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„Vielfalt und Demokratie“

Vielfalt und Heterogenität stellen in vielen Modulen des Studiengangs „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“ sowie des Studiengangs „Pädagogik der Kindheit“ zentrale Gegenstände für die wissenschaftliche Auseinandersetzung dar. Auch in den aktuellen Nachrichten zählen Vielfalt und Demokratie zu den zentralen Themen. War die Demokratie als Regierungs- und Herrschaftsform Jahrzehnte in weiten Teilen der Welt, insbesondere in Europa und den Vereinigten Staaten eine Selbstverständlichkeit, erodieren nun diese Gewissheiten. Das Erleben von Demokratie als Regierungs- und als Lebensform wird fragil. Weltpolitische aber auch gesellschafts- und parteipolitische Konflikte in Deutschland sind für das aktuelle Tagesgeschehen bestimmend. Kriege, bewaffnete Auseinandersetzungen, fragile Regierungsbildungen und Führungen aber auch der Klimawandel führen, wie Abs et al. (2017) konstatieren, zu international verstärkten Migrationsbewegungen. Gleichzeitig scheint es, als würde die Demokratie als Institution und Wertesystem in Frage gestellt. In Deutschland wird der Einzelne mit einer größeren Kontroversität und Schärfe des politischen Diskurses in den verschiedenen Medien konfrontiert, die bereits Kindergartenkinder, wie die Studie „Kinder und Demokratie“ (Ruppin 2017, 2018) ergab, wahrnehmen.

Für Bildungsinstitutionen werden die damit einhergehenden Anforderungen aktueller denn je. Mit der Referentin Prof. Annedore Prengel konnte für den Studientag 2018 der Fakultät für Sozialwissenschaften eine der profiliertesten Vertreterinnen begrüßt werden, die sich bereits seit den 1980er Jahren mit dem Thema „Pädagogik der Vielfalt – Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik“ auseinandersetzt.

 

Prof. Annedore Prengel beim Studientag der Fakultät für Sozialwissenschaften am 21. Juni 2018 an der htw saar.

Im Vortrag „Die Ethik pädagogischer Beziehungen – Ein Beitrag zu Demokratisierung im Bildungswesen?“ ging Prengel auf die besondere Rolle ein, die Pädagoginnen und Pädagogen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen zukommt. Dabei ging sie der Frage nach, wie pädagogische Handlungsweisen verbessert und so von Kindesalter an demokratische Werte vermittelt werden können.

Neben dem Vortrag konnten sich die Studierenden in sechs Workshops mit der (politischen) Sozialisation von Kindern und Jugendlichen, nationalen und internationalen pädagogisch-politischen Konzepten, wie auch der Bedeutung der Anerkennung durch pädagogische Fachkräfte und Lehrer auseinandersetzen.

In den Pausen bot eine Poster-Session Einblicke in die Arbeit von Studierenden. Sie haben im Wintersemester 2017/2018 unter der Leitung von Prof. Ulrike Zöller und Manuel Freis Studienprojekte zum Thema „Willkommen bei Freunden. Bündnisse für junge Flüchtlinge. Prozessbegleitung und Konzeptentwicklung“ erarbeitet und durchgeführt. Zur Stärkung wurden Kaffee und Kuchen angeboten. Der Erlös von 250 Euro aus diesem Angebot wurde der Hohenzollern-KiTa der htw saar und der AWO gespendet. Die Spende soll in die Gestaltung des Außengeländes einfließen.

Resümierend betrachtet bot der Studientag den Studierenden anregende Diskussionen und Einblicke in ein hochaktuelles Thema, welches Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler in ihrem beruflichen Alltag an unterschiedlichen Stellen tangiert. Vielfalt und Demokratie sind dabei zentrale Aspekte, welche die Handlungsweisen der Fachkräfte im Bereich Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit maßgeblich prägen.

 

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