Buenos Días México
In diesem Jahr führte die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wieder ihre transatlantische Studienexkursion durch, die sie 2004 in ihr internationales Portfolio aufgenommen hat. Unter dem Label „Mexican Spring Academy“ erlebten 15 Studierende vom 10. bis 22. März 2019 den Vorlesungsbetrieb an der Partneruniversität Tecnológico de Monterrey in Santiago de Querétaro sowie einen Mix aus Betriebsbesichtigungen, Unternehmergesprächen und Kultur. Die bewährte Förderung durch die ASKO-EUROPA-STIFTUNG und die Europäische Akademie Otzenhausen (EAO) sowie erstmals durch das EU-Programm Promos ermöglichte erneut diese Begegnungsreise unter der Leitung von Prof. Dr Stefanie Jensen, Prof. Dr. Holger Buck und Christian Kiefer (Studienleiter der EAO).
Ziel der Reise war es, Mexiko – das es als fortgeschrittenes Schwellenland auf Platz 15 im weltweiten Ranking der Volkswirtschaften geschafft hat – in Hochschulwesen, Wirtschaft und Lebenswirklichkeit kennenzulernen.
Die erste Woche stand ganz im Zeichen der Begegnung. Zusammen mit den rund 30 mexikanischen Studierenden, die im Juni 2019 zur „European Summer Academy“ ins Saarland kommen werden, nahmen die htw saar-Studierenden an Lehrveranstaltungen teil. Im Fokus der Lehrveranstaltungen standen z.B. die Themen „Understanding Mexico – history, culture and politics“ oder „Doing Business in Mexico“ und beleuchteten aus spezifisch mexikanischer Sicht „Social Entrepreneurship“. Das an der htw saar nicht gelehrte Fach The Geopolitics of natural resources ermöglichte neue Einsichten in wichtige Parameter der globalen Wirtschaft. Im halbtägigen „Negotiation and sales workshop“ konnten deutsch-mexikanische Teams in Produktion und Handel ihr unternehmerisches Geschick im Wettbewerb um den höchsten Gewinn testen. Echte Einblicke in Startups aus der Hochschule heraus boten drei Unternehmenspräsentationen und ein Besuch des „Business Incubators“ des TEC de Monterrey. Ein Höhepunkt der Woche war der von Prof. Angélica Camacho organisierte Besuch der vor einigen Jahren gegründeten kleinen Hochschule Instituto Intercultural Ñöñho in San Ildefonso Tultepec, die sich als „community project“ in ländlichem Umfeld der Hochschulausbildung sozial und wirtschaftlich benachteiligter indigener Studierender verschrieben hat. Das einwöchige gemeinsame Lernen hat die interkulturelle Kompetenz der deutschen und mexikanischen Studierenden gestärkt und Freundschaften begründet, die im Juni sicherlich vertieft werden.
Mexikanische Geschichte und Kultur erlebten die Studierenden in den historischen Stadtzentren von San Miguel de Allende, Puebla und Mexico City, beim Besteigen der Sonnenpyramide von Teotihuacan sowie in Mexico City im Anthropologischen Museum und im Frida Kahlo Museum.
Beim Empfang in der Deutschen Botschaft berichtete der Kulturattaché Dr. Jurek Korczynski lebhaft und spannend über Arbeitsweise und zuweilen Gradwanderungen einer Auslandsrepräsentanz.
Kaeser Compresores und Buenos Días México in Santiago de Querétaro sowie Volkswagen de México und die Keramik-Gruppe Armando in Puebla waren Ziele der Unternehmensbesuche. Die Geschäftsleitung von Kaeser Compresores, die Vertriebs- und Service-Niederlassung des Hidden Champion Kaeser aus Coburg, faszinierte mit ihrem Bericht über den Vertrieb der in Mexiko geschätzten, wenn auch teuren Ingenieurkunst aus Deutschland, die Personal- und Marktsituation und über unternehmerisches CSR in Form von community engagement. Bei der Betriebsbesichtigung des VW-Werks stand die „Hochzeit“, wie das Zusammenführen von Karosserie und Motor genannt wird, im Zentrum. Buenos Días México Business & Travel betreibt das Geschäft eines deutsch-mexikanischen Reiseveranstalters und einer Incoming-Agentur. Das Besondere ist, dass Stefanie Wommer, eine der beiden Unternehmensgründerinnen, Absolventin des htw saar-Studiengangs Internationales Tourismusmanagement ist. Stefanie Wommer referierte über die Unternehmensgründung im Jahr 2008 und die Geschäftsentwicklung des Unternehmens mit heute sieben Festangestellten. Dabei hatte sie viele Fragen über Leben und Arbeiten im Ausland zu beantworten.
Studentisch knapp und nüchtern fasste ein Teilnehmer zusammen: „Die Reise war richtig schön und habe viel über Mexiko gelernt. Top organisiert, interessantes und vielseitiges Programm, straffer Zeitplan, viel Reisezeit“.
Impressionen von der Mexican Spring Academy 2019
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