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Neues Robotik-Labor für Schülerinnen und Schüler an der htw saar

Um Schülerinnen und Schülern vertiefte Einblicke in Robotik und die Automatisierung von Produktionsprozessen zu ermöglichen und so das Interesse an diesen Themenbereichen zu wecken, baut die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) ihr Angebot an entsprechenden Workshops aus. Dazu haben am 7. März 2022 die htw saar und das Ministerium für Bildung und Kultur eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, deren Kern die Einrichtung eines Robotik-Labors für Schülerinnen und Schüler darstellt.

Zentrales Element des neuen Schülerlabors „Cobotix Lab Saar“ ist der kollaborative Industrieroboter „Universal Robots UR3e“ in Verbindung mit der Schulungszelle „Dahl UR Education Kit“. Diese Industrieroboter eignen sich aufgrund ihrer Sicherheitsfunktionen und der Möglichkeit zur intuitiven Programmierung nicht nur für den Einsatz in der Produktion, sondern auch hervorragend als einfache skalierbare Lernplattformen für die Ausbildung verschiedener Zielgruppen aus dem schulischen und beruflichen Umfeld. Die Industrieroboter werden um eine Simulationssoftware ergänzt, in der die Schülerinnen und Schüler in kleinen Teams an virtuellen Robotern ihre Programme entwickeln können, um sie anschließend am realen Aufbau zu testen.

Prof. Dr.-Ing. Dieter Leonhard sieht in dem Labor einen wichtigen Baustein zur Nachwuchsgewinnung für die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge. „Wir erreichen mit diesem Robotik-Labor viele junge Menschen und können sie für dieses zukunftsfähige, spannende und innovative Feld begeistern. Das Cobotix Lab kann dabei auf das didaktische Knowhow des EmRoLab der htw saar und auf die ingenieurwissenschaftliche Infrastruktur und Expertise des Testfelds Digitalisierung von Prof. Dr. Martina Lehser aufbauen, die das Projekt an der htw saar leitet.“

Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot: „Unsere Kooperation mit der htw saar ist ein wichtiger Baustein für den Ausbau der digitalen Bildung im Saarland. Schülerinnen und Schüler erhalten im Robotik-Labor spannende Einblicke etwa in die Automatisierung von Produktionsprozessen, können sich selbst ausprobieren. So wird bei jungen Menschen Begeisterung für ein wichtiges Zukunftsfeld geweckt und informatische Bildung greifbar. Davon profitiert natürlich auch die Hochschule und letztlich das Saarland als Industriestandort, der Fachkräfte braucht. Gleichzeitig schaffen wir neue Fortbildungen für Lehrkräfte und neue Unterrichtsmaterialien unter einer offenen Lizenz, die dann für alle nutzbar sind.“

Auf Basis der Schulungsplattform, bestehend aus Industrieroboter und Simulationssoftware, sieht der Kooperationsvertrag die Erstellung entsprechender Fortbildungsinhalte für interessierte Lehrkräfte vor. Gemeinsam mit dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien sollen praxisnahe Schulungsformate angeboten werden. Diese Fortbildungsinhalte stellt das Team zusätzlich unter einer offenen Lizenz (OER) und in Moodlekursen in der Online-Schule Saarland zur Verfügung.

Prof. Dr. Martina Lehser: „Im neuen Robotik-Labor können sowohl Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen und Berufsschulen in gemeinsamen Kursen und Projektarbeiten zusammenfinden. Wir freuen uns über die Unterstützung, die den Aufbau des Labors und der Schulungsmaterialien ermöglichen und darüber, dass seitens der Schulen und Berufsbildungszentren entsprechendes Interesse bereits vorliegt.“

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2 Kommentare in “Neues Robotik-Labor für Schülerinnen und Schüler an der htw saar”

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  1. Mal ganz ehrlich, das neue Robotik-Labor für Schülerinnen und Schüler klingt nach einer tollen Initiative, um junge Leute früh an die Technik heranzuführen. Ich frage mich jedoch, ob der Schwerpunkt auf kollaborativen Robotern nicht zu eng gefasst ist. Könnte es nicht bereichernd sein, auch alternative Automatisierungstechniken vorzustellen, die in der Industrie genutzt werden, wie zum Beispiel flexible Wechselsysteme, die einen schnellen Austausch von Werkzeugen und damit eine breitere Anwendung ermöglichen?
    Diese könnten den Schülern zeigen, wie vielseitig die Welt der Robotik wirklich ist und ihre Kreativität in der Problemlösung noch weiter fördern.

  2. So ein Robotik-Labor ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, um junge Talente für technische Berufe zu begeistern. Besonders gefällt mir die Kombination aus praktischen Übungen mit dem Roboter und der Simulationssoftware – das bringt Theorie und Praxis perfekt zusammen. Es wäre interessant zu wissen, ob auch Aspekte wie Sicherheit in der Automatisierung, etwa der Umgang mit kollaborativen Robotern in gefährlichen Umgebungen, thematisiert werden.
    Könnte das ein weiterer Schwerpunkt für zukünftige Workshops sein?