5GCroCo-Demo-Tag: Nahtlos vernetzte und automatisierte Mobilität in Europa
Die htw saar ist Projektpartner im internationalen Forschungskonsortium „Fifth Generation Cross-Border Control“ (5GCroCo). Das von der EU im Rahmen des Programms Horizon 2020 geförderte Projekt mit einem Projetvolumen von 17 Mio. Euro, forscht im Bereich automatisiertes Fahren, gestützt auf dem neuen Mobilfunkstandard 5G, um eine nahtlos vernetzte und automatisierte Mobilität in Europa zu ermöglichen. 24 Partner aus sieben europäischen Ländern, darunter Hochschulen und wichtige Organisationen aus der Telekommunikations- und Automobilbranche, sind an dem Projekt beteiligt.
5GCroCo trägt mit seiner Forschung dazu bei, die notwendige Frequenzregulierung zu definieren, um den Erfolg von 5G für die CAM-Dienste zu gewährleisten. Die Forschungsergebnisse von 5GCroCo werden sich auch auf der Ebene der Normung sowohl für die Telekommunikations- als auch für die Automobilindustrie auswirken. 5GCroCo trägt somit zur Konsolidierung der führenden Rolle Europas bei der 5G-Technologie bei und ebnet den Weg für die kommerzielle Einführung von 5G für CAM in Europa und weltweit.
Die bisher im Rahmen des Projekts erzielten Ergebnisse zeigen, dass grenzüberschreitendes ferngesteuertes Fahren nahtlos funktioniert und dass die Nutzung von 5G-Netzen der Schlüssel zur Verringerung der Ende-zu-Ende-Latenz ist, die bei CAM-Anwendungen entscheidend ist. Darüber hinaus zeigen weitere Ergebnisse, dass die Nutzung von 5G stabilere Verzögerungen erreicht, als Anwendungen über das öffentliche Internet. Zudem wurde bei den 5GCroCo-Tests und -Versuchen eine erhebliche Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeiten gemessen.
- Anwendungsfall: Ferngesteuertes Fahren (ToD)
Das ferngesteuerte Fahren ermöglicht den Einsatz wirklich fahrerloser Fahrzeuge durch Fernsteuerung des Fahrzeugs von einem Fahrzeugkontrollzentrum (Vehicle Control Center oder VCoC) aus. Konkret wird eine Verbindung zwischen der VCoC und dem Fahrzeug über ein 5G-Mobilfunknetz hergestellt. Dies ermöglicht die Übertragung von Sensordaten, insbesondere Video, vom Fahrzeug zum VCoC und von Steuerbefehlen vom VCoC zum Fahrzeug.
- Anwendungsfall: Hochauflösende Kartenerstellung und -verteilung für autonomes Fahren (HD-Mapping)
Mit der HD-Mapping-Technologie können Fahrzeuge gemeinsam dazu beitragen, hochauflösende Karten auf dem neuesten Stand zu halten. Über die Verbindung zu einem 5G-Mobilfunknetz senden die Fahrzeuge die aus den Sensordaten gewonnenen Kartenaktualisierungen an ein gemeinsames Backend, das für die Zusammenführung all dieser Eingaben sorgt, um eine genaue HD-Karte zu erhalten. Die zuverlässige HD-Karte wird dann zusammen mit aktuellen Informationen zu Fahrbahnmarkierungen, Geschwindigkeitsschildern und anderen wichtigen Informationen für die autonome Fahrfunktion im Auto an die Fahrzeuge weiterverteilt.
- Anwendungsfall: Antizipierte kooperative Kollisionsvermeidung (Anticipated Cooperative Collision Avoidance oder ACCA)
Die 5G-fähige ACCA-Technologie wird es ermöglichen, jedes Straßenereignis, wie z. B. einen Stau oder ein liegengebliebenes Fahrzeug, an die Fahrzeuge in der Umgebung zu übermitteln. Infolgedessen kann davon ausgegangen werden, dass Korrekturmaßnahmen wie progressives Bremsen zu reibungsloseren und homogeneren Fahrzeugreaktionen in Situationen führen, in denen typische Sensoren keine Sicht oder nur eine kurze Erfassungsreichweite (einige hundert Meter) haben.
Die auf dreieinhalb Jahre angelegte Initiative, für die die Europäische Kommission im Rahmen der öffentlich-privaten 5G-Partnerschaft (5G PPP) knapp 13 Millionen Euro aus dem Gesamtbudget von 17 Millionen Euro bereitgestellt hat, wird vom Centre Tecnològic de Telecomunicacions de Catalunya (CTTC, Castelldefels, Barcelona, Spanien) koordiniert. 5GCroCo koordiniert Beiträge von führenden Automobilherstellern, Tier-1-Zulieferern, Straßenbehörden, Mobilfunknetzbetreibern, Telekommunikationsanbietern und Hochschulen.
Weitere Informationen finden Sie unter 5GCroCo website.
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