htw saar-Studentin mit Architektur-Preis ausgezeichnet
Im studententischen Wettbewerb wa award 2020 zum Thema Palimpsest, wurde der Masterstudentin Aysen Gök mit ihrer Graphic Novel „Räume der Angst“ ein Sonderpreis verliehen. In ihrem Entwurf in Konversion und Objekt bei Prof. Dr. Ulrich Pantle beschreibt sie die Zusammenhänge zwischen Architektur, Stadt und individuellen biografischen Einflüssen auf die Raumwahrnehmung. Eine prominent besetzte Jury hat sie im Februar unter 74 Arbeiten aus zahlreichen deutschen Hochschulen ausgewählt.
„Auf die Idee kam ich, weil es in unserem Projekt im Wintersemester 2019 darum ging, Räume für Menschen zu entwerfen, die an Krankheiten oder Ängsten leiden. Da ich zu Weihnachten eine Graphic Novel geschenkt bekommen hatte, kam mir die Idee, meinen Entwurf dieses mal anders als klassische Architekturpläne darzustellen“, erklärt Aysen Gök. Die Geschichte und der Protagonist sind dabei frei erfunden. „Ich habe angefangen zu schreiben und dann versucht, das Ganze in Architektur umzuwandeln beziehungsweise Architektur hinzuzufügen“, so die Masterstudentin. Ihre Graphic Novel besteht teils aus klassischen Architekturplänen, aus Originalfotos von New York und aus Fotos von selbstgebauten Modellen und Zeichnungen.
Die Jury des wa awards überzeugte diese ungewöhnlichen Herangehensweise: „In Form einer Graphic Novel lässt uns die Arbeit in die Gedankenwelt eines Architekten in New York eintauchen und lädt uns ein, einen Tag mit ihm zu verbringen. Er leidet unter Klaustrophobie, die er durch bauliche Maßnahmen in seiner Wohnung sowie seiner Büroetage im Seagram Building zu bekämpfen versucht. Dabei wird detailliert ausgeführt, mit welchen architektonischen Mitteln der Protagonist sein Umfeld gestaltet und welche Wirkung diese therapeutischen Interventionen auf ihn haben. In der Verbindung von Bild und Text gelingt es der Arbeit, einen narrativen Spannungsbogen aufzubauen, der subtil zwischen inneren Stimmungsbildern und materialbezogener Raumwahrnehmung changiert. Spezifische Aspekte in der Architektur von Mies, sei es bei Seagram oder im Barcelona-Pavillon, dienen dabei als Referenzrahmen für die genauen Betrachtungen zur Wirkungsweise der sich in die unterschiedlichen Räume einschreibenden Interventionen. Durch Darstellungen in verschiedenen Detailgraden unterstützt, führt das Narrativ die Leser geschickt durch die Geschichte und zeichnet gleichsam ein Psychogramm ihres Protagonisten.“
Hintergrund wa award:
Wa (Wettbewerbe aktuell) ist eine monatlich erscheinende Architekturfachzeitschrift, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf Wettbewerbe in der Architektur hinzuweisen und auch selbst Nachwuchs in der Architektur zu fördern. Mit ihrem studentischen Ideenwettbewerb hat wa ein Format etabliert, das jährlich an Hochschulen, Universitäten und Akademien im deutschsprachigen Raum stattfindet. Thema des nächsten wa awards ist „Architektur & Öffentlichkeit“. Bewerbungsfrist ist Ende Februar 2021. Weiter Infos unter https://www.wettbewerbe-aktuell.de/wa-award
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