Zweites Barcamp zu Gender und Diversity
Das zweite Barcamp zu Gender und Diversity stand unter dem Motto „Diskriminieren? Voll cringe, Brudi*ne“. Diesmal trafen sich auf Einladung des Gleichstellungsbüros an der htw saar rund 60 Studierende, Mitarbeiter*innen und externe Gäste in Präsenz zentral in der Mensa am Campus Alt-Saarbrücken. Bereits der Titel führte zu angeregten Diskussionen und vereinzelt auch zu Stirnrunzeln. Unterschiedlichste Diskriminierungserfahrungen wurden im Laufe des Abends aus vielen Blickwinkeln beleuchtet.
Prof. Dr. Kerstin Heuwinkel brachte kurzerhand zwei Kurse aus den Tourismus-Studiengängen vom Campus Rotenbühl mit nach Alt-Saarbrücken. Die Studierenden benannten Themen wie „Religionen, die diskriminieren“, „Diskriminierung beim Reisen“ oder „Diskriminierung beim Fußball“. Auch das Thema Gendern wurde von den Teilnehmer*innen kritisch hinterfragt. Sie zeigten auf, wie Sprache sich verändert und auch diskutiert werden soll bzw. darf: „Kann Sprache diskriminieren?“ Eine Kleingruppe ging der Frage nach, wann ein Witz eigentlich witzig ist und wann die Diskriminierung anfängt. Tim Stefaniak vom LSVD Saar wollte von den Studierenden wissen, ob „Hochschule als diskriminierungsfreier Raum/Safe Space“ gelten könne. Die Frage wurde kontrovers diskutiert, das Interesse an unterschiedlichen individuellen Erfahrungen war dabei groß.
Die Mehrheit der Studierende war sich einig, dass sie über einige Privilegien verfügen. Wie können sie Menschen mit weniger Privilegien solidarisch zur Seite stehen? Dieser Frage ging die Diskussionsrunde zum Thema „Allyship“ nach.
Der Abend kam trotz eines langen Tages sehr gut an: Die Atmosphäre und der respektvolle Umgang miteinander ebenso wie das Catering und der Austausch in den Pausen wurden positiv bewertet. Auch die Offenheit des Formats und die Möglichkeit, die Inhalte mitzugestalten wurden von den Teilnehmenden gelobt.
„Insgesamt eine sehr lohnenswerte Veranstaltung mit dem Wunsch auf Wiederholung mit spezifischeren Themen“ fassten es die Studierenden der Tourismuswissenschaft zusammen. Sie haben bereits einige Impulse und Ideen für die nächste Veranstaltung entwickelt. „Die Studierenden haben verstanden, dass diese Themen wichtig für ihr Studium und ihren beruflichen Werdegang sind“, schlussfolgert Kerstin Heuwinkel. Fortsetzung folgt.
Hintergrund:
Beim Barcamp handelt es sich um eine Unkonferenz: Die Hochschule stellte Rahmen und Räume, die Fragen und Themen wurden von den Teilnehmenden eingebracht. Es entstand in den einzelnen Sessions ein reger Austausch: In insgesamt zwei Zeitslots zu je 60 Minuten wurden neun unterschiedliche Themen diskutiert.
Das erste (online) Barcamp #freegender fand am 8. Juli 2021 statt, hier sind weitere Informationen zu finden.
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