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Gute Lehre@htw saar

Exzellente und praxisorientierte Lehre ist die Kernaufgabe der htw saar. Einen großen Einfluss auf die Weiterentwicklung guter Lehre an der Hochschule hat das Projekt „Optimierung des Studienerfolgs“, das seit April 2012 im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Qualitätspakt Lehre“ mit insgesamt ca. 12 Mio. Euro gefördert wird. Denn die Qualität der Lehre ist entscheidend für den Lernerfolg von Studierenden. Aber wie sieht die Umsetzung an der htw saar konkret aus? In der Blog-Reihe „Gute Lehre@htw saar“ stellen wir verschiedene Facetten guter Lehre vor.

Dieses Mal im Fokus:
eLearning und Digitalisierung zur Unterstützung guter Lehre an der htw saar

Oftmals wird an der htw saar CLIX mit eLearning gleichgesetzt. Die meisten Lehrenden kennen vor allem den Service und Support rund um das hochschulweite Learning-Management-System. Doch das Team hat mehr zu bieten. Neben umfassenden Services rund um CLIX können Lehrende Vorlesungen in verschiedenen Formaten aufzeichnen lassen oder werden bei der Erstellung von Erklärvideos unterstützt. Außerdem hilft das Team bei der Verwendung des Webconferencing-Systems Adobe Connect und des Autorentools emLP.  Auch zeigen sie, wie mit Hilfe sogenannter Clicker- oder Abstimmungstools die Studierenden während der Lehrveranstaltung aktiviert werden können.

Für alle Szenarien und Programme gibt es ein umfassendes Schulungs- und Beratungsangebot – über die Seminare der Internen Qualifikation oder auch individuell.

Erfahren Sie mehr über eLearning und Digitalisierung an der htw saar im Gespräch mit Mariya Ilieva und Marion Douba vom zentralen eLearning-Team und der erfahrenen Anwenderin Anne Steinhaus vom Cluster Logistik.

 

 

Welche Ziele verfolgen Sie mit eLearning und Digitalisierung der Lehre?

Mariya Ilieva: Wir möchten, dass die Lehrenden sich das jeweils Beste aus der klassischen und der digitalisierten Lehre heraussuchen können. Für uns sind eLearning und Digitalisierung kein Selbstzweck, sondern eine Möglichkeit, Lernangebote flexibler zu gestalten und zu individualisieren.

Anne Steinhaus: Für mich ist es wichtig, die Studierenden auf das Arbeitsleben in der „Digitalen Welt“ vorzubereiten. Dazu gehört nicht nur das Arbeiten am PC, sondern vor allem das kollaborative Arbeiten über Landesgrenzen hinweg. Aber auch das selbständige Erarbeiten von Neuem ist ein zentraler Bestandteil der Arbeitswelt.

 

Wie grenzen Sie eLearning und Digitalisierung der Lehre voneinander ab?

Marion Douba: Im letzten Semester hatten wir hochschulweit einen Steuerungskreis zur Entwicklung einer eLearning-Strategie etabliert. Dabei haben wir auch eine für uns stimmige Definition von eLearning formuliert. Demnach verstehen wir an der htw saar unter eLearning die Unterstützung von Lehr- und Lernprozessen mittels interaktiver Informations- und Kommunikationstechnologien sowie digital aufbereiteter Lerninhalte, um die Anforderungen guter Hochschullehre besser zu erfüllen. Demgegenüber ist die Digitalisierung von Studium und Lehre breiter gefasst und meint viel umfassender die Durchdringung aller Prozesse rund um die Hochschullehre mit digitaler Technik.

Anne Steinhaus: eLearning funktioniert nicht ohne Digitalisierung. Wichtig ist es, in kleinen Schritten zu beginnen. Im Alltag sind wir alle mit digitalen Medien vertraut, in der Lehre ist der Standard immer noch beim Papier-Skript. Unseren Studierenden hilft die sanfte Heranführung von digitalen Inhalten in der Lehre, beispielsweise durch die Nutzung des Smartboards oder Response-Systemen wie Socrative. Online-Sprechstunden über Adobe-Connect oder Skype sind dann der nächste Schritt in Richtung eLearning. Gute Erfahrungen habe ich mit dem Konzept des „Inverted-Classrooms“ gemacht. Hierbei habe ich theoretische Inhalte in Form von Erklärvideos und digitalen Lerninhalten vorbereitet, um die Präsenzzeit intensiv für praktische Übungen und Anwendungen zu nutzen.

Mariya Ilieva: Ich verstehe gar nicht, warum nicht mehr Lehrende unser Angebot zur Aufzeichnung von Lehrveranstaltungen nutzen. Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, diese im Nachhinein thematisch zu schneiden und auch mit interaktiven Inhaltsverzeichnissen oder Quizfragen anzureichern. Die so entstandenen kleinen Videos können z.B. im Rahmen eines Inverted-Classrooms verwendet werden. So haben die Lehrenden gar keinen Aufwand mit der Produktion der Selbstlerneinheiten. Auch das Webconferencing-Tool Adobe Connect könnte viel mehr eingesetzt werden –  nicht nur zur Übertragung von Lehrveranstaltungen, sondern z.B. auch, um virtuell Sprechstunden abzuhalten.

Anne Steinhaus: Die Nutzung von Adobe Connect hat uns unser gemeinsames Lehr-Projekt mit den Kollegen der Hochschule Metropolia in Helsinki erst möglich gemacht. So können wir den Studierenden ein internationales Projekt anbieten. Erst zur Abschlusspräsentation treffen wir uns alle an einem Ort – die Projekt-Meetings finden stets online statt. Für alle eine Herausforderung, aber eine umso größere Erfahrung! Dank der professionellen Unterstützung des eLearning-Teams sind solche Projekte erst möglich.

 

Wie geht es weiter mit eLearning und Digitalisierung an der htw saar?

Marion Douba: Ich bin sehr froh, dass die Digitalisierung als so ein wichtiges Thema auf der strategischen Ebene in unserer Hochschule angekommen ist. Wir haben wie gesagt bereits einen Entwurf für eine eLearning-Strategie für die htw saar erarbeitet. Derzeit unterstütze ich die Erarbeitung der Gesamtdigitalisierungsstrategie unserer Hochschule. Wir kommen an der Digitalisierung nicht vorbei. Wir sollten ihre Potentiale nutzen und aufgreifen, um unser Profil als forschungsstarke, anwendungsorientierte Hochschule zu schärfen. Und unsere Studierenden fit machen für die neuen Anforderungen der Arbeitswelt. Um Impulse von außen zu bekommen, sind wir gut vernetzt. Mit den Nachbarn vom Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) und auch mit dem Hochschulforum Digitalisierung (HFD) pflegen wir regen Austausch.

 

Gibt es aktuell hochschulweite Projekte zur Digitalisierung der Lehre?

Marion Douba: Wir haben immer über unser „Tagesgeschäft“ hinaus Projekte, die wir initiieren oder unterstützen. Aktuell ist das z.B. das Kooperationsprojekt mit der HBKsaar zur Implementierung innovativer Medienkonzepte in der Lehre. Dann waren wir natürlich auch sehr involviert bei der ersten ERASMUS+ staff training week im November 2017, bei der es explizit um „Digital learning, videos and virtual reality in the university environment“ ging.

Für die kommenden Monate haben wir eine besondere Herausforderung: Wir werden im Laufe des kommenden Wintersemesters Moodle als neues zentrales Learning-Management-System für die gesamte Hochschule einführen und damit CLIX perspektivisch ablösen. Wir erhoffen uns damit mehr Funktionalität und eine einfachere Bedienung.

Anne Steinhaus: Unsere Studierenden haben großen Spaß daran, fachliche Inhalte selbständig als Video aufzubereiten. Dabei unterstützen die Kollegen der HBK Saar tatkräftig, vor allem wenn es um den Feinschliff des Storyboards oder das finale Schneiden geht.

 

Ausführliche Informationen zu allen Services und Tools gibt es unter www.htwsaar.de/elearning

 

Ansprechpartnerinnen
Marion Douba, Dipl.-Geogr.
Referentin für eLearning

Mariya Ilieva, B.Sc.
Technische Unterstützung eLearning

Anne Steinhaus, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Cluster Logistik

 

 

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