Vom 07. bis 10. Oktober 2024 fand an der htw saar am Campus Rotenbühl die 9. Tagung des Chinesisch-Deutschen Forums für Anwendungsorientierte Hochschulausbildung (CDAH) statt. Diese bedeutende Veranstaltung, welche seit 2007 abwechselnd in China und Deutschland durchgeführt wird, hat sich als eine zentrale Plattform für den Austausch und die Förderung von Kooperationen zwischen China und Deutschland im Bereich der praxisnahen Hochschulausbildung etabliert.

Die diesjährige Tagung stand unter dem Thema: „Anwendungsnahe und Duale Studienmodelle zwischen China und Deutschland – Wirtschaftlicher Bedarf mit wissenschaftlichem Anspruch“, ein zukunftsweisendes Thema, das sich auf die Schnittstellen zwischen wissenschaftlicher Ausbildung und den Anforderungen der modernen Wirtschaft konzentriert.

Eröffnungsveranstaltung mit hochkarätigen Rednern

Die Veranstaltung wurde durch den Präsidenten der htw saar, Prof. Dr.-Ing. Dieter Leonhard, feierlich eröffnet. Weitere Grußworte kamen von Dr. Roland Diener, Staatssekretär der Justiz des Saarlandes, Dr. Wei, Gesandter Botschaftsrat der chinesischen Botschaft in Deutschland, und Prof. Chen, Präsident der Zhejiang University of Science and Technology. Ihre Reden hoben die Wichtigkeit einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern im Bereich der praxisorientierten Bildung hervor und betonten die Bedeutung von Fachkräften, die sowohl wissenschaftlich qualifiziert als auch praktisch versiert sind.

Nach den Grußworten folgten drei Keynote-Vorträge, die die Veranstaltung weiter bereicherten:

Herr Rudolf Scharping, Ministerpräsident a.D. des Landes Rheinland-Pfalz, Bundesminister a.D. der Verteidigung und ehemaliger Kanzlerkandidat, sprach zum Thema „Berufliche Bildung – Angewandte Wissenschaft – Innovation“. In seinem Vortrag betonte er die zentrale Rolle der beruflichen Bildung und angewandten Wissenschaft für die Innovationsfähigkeit moderner Volkswirtschaften.

Prof. Dr. Chen Hongjie, Boya Professor der Peking University, referierte über „Industrie-technische Kultur und die anwendungsorientierten Hochschulen“. Er hob die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Ausbildung von Fachkräften in China und Deutschland hervor und unterstrich, wie wichtig es ist, Technologiekultur in den Bildungsinstitutionen zu verankern.

Prof. Dr. Andreas Metz, Geschäftsführer der Akademie der Saarwirtschaft gGmbH, stellte die „Kooperation der ASW gGmbH mit der htw saar als Erfolgsmodell für duale Studiengänge an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften“ vor. Er erklärte, wie die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft den dualen Studiengang zu einem praxisnahen und zukunftsweisenden Modell für die Ausbildung von Fachkräften macht.

Spannende Vorträge zu aktuellen Bildungsthemen

Im Zentrum der zweitägigen Tagung standen drei Hauptthemen:

Duale Bildungsmodelle in Deutschland und China: Hier wurden verschiedene duale Studienmodelle beider Länder präsentiert und ihre Wirksamkeit in der Verbindung von Theorie und Praxis diskutiert.

Von und mit der Wirtschaft lernen – Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen: Diese Vorträge fokussierten die enge Kooperation zwischen Hochschulen und Industrie, um praxisgerechte Ausbildung sicherzustellen.

Future Skills – Ausbildung von Fachkräften der Zukunft: Der Schwerpunkt lag auf den Kompetenzen, die zukünftige Fachkräfte benötigen, um den Herausforderungen einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt gerecht zu werden.

Expert*innen, Professor*innen und Vertreter*innen aus der Wirtschaft präsentierten ihre Ansätze und tauschten sich in regen Diskussionen darüber aus, wie beide Länder voneinander lernen können, um Studierende bestmöglich auf die Herausforderungen des Arbeitsmarkts vorzubereiten.

Einblicke in praxisorientierte Forschung

Der letzte Tag der Tagung bot den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, zwei innovative Forschungslabore an der htw saar zu besichtigen, die einen tiefen Einblick in praxisorientierte Forschung ermöglichten:

Im EmRoLab konnten die Teilnehmenden fortschrittliche Projekte von Prof. Dr.-Ing. Knapp und Prof. Dr. rer. nat. Lehser in den Bereichen Robotik, Digitalisierung und Medizintechnik erleben.

Im SNN-Unit unter der Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Dr. rer. med. habil. Daniel J. Strauss lag der Fokus auf neuronalen Netzwerken und künstlicher Intelligenz, zwei Schlüsseltechnologien für die zukünftige Entwicklung der Industrie.

Diese Führungen stießen bei den Teilnehmenden auf großes Interesse und sorgten für spannende Diskussionen darüber, wie technologische Innovationen die anwendungsorientierte Ausbildung bereichern können.

Erfolgreiche Vernetzung von Bildung und Wirtschaft

Mit rund 60 Teilnehmenden, darunter Hochschulleitungen, Lehrpersonal, Expert*innen, Wissenschaftler*innen sowie Vertreter*innen aus der Wirtschaft und Industrie, war die diesjährige CDAH-Tagung ein großer Erfolg. Sie bot eine wichtige Plattform für die Förderung von Kooperationsmöglichkeiten und den Austausch von Best Practices.

Die CDAH-Tagung bleibt somit ein unverzichtbares Forum für den intensiven Austausch und die Weiterentwicklung der anwendungsorientierten Hochschulausbildung zwischen China und Deutschland. Wir freuen uns auf die kommende Ausgabe der Tagung an unserer Partnerhochschule ZUST in Hangzhou.