Fachveranstaltung „Sicherheit in der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung“
Am 19. Oktober fand an der htw saar im Rahmen der Kooperation mit der DVGW-Landesgruppe Saarland unter Beteiligung der Bezirksgruppe BG 52 (Saarbrücken) eine gemeinsame Fachveranstaltung mit dem Themenschwerpunkt „Sicherheit in der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung“ statt.
Der saarländische Vertreter der DVGW-Landesgruppe, Stefan Neuschwander und Prof. Dr. Rudolf Friedrich vom Wirtschaftsingenieurwissenschaftlichen Institut der htw saar (WI Institut) konnten die 45 Teilnehmenden aus der Energie und Wasserbranche am Campus Rotenbühl begrüßen und anhand aktueller Ereignisse und Beispiele einen thematischen Einstieg in die Veranstaltung geben.
Im ersten Vortrag berichtete Dr. Klaus Hoffmann, der bis letztes Jahr hauptamtlich als Referent beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in Mainz tätig war, über die Anforderungen hinsichtlich des Objektschutzes in der Wasserversorgung. Neben der Darstellung und Erläuterung des entsprechenden Regelwerkes wurde der praktische Aspekt anhand einer Vielzahl von Bildbeispielen untermauert.
Frank Nesselberger berichtete aus dem Projekt „Notstromkonzept der Stadt- und Verbandsgemeindewerke Landstuhl“, das gemeinsam mit dem WI Institut der htw saar und der fitt gGmbH durchgeführt worden ist. In diesem innovativen Projekt ging es insbesondere um die Erfassung der für den Notbetrieb notwendigen Betriebsmittel der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen in einer Datenbank und um die darauf aufbauende Auslegung der Notstromaggregate. Durch die Projektumsetzung ist die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Landstuhl weitestgehend für mehrere Tage unabhängig gesichert, sodass auch mögliche Blackouts oder wetterbedingte Versorgungsunterbrechungen der elektrischen Versorgungsnetze beherrscht werden können.
Im nachfolgenden Beitrag stellte Prof. Dr. Alpaslan Yörük von der Forschungsgruppe Wasser der htw saar ein selbst entwickeltes Simulationswerkzeug vor, das es erlaubt, Messwerte wie beispielsweise Niederschlagsmengen mit Daten aus dem geografischen Informationssystem (GIS) zu verknüpfen. Mit Hilfe von Simulationsrechnungen können die Auswirkungen von Starkregenereignissen zeitlich und örtlich vorausgesagt werden. Anhand der Berechnungen können auch beispielsweise potentielle gefährdete Überschwemmungsgebiete dargestellt und in der Simulation identifiziert werden.
Im abschließenden Vortrag befassten sich Thomas Köhler als Leiter der DVGW-Stabsstelle TSM in Bonn und Professor Friedrich als TSM-Experte mit dem Technischen Sicherheitsmanagement TSM in der Wasserversorgung. Die Einführung des TSM bei Wasserversorgungsunternehmen führt zu einer rechts- und regelwerkskonformen Aufbau- und Ablauforganisation, die im Rahmen einer unabhängigen Überprüfung durch TSM-Experten formal festgestellt wird. Die Einführung des TSM ist für die Unternehmen zunächst mit einem personellen und monetären Aufwand verbunden, der sich aber durch die Optimierung von Schwachstellen bei der Umsetzung unmittelbar auszahlt.
Abgerundet wurden die Vorträge durch einen Erfahrungsaustausch, der Möglichkeiten zu weiteren fachlichen Fragen und Diskussionen bot.
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