Von null auf hundert
Über 6.000 Studierende sind an der htw saar eingeschrieben. Viele von ihnen haben neben den Studium Leidenschaften, von denen wir oft gar nichts wissen. Das wollen wir ändern: In loser Folge möchten wir in unserem Blog Studierende vorstellen, die außergewöhnliche Geschichten zu berichten haben. In diesem Beitrag dreht sich alles um Tobias Blum aus dem Bachelor-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen.
Mit Platz sechs bei der U23-Leichtathletik-EM in Polen feierte Tobias Blum vergangene Woche einen weiteren Höhenpunkt in seiner Laufkarriere. Damit erfüllte der Student des Wirtschaftsingenieurwesens seine Erwartungen – eine Platzierung unter den Top Acht.
Dass er jemals bei einer Leichtathletik-Europameisterschaft antreten würde, daran hätte Tobias vor vielen Jahren nicht geglaubt. „Ich war früher ziemlich kräftig und stand beim Fußball immer nur im Tor“. Dann kamen die Schullauf-Meisterschaften in Losheim, bei denen er seinen Trainer Franz-Josef Reinhard kennenlernte. Tobias war damals zehn Jahre alt und belegte auf Anhieb den vierten Platz – ganz ohne Training. „Neben dem Leichtathletik-Training habe ich viele Sportarten ausprobiert, habe zwei Jahre Handball gespielt, später ein Jahr Basketball. Letztlich bin ich aber beim Mehrkampf hängen geblieben“, erzählt Tobias. Und das recht erfolgreich: 2011 und 2012 belegte er bei den Deutschen Meisterschaften den 11. und 13. Platz. „Das waren schon klasse Ergebnisse, jedoch waren meine Zeiten bei den Sprintdisziplinen immer zu langsam“.
Sein wahres Potenzial zeigte Tobias auf längeren Distanzen. Kontinuierlich verbesserte er seine Zeiten und erreichte bei jedem Lauf neue Bestleistungen. Heute startet er bei Halbmarathons und 10.000-Meter-Läufen mit großem Erfolg. Der 22-Jährige gewann bereits zweimal die Deutsche U23-Meisterschaft im Halbmarathon und ist inzwischen auch Deutscher U23-Meister im Crosslauf. Das nächste Ziel hat Tobias fest im Blick: Im nächsten Jahr wird er in Düsseldorf seinen ersten Marathon laufen.
„Das Faszinierende am Laufen ist es herauszufinden, wie schnell man laufen kann und wo sein Limit ist. Mein größter Traum ist es, einmal bei den Olympischen Spielen teilzunehmen. Dann hätte ich alles erreicht“, so der Spitzenläufer. Olympia – ein Ziel, das vor zehn Jahren kaum denkbar gewesen wäre, heute aber gar nicht so unrealistisch erscheint.
Auch für die htw saar ging Tobias bereits erfolgreich an den Start. 2016 und 2017 war er beim Homburger und Dillinger Firmenlauf der schnellste Läufer und holte den Sieg für die Hochschule. Sport und Studium gehen aus seiner Sicht Hand in Hand: „Wirtschaftsingenieurwesen ist wie Zehnkampf in der Leichtathletik – man erhält einen Einblick in viele unterschiedliche Disziplinen, das macht das Studium so abwechslungsreich“. Täglich trainiert der Student aus Dudweiler zweimal, läuft rund 24 km in den beiden Trainingseinheiten. „Natürlich ist es eine Herausforderung, Sport und Studium unter einen Hut zu bekommen. Man muss vor allem diszipliniert sein. Im Gegensatz zu anderen Sportarten bin ich aber nicht von festen Trainingszeiten abhängig und kann eigentlich jederzeit trainieren. Das macht es natürlich viel einfacher. Außerdem ist es mir sehr wichtig, nach der Sportkarriere einen Abschluss in der Hand zu haben.“
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