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Lehrforschungsprojekt „PatchWorkCity“

Das Studienprojekt im Bachelor-Studiengang „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“ stellt im 6./7. Semester eine zentrale Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis dar. Im Sommersemester 2019 startete das zweisemestrige Lehrforschungsprojekt mit dem Titel „PatchWorkCity“, an dem insgesamt 22 Studierenden in ihrer Studienabschlussphase teilnahmen. Das Projekt wurde geleitet von Prof. Dr. Ulrike Zöller und Dipl. Päd. Manuel Freis, die in Kooperation mit dem Projekt „PatchWorkCity“ der Stadt Saarbrücken, dem Zuwanderungs- und Integrationsbüro Saarbrücken (ZIB) und der Gemeinwesenarbeit (GWA) des Stadtteils Burbach das Zusammenleben der Menschen in Burbach untersuchten.

Im Rahmen des goßen PatchWorkCity-Projektes der Stadt Saarbrücken, schauten die Studierenden sich über den Zeitraum von zwei Semestern aus ethnographischer Perspektive und gemeinsam mit Akteuren der professionellen Sozialarbeit sowie den Bewohner*innen von Burbach ihren Stadtteil an. Ziel des Lehrforschungsprojektes war es, die praktizierten Formen des Zusammenlebens, entstehende Konflikte im Stadtteil, kreative Anpassungen und Lösungen sowie die vorhandenen Formen der Begegnung in den Blick zu nehmen.

Das Studienprojekt wurde von jeweils zwei begleitenden Seminaren flankiert, die die Studierenden in ihren Erhebungen und Auswertungen unterstützten. Als Stadtteilforschung angelegt, flanierten die Studierenden zu Beginn des Lehrforschungsprojekts in Burbach, um sich ein Gefühl für den Stadtteil und dessen Besonderheiten zu verschaffen. Nachdem erste Ideen und Forschungsfragen bei den Studierenden entstanden waren, folgten Erhebungen mittels Beobachtung, Interviews, Gruppendiskussionen, Dokumentenanalysen, Fotos, Videos und Landkarten. In kleinen Forschungsgruppen näherten sie sich ihren eigenen Themen und brachten ihre Erkenntnisse und Ideen im Kontext von Forschungswerkstätten regelmäßig ein und stellten diese zur Diskussion. Ausgehend von ihren Erhebungen fertigten die Studierenden einen Projektbericht an, den sie erfolgreich im Rahmen einer mündlichen Prüfung Anfang Februar 2020 verteidigten.

Den Abschluss des Lehrforschungsprojektes bildete eine Ergebnispräsentation desselben am 28. Januar 2020, an der die Studierenden ihrer Erkenntnisse in Form von Vorträgen sowie im Rahmen einer Postersession den Kooperationspartner*innen der Stadt Saarbrücken, des ZIB, der GWA sowie den an der Lehrforschung beteiligten Bewohner*innen des Stadtteils vorstellten. Die Diskussion der Ergebnisse mit den Kooperationspartner*innen stellte somit einerseits eine Gelegenheit dar, die erarbeiteten Erkenntnisse vorzustellen und andererseits konkrete Rückmeldungen zu den untersuchten Phänomenen zu geben. Der Einbezug der professionellen Sozialarbeiter*innen, sowie der beforschten Bewohner*innen stellt dabei im ethnographischen Vorgehen eine wesentliche Komponente der Gewährleistung von Qualität von Forschung sowie gleichzeitig der Wertschätzung gegenüber allen beteiligten Unterstützer*innen dar.

Im Detail forschten die Studierenden zu folgenden Themen:

  • Bedeutung von (Sport-)Vereinen für die soziale Integration
  • Wahrnehmung von Sicherheit und Unsicherheit älterer Menschen
  • Kneipe als bedeutsamer Ort der Solidarisierung
  • Bedeutung der (Selbst-)Inszenierung von Rap-Gruppen im Bezug auf stereotypisierte Stadtteile
  • Aneignung des städtischen Sozialraums durch Kinder und Jugendliche
  • subjektiven Sichtweisen von Frauen mit Migrationsgeschichte auf den Stadtteil
  • Perspektiven neu zugezogener Gewerbetreibender
  • Bedeutung von Kleingärten
  • Prozesse der Segregation

Zahlreiche Parallelstellen zwischen den Forschungsbefunden, differierenden Projekten und der Wahrnehmung des Stadtteils durch die professionellen Sozialarbeiter*innen konnten in einer abschließenden Disskussion gefunden werden. Der Stadtteil Burbach ist als „Ankunftsstadtteil“ mit allen Potentialen und Schwierigkeiten sichtbar geworden. Prof.‘in Ulrike Zöller bezeichnete den Stadtteil als Beispiel und „Labor“ für den Einblick in gelingende Formen des Zusammenlebens und der Begegnung. Die Rückmeldung der Ergebnisse an die Stadt Saarbrücken soll einen Einblick in die Bandbreite interessanter Aspekte des Zusammenlebens bieten.

 

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