Prominenter Besuch bei SEAWATER Cube GmbH
Die SEAWATER Cube GmbH, ein Start Up der Hochschule, ausgegründet aus dem ocean[cube] Projekt, hatte Besuch von Nadine Schön und Timo Mildau. Frau Schön ist Mitglied des deutschen Bundestages und Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU Bundestagsfraktion. Herr Mildau ist Mitglied der CDU Fraktion im Landtag des Saarlandes.
Die saarländischen Politiker haben mit den Gründern die Bedeutung der Digitalisierung in der modernen Lebensmittelproduktion erörtert. Die nachhaltige Produktion sicherer und gesunder Lebensmittel wird in der Zukunft zunehmend durch digitale Prozesse kontrolliert werden. In der Hochschule hat das Institut für Physikalische Prozesstechnik schon vor zehn Jahren die Weichen in die richtige Richtung gestellt. Digitalisierung ist eben nicht nur die Umkodierung von analogen Signalen, sondern die Nutzung der digitalen Information in der Weiterentwicklung numerischer Modelle, die zum Beispiel Lebensprozesse abbilden. Die damit mögliche Prozessoptimierung führt zu wichtigen Innovationen in der Steuer- und Regeltechnik. In der Aquakultur bedeutet das optimale Lebensbedingungen. Dabei wird die Verantwortung aber keinesfalls vom Menschen auf die Maschine übertragen. Die Maschine unterstützt lediglich den Anlagenbetreiber. Der Anlagenbetreiber selber achtet auf das Tierwohl und übernimmt die Verantwortung für die Qualität seiner Produkte. Das ist unser grundlegendes Konzept für eine sichere Produktion von hochwertigen und gesunden Lebensmitteln.
Die SEAWATER Cube GmbH ist in innovative Forschung und Entwicklung involviert, weil sie folgende wichtige Voraussetzung erfüllt: Die Prozesse in ihren Anlagen sind sorgfältig entwickelt und daher im Betrieb außergewöhnlich robust. Das erlaubt es, mit sogenannten Big-Data, also mit großen Datenmengen, die im Betrieb erhoben werden, zu arbeiten. Data-Mining-Technologien erlauben eine schnelle maschinelle Analyse. Oft ist es gar nicht möglich, eine Forschungshypothese von vornherein zu formulieren. Die Beobachtung und die Analyse von Messdaten hilft dann, Muster in Datensätzen zu identifizieren, die zur Formulierung einer Forschungshypothese führen. Die daran anschließende Forschung und Entwicklung verbessert die biologischen, chemischen oder physikalischen Prozesse in der Aquakultur. Eine andere Forschungsfrage befasst sich mit der automatischen Erfassung der Körpergeometrie von Fischen. Ein innovatives, bildgebendes Verfahren soll mit Instituten der Fraunhofer Gesellschaft entwickelt werden. Die Bilder werden im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren akustisch mit Ultraschall erzeugt und mit Techniken der künstlichen Intelligenz analysiert und ausgewertet. In Zukunft wird die digitalisierte Automatisierung der SEAWATER Cubes weitere wichtige Messwerte, nämlich die Fischlänge und das Fischgewicht, online registrieren und in den numerischen Modellen verarbeiten. In einem dritten Projekt wird die htw saar mit der SEAWATER Cube GmbH die Integration der Fischproduktion in die Pflanzenproduktion weiter entwickeln. Wie in den natürlichen Kreisläufen werden Nährstoffe, die von den Fischen in das Wasser ausgeschieden werden, Pflanzen zugeführt. Das können Gemüse, Gewürze oder auch Heilpflanzen sein, die dann nur Sonne als Energiequelle benötigen. Künstliche Kreisläufe werden in Zukunft in der Lebensmittelproduktion und in der Produktion pflanzlicher Rohstoffe für die Industrie eine große Rolle spielen. Sie sparen Kosten für Düngemittel, schließen den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln aus und sparen Wasser. Das ist mit Blick auf unsere Umwelt und den Klimawandel notwendig.
Alle Mitarbeiter der SEAWATER Cube GmbH, das sind in guter Näherung ebenso viele Frauen wie Männer, haben sich, wie auch die htw saar, darüber gefreut, dass ihr Projekt aus verschiedenen Blickwinkeln durch Frau Schön und Herrn Mildau besucht und begutachtet wurde. Ein besonderes Augenmerk wird Frau Schön sicherlich auch auf die hohe Beteiligung von Frauen an diesem Zukunftsprojekt gelegt haben. Die Bereiche Betriebswirtschaft, Marketing, Logistik und auch die Prozesstechnik liegen zu großen Teilen in ihren Händen. Gerade die Digitalisierung der Lieferkette ist im Fokus, um dem Kunden noch schneller ein noch frischeres Produkt zu liefern. Aber geht das überhaupt noch? Die regionale Produktion im SEAWATER Cube ist darauf ausgelegt, uns, die Nachbarn, zu beliefern. Wie auch immer, optimierte Betriebsabläufe sind in einem modernen Start Up wichtig und werden deswegen digitalisiert, auch um ein höchstes Maß an Transparenz zu gewährleisten.
Autoren: Caroline Ackermann und Prof. Dr. Uwe Waller
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