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Von Saarbrücken nach Berlin und in die weite Welt

Im März 2016 machten sich 61 Studierende und fünf Dozenten der htw saar auf den Weg zur weltweit größten Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB). Doch zuvor bedurfte es einiger Vorbereitungen: Kurz nach dem der Startschuss für unser drittes Semester, fingen auch unsere Vorarbeiten im Seminar „Management in the Tourism Industry“ an. Unser Team bestand aus zwölf motivierten Studierenden. Unsere Aufgabe bestand darin, die Exkursion zur ITB in Berlin zu organisieren. Dabei durften wir alle Details selbst bestimmen. Also wie lange sollte die Exkursion dauern? Welche Transportmittel sollten wir wählen? Wie soll das Rahmenprogramm außerhalb der Messe gestaltet werden? Mit wie vielen Teilnehmern können wir rechnen? Wie präsentieren wir die htw saar an unserem Messestand? Fragen über Fragen, die wir in den folgenden Wochen ausarbeiten und beantworten mussten.

Unser Team startete damit, Vergleichsangebote für Unterkunft, Transport und Rahmenprogramm einzuholen. Schnell wurde klar: die Zeit rennt! Viele Unterkünfte waren schon Monate vor der Messe ausgebucht. Und wie finden wir einen guten (und preiswerten) Messebauer, wenn wir nicht selbst vor Ort sind? Nach zahllosen Telefonaten und Angeboten wurde die Exkursion jedoch immer konkreter. Der Preis sollte für die Teilnehmer angemessen sein, daher wählten wir fünf Übernachtungen in einem Hostel. Bezüglich des Transportmittels entschieden wir uns für die Bahn, da sie relativ günstig, schnell und nachhaltig ist. Und so puzzelten wir unsere Exkursion in vier Monaten erfolgreich zusammen und schlüpften in die Rolle eines Reiseveranstalters, Messebauers und Event-Veranstalters.

In Berlin vergingen die Tage wie im Flug. Am Morgen nach unserer Ankunft in Berlin ging es sofort zur Messe, um an unserem Stand das inzwischen Tradition gewordene Standfoto mit allen Teilnehmern zu schießen. Gespannt waren wir auf die Reaktionen auf unser neu gestaltetes Standkonzept. Mit seinen bunten Farben und lustigen Fotos der Studierenden auf einem paradoxen Hintergrund sorgte er für Aufmerksamkeit, zog viele Blicke auf sich und Besucher an unseren Stand. Unter dem Motto „htw connects“ stellten wir mit der Standgestaltung die Verbindung zwischen der htw saar mit ihren Studierenden und den internationalen Beziehungen dar. Darüber hinaus sorgten wir dafür, die htw saar nicht nur am Stand zu repräsentieren, sondern verteilt über das ganze Messegelände. So statteten wir alle Teilnehmer mit einem htw saar-Outfit aus, bestehend aus Poloshirt, Jutetasche & Schlüsselband. So warben wir nicht nur am Messestand, sondern auch bei Fachvorträgen der ITB Convention und in allen anderen Messehallen und Ständen der rund 10.000 Aussteller der Tourismusmesse.

 

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Boarding completed: Studierende und Dozenten der htw saar am Messestand auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin

Als Repräsentanten hatten wir nicht nur die Aufgabe unseren Messstand zu designen, sondern auch unsere Hochschule auf der ITB zu vertreten. An unserem Messestand warben wir bei Interessenten für unsere Studiengänge und waren für alle Fragen offen. Auch erhielten wir zahlreiche interessante Praktikumsangebote, die wir inklusive Kontaktdaten an alle Studierenden weitergeben können. Und wir konnten schon jetzt Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern aus der Tourismuswirtschaft herstellen. Kurz: wir waren mittendrin statt nur dabei!

Am Donnerstag nutzten wir den Messestand für ein Get Together, das von der AIM, der Akademie für internationales Mobilitäts-, Sport- und Tourismus-Management veranstaltet wurde. Zahlreiche Freunde und Förderer der touristischen Studiengänge kamen, um sich mal wieder zu sehen, um neue Kontakte zu knüpfen oder um beim Feierabendbier den zweiten Messetag ausklingen zu lassen.

 

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Get Together am Stand der htw saar

Für die Vorstellung der Studiengänge hatte sich die Messe in diesem Jahr etwas Neues einfallen lassen. Beim sogenannten „Elevator-Pitch“ im Career Center standen die beiden Studiengangsleiter Prof. Dr. Rockenbauch und Prof. Dr. Schröder vor der Herausforderung, ihre Studiengänge und die htw saar innerhalb von vier Minuten kurz, knackig und informativ zu präsentieren. Sehr zu unserem Erstaunen schafften beide eine Punktlandung. Professor Schröder stellte den Bachelor-Studiengang Internationales Tourismus-Management inklusive dem neuen DFHI-Studiengang Internationales Tourismus-Management vor; Professor Rockenbauch den Masterstudiengang Freizeit-, Sport- und Tourismus-Management. Außerdem wurde die Bühne von verschiedenen Wissenschaftlern genutzt, die dort Ergebnisse ihrer aktuellen Forschungsarbeiten vorstellten. Dr. Acàcia Malhado hielt einen interessanten Vortrag zu ihrem Fachgebiet Mega-Events & Sustainability.

 

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Großes Interesse bei der Vorstellung des Master-Programms Freizeit-, Sport-, Tourismus-Management durch Prof. Rockenbauch

Der Freitag stand unter dem Motto „Tag des Saarlandes“. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und Birgit Grauvogel, Geschäftsführerin der Tourismus Zentrale Saarland begrüßten am Saarland stand zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Auch wir waren hierzu mit einer Abordnung eingeladen und nahmen gerne daran teil – natürlich auch deutlich zu erkennen mit unseren htw saar-Poloshirts. Am Nachmittag folgten Anke Rehlinger und Birgit Grauvogel unserer Einladung und besuchten uns mit ihrer Delegation an unserem Stand, wo wir ihnen uns und unser Standkonzept vorstellen konnten.

 

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Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und Birgit Grauvogel (TZS) im Gespräch mit dem studentischen Organisationsteam

Mit ihren Fachbesucherausweisen hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, sowohl an den Fachbesuchertagen als auch an den Privatbesuchertagen die Messe zu besuchen. Somit konnten wir beobachten, wie unterschiedlich sich die verschiedenen Akteure an den verschiedenen Besuchertagen präsentieren. Während an den Fachbesuchertagen vielfach an den Ständen Verhandlungen geführt wurden, belebten an den Privatbesuchertagen zahlreiche Showacts die Stände, die wie verwandelt aussahen. Für uns als Teilnehmer war es auch sehr interessant zu beobachten, auf welche Art und in welcher Dimension sich einzelne Länder präsentieren. So versucht augenscheinlich die Türkei mit einem riesigen Messestand und zahllosen Plakaten sowohl auf als auch außerhalb der Messe der aktuellen Krise zu trotzen. Und das ist nur ein Beispiel von allen interessanten Eindrücken, die wir auf der ITB Berlin sammeln konnten.

Die mitgereisten Master-Studierenden nutzten ihren Messeauftritt und kamen der Einladung des Kenya Tourism Board nach. Sie hatten im vergangenen Semester in Zusammenarbeit mit der zuständigen PR-Agentur ein Kommunikationskonzept für verschiedene Zielgruppen Kenias erstellt. Ihr Ansprechpartner, Guido Bürger vom Kenya Tourism Board, führte sie über den Stand, erläuterte das Konzept und berichtete von den jüngsten politischen Entwicklungen Kenias. So möchte der neue Tourismusminister stark in den Tourismus investieren, so dass einige der erarbeiteten Vorschläge vielleicht bald umgesetzt werden können. Hierauf durfte mit einem kenianischen Cocktail angestoßen werden.

 

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Standbesuch Kenia mit Guido Bürger von Kenya Tourism Board (hinten rechts) und den Studierenden des Master-Studiengangs Freizeit-, Sport-, Tourismus-Management

Der Samstagabend war unser letzter gemeinsamer Abend in Berlin. Abseits des Messegeländes, in der einzigartigen Atmosphäre eines Theaters veranstalteten wir den jährlichen Absolventenabend. Hier wurden unter anderem die vier besten Bachelorarbeiten des Jahres gekrönt. Zwei ITM-Absolventinnen hatten sich eigens für uns auf den langen Weg nach Berlin gemacht und berichteten uns von ihren Bachelorarbeiten sowie ihren weiteren Plänen. Sie erzählten, wie sie ihre Themen fanden, was sie für wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen im Studium machten und beantworteten alle unsere Fragen zum Thema Studium, Auslandspraktikum und Bachelorarbeit. Es war sehr interessant die Fragen aus der Sicht von Absolventinnen beantwortet zu bekommen, da sie ebenfalls vor einigen Jahren in unserer Haut steckten und vermutlich die gleichen Zweifel und Bedenken zum Thema Studium und der Frage „Schaffe ich das Studium überhaupt?“ hatten. So konnten sie sich sehr gut mit unserer jetzigen Situation identifizieren und gaben uns den ein oder anderen Tipp, wie wir das Studium meistern können, zum Beispiel durch gutes Teamwork bei Projekten oder in den Lernphasen für die Klausuren. Es wurde sich außerdem bei allen Mitreisenden für eine großartige Unterstützung bedankt. Professor Rockenbauch, der gemeinsam mit Dr. Malhado die Projektleitung der ITB-Exkursion übernahm, und Professor Schröder, Studiengangsleiter Internationales Tourismus-Management, hielten bewegende Reden über die Entwicklung der Studierenden während ihres Studiums. Der Abend endete mit einem leckeren Abendessen und am Sonntag war auch schon die Abfahrt in die Heimat Saarbrücken.

 

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Der festliche Absolventenabend der AIM zum Abschluss einer gelungenen Exkursion nach Berlin

Insgesamt brachte die Exkursion viele neue Erfahrungen. Jeder von uns Studierenden erhielt einen tiefen Einblick in die Facetten des Tourismus auf der ITB. Wir hatten die Gelegenheit, uns mit Fachleuten zu unterhalten, uns selbst nach einem Praktikum oder Job im Ausland zu erkunden und Kontakte in der Welt des Tourismus zu knüpfen. Bei den Fachvorträgen lernten wir viel Neues kennen, zum Beispiel wie Roboter in Hotels eingesetzt werden können, wie Social Media im Tourismus erfolgreich genutzt werden kann und wie man sich den Businessknigge sowie Regeln leicht merken kann.

Es wurden neue Freundschaften zwischen Studierenden und Absolventen geschlossen und der Zusammenhalt der unterschiedlichen Studiengänge wurde gestärkt. Sehr gefreut hat uns die Teilnahme von zwei Studierenden aus Metz, die dort im neuen DFHI-Studiengangs Internationales Tourismus-Management studieren. Sie werden ab dem dritten Semester in Saarbrücken, gemeinsam mit „unseren“ ITMlern, ihr Studium fortsetzen und konnten sich so bereits vorab Kennenlernen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Teilnahme an der Exkursion nicht nur sehr viel Spaß – und Arbeit – gemacht hat, sondern auch, dass wir viele Kontakte innerhalb und außerhalb der htw saar aufbauen und verstärken konnte. Nicht zuletzt möchten wir auch unserer Fakultät und den Mitarbeitern herzlich danken, die uns und unser Vorhaben sehr unterstützt hat – getreu ihrem Motto „Wir vermitteln mehr als Wissen“.

 

Touristisches Rahmenprogramm in Berlin. Auch wir Touristiker sind mal Touristen.

 

Eingereicht von:

Pauline Vöge und Sophia Rosentreter, 3. Semester Internationales Tourismus-Management
Prof. Dr. Achim Schröder, Studiengangsleiter Internationales Tourismus-Management

 

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