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Mit dem Fahrrad auf der Eisenbahntrasse

Studierende des Bachelor-Studiengangs Bauingenieurwesen hatten mit Prof. Dr. Thorsten Cypra vom Fachgebiet Straßen- und Verkehrswesen am 13. Juni 2023 die Möglichkeit, den fertiggestellten Bahnradweg im Sankt Wendeler Land zu besichtigen. Die Exkursion wurde in Zusammenarbeit mit Gerhard Kohns von der VSVI Landesbezirksgruppe Saar und Bernd Zollhöfer vom VeloBüro Saar organisiert.

Der Bahnradweg erstreckt sich über eine beeindruckende Gesamtlänge von 30,5 Kilometern. Er verläuft durch die Gemeinden Freisen, Nohfelden und Nonnweiler. Neben dem Umbau der ehemaligen Bahntrassen zu einem Fahrradweg wurden insgesamt 26 Brückenbauwerke sowie der Tunnel Bierfeld saniert.

 

Start des Bahnradwegs in Freisen. Fotos: Gerhard Kohns

Die Exkursion begann in Freisen, wo den Studierenden zunächst die Baumaßnahme vorgestellt wurde. Anschließend folgten sie dem Verlauf des Radwegs bis zur ersten Kreuzung, an der die ehemalige Bahntrasse die Freisener Hauptstraße überquert. Unterwegs erläuterte Bernd Zollhöfer interessante Details, für die er sich während der Umsetzung einsetzte.
Besonders betonte er die Bedeutung einer „alltagstauglichen und familienfreundlichen“ Fahrbahn aus zweischichtigem Asphalt, um den Radfahrern langfristig Fahrspaß zu bieten.
Das Gesamtprojekt hat ein Investitionsvolumen von etwa 10,5 Millionen Euro, wobei ca. 5 Millionen Euro für die Verkehrswege und ca. 5 Millionen Euro für die Sanierung der Brückenbauwerke aufgewendet wurden, erklärte Zollhöfer.

An der Stelle, an der der Radweg auf die Hauptstraße trifft, konnten die Studierenden beobachten, wie Radfahrer die Straße überquerten und die besonderen Merkmale des neu gestalteten Weges wahrnahmen. Der Bereich unmittelbar vor der Verkehrsstraße wurde mit grünem, aufgerautem Asphalt gestaltet, um die Nutzer des Weges auf die bevorstehende Gefahr aufmerksam zu machen. Verkehrsschilder weisen ebenfalls darauf hin.

Kreuzung des Bahnradweg Sankt Wendeler Land.

Der Schwerpunkt der Exkursion lag allerdings auf dem sanierten Bierfelder Tunnel in der Nähe von Nonnweiler. Das Besondere an diesem gemauerten Bauwerk ist, dass es unter Denkmalschutz steht. Der Tunnel ist seit Jahrzehnten von Fledermäusen bewohnt. Durch die Installation einer speziellen Beleuchtung, die auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist, sowie reflektierende Streifen auf dem Boden, ist es möglich, den 260 Meter langen Tunnel zu passieren, ohne die Lebensräume der Fledermäuse einzuschränken.

Bierfelder Tunnel.

Die Organisation und Durchführung dieser Exkursion war dank Gerhard Kohns und Bernd Zollhöfer ein großer Erfolg. Die Besichtigung des vollendeten Bahnradweges ermöglichte den Studierenden einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Aspekte des Bauingenieurwesens. Sie konnten die Bedeutung von sorgfältiger Planung, qualitativ hochwertiger Ausführung und Erhaltung bestehender Infrastrukturen hautnah erfahren.

Gruppenfoto vor dem sanierten Tunnel.
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