Internationalisierung von Unternehmen
Nachdem im November 2018 das erste gemeinsame Modul des Master-Studiengangs International Management mit der Partnerhochschule Brest Business School (BBS) in Frankreich stattfand, kamen vom 1. bis 5. April 2019 die Studierenden der BBS-Master of International Business zu Besuch an die htw saar. Ziel und Inhalt des zweiten gemeinsamen Moduls in Saarbrücken war ein 5-tägiger Workshop in Form eines Unternehmensplanspiels.
Es war kein Aprilscherz als sich die Studierenden von htw saar und BBS am 1. April am Campus Rotenbühl wiedersahen, sondern der Auftakt für eine intensive Woche zum Thema Internationalisierung von Unternehmen. Die insgesamt 29 Studierenden der beiden Hochschulen hatten die Aufgabe, die Internationalisierungsstrategien von virtuellen Unternehmen zu planen, umzusetzen und die Ergebnisse zu analysieren. In gemischten Arbeitsgruppen von 5 bis 6 Studierenden traten die Teams gegeneinander an mit dem Ziel, ihre virtuellen Produkte möglichst gewinnbringend auf der ganzen Welt zu vertreiben. Über neun Planspielperioden bauten die Teams ihre Unternehmen auf, eröffneten Fabriken im Ausland und eroberten neue Absatzmärkte.
Die Methode des Planspiels, das im Sinne eines „serious game“ die Unternehmensrealität relativ gut widerspiegelt, ist eine sinnvolle Bereicherung des Studienplans. Konzepte, Theorien und an der Hochschule Erlerntes können hier in realitätsnahe Entscheidungen umgesetzt werden, deren Konsequenzen sofort zu erfahren sind. Strategiewechsel sind in den neun Planspielperioden genauso möglich wie das Umsetzen einer am Anfang definierten langfristigen Strategie.
Und so hatten die gemischten Teams viel zu tun, um ihr Unternehmen im harten Wettbewerb gegen die anderen Gruppen auf Kurs zu halten. Die interkulturelle Komponente ergänzte die Lernerfahrung. Zwar ist die BBS eine französische Hochschule, hat aber in diesem Jahrgang ausschließlich Studierende aus Asien und Afrika (hauptsächlich aus Indien und Nigeria) in ihrem Master International Business. Lebhafte Diskussionen, Aufgabenteilung und Zusammenarbeit im internationalen Team, gepaart mit dem Anerkennen und Wertschätzen von Unterschiedlichkeiten in den Arbeitsweisen, schufen Respekt und Vertrauen bei den Teammitgliedern. Auch wenn man sich schon von der Woche in Brest kannte, ermöglichte der Workshop eine weiterführende, vertiefte interkulturelle Erfahrung.
Ein Highlight der Woche war der Besuch bei Villeroy & Boch. Dort erhielten die Studierenden einen Einblick in die Fertigung und danach sehr facettenreich in die Internationalisierungsarbeit eines multinationalen Unternehmens.
„Internationale Teams sind heute die Realität in den meisten mittleren und größeren Unternehmen. Praktische Erfahrungen in der interkulturellen Zusammenarbeit zu sammeln gehört damit zu den großen Pluspunkten eines anwendungsorientierten Studiums“, so fasste der Studiengangsleiter Prof. Dr. Yamen Kouba, der die BBS-Studierenden begleitete, die Eindrücke zusammen. Den Erfolg des gemeinsamen Workshops zeigt auch die bereits startende Planung für Wintersemester 2019 und Sommersemester 2020, in denen sich der nächste Jahrgang der htw saar- und BBS-Studierenden im internationalen Master über gemeinsame Module begegnen und miteinander arbeiten soll.
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