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Fachtag „Sprach-Kita bewegt“ – interaktives Programm lockt 250 Gäste an

Am 20.11.2024 fand im Saarrondo unter dem Motto „Sprach-Kita bewegt“ ein Fachtag für Sprach-Kitas und alle Interessierten statt. Rund 250 Fachkräfte folgten der Einladung durch das Ministerium für Bildung und Kultur und der htw saar. Von den Fachberaterinnen der Sprach-Kitas im Saarland initiiert, sollte dieser Tag dazu dienen, das Konzept der Sprach-Kitas einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Neben den Fachvorträgen von Eva Hammes Di-Bernardo und Prof. Dr. Charis Förster bildeten die Workshops der Fachberaterinnen Lena Bonde, Michi Georgi, Annabelle Hubig, Barbara Lauer, Ulrike Licht, Gabriele Sänger-Antoni, Eva Scheider-Kruschardt, Martina Schubert und Jelena Wagner das Herzstück der Veranstaltung.

In einer Interviewrunde mit Protagonist*innen des Programms Sprach-Kitas, moderiert durch Diemut König als wissenschaftliche Begleitung, wurde deutlich, dass der Mehrwert und die Ressourcen der Sprachkitas insbesondere in der kontinuierlichen Begleitung der Fachberatungen sowie der on top-Finanzierung und damit Freistellung der Fachkräfte für Sprachkitas liegen. Die Qualifizierung der Fachkräfte durch die Fachberatungen sowie die Netzwerkstruktur des Programms dienen in Zeiten des hohen Fachkräftemangels der Förderung von Professionalität und Qualitätsentwicklung in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. In der Runde wurde die Vision, das Sprach-Kita-Konzept als verbindlichen Bildungsstandard für alle Kitas im Saarland zu etablieren, klar formuliert.

 

Bei der Expert*innenrunde brachten sich Vertreter*innen der Kita-Träger, Kita-Leitungen, Sprachfachkräfte und eine Sprachfachberatung stellvertretend für viele engagierte Fachkräfte im Programm ein und teilten ihre wertvollen Erfahrungen mit dem Programm. Foto: Gabriele Sänger-Antoni

 

Das Landesprogramm Sprach-Kitas wird in enger Kooperation des MBK mit der htw saar, der Fitt gGmbH, der Diakonie Saar sowie von AQuiS gGmbH umgesetzt und von Seiten der htw saar wissenschaftlich begleitet. Foto: Gabriele Sänger-Antoni

 

Workshop: Digitale Brücken bauen – Chancen für Bildung und Inklusion

Mit Spiel-Robotern können Kita-Kinder die digitale Welt spielerisch entdecken. Foto: Mike Herrmann/htw saar

Im Rahmen eines praxisorientierten Workshops „Digitale Brücken bauen“ widmete sich das Programm „Sprach-Kitas“ dem Potenzial digitaler Medien für sprachliche Bildung, Inklusion und die Zusammenarbeit mit Eltern. Die Teilnehmenden erhielten spannende Einblicke in den Einsatz digitaler Tools zur Förderung sprachlicher Kompetenzen, Strategien zur Inklusion und Wege zur Stärkung von Bildungspartnerschaften.

Besonders praxisnah wurden von Sprach-Kitas digitale Anwendungen vorgestellt, die sowohl die Medienkompetenz von Kindern als auch die der pädagogischen Fachkräfte stärken. Mit großem Interesse testeten die Teilnehmenden die Tools vor Ort: unterschiedliche Roboter, digitale Dokumentation, eBook und Erzählschiene, Gefühlskoffer, Audiostift, Eingewöhnungsmodell, Digitale Lupen, Lern-Apps weckten Begeisterung über die vielfältigen Möglichkeiten. So wird deutlich: Digitalisierung bietet nicht nur technische Lösungen, sondern auch neue Wege, Bildung zukunftsfähig und inklusiv zu gestalten.

 

Workshop: Klang und Wort – Interaktive Sprachbildung durch Musik

Musik als Medium in Sprachbildung, Mehrsprachigkeit und Inklusion. Foto: Mike Herrmann/htw saar

Schon der Einstieg in diesen Workshop war ein Sinnbild für die Brücke zwischen Sprache und Musik, als die Gruppe durch einen Trommelimpuls ohne weitere Worte zum gemeinsamen Improvisieren animiert wurde, woraus sich am Ende ein ganzer Kanon ergab. Neben theoretischen Einblicken in die Bedeutung musikalischer Angebote für die Sprachbildung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, praxisnahe Methoden improvisatorischer und angeleiteter Art mit einem breiten Spektrum an Instrumenten selbst auszuprobieren.

„Musik schafft eine einzigartige Verbundenheit zwischen den Menschen und ist damit einer der wichtigsten Bausteine zur Sprachbildung. Ich nehme hier viele Ideen zur Umsetzung mit“, so eine Teilnehmerin. Neben der praktischen musikalischen Arbeit standen der Austausch über Musik als Medium in Sprachbildung, Mehrsprachigkeit und Inklusion, sowie neue Wege des Einsatzes von Instrumenten verschiedener Gruppensettings in Kitas im Mittelpunkt.

 

Workshop: Inklusion – Diversität und Vielfalt im Kita-Alltag

Diversität und Vielfalt im Kita-Alltag fördern. Foto: Mike Herrmann/htw saar

In diesem Workshop beschäftigten pädagogische Fachkräfte sich intensiv mit der Frage, wie Diversität und Vielfalt im Kita-Alltag gefördert werden können.
Die Teilnehmenden betrachteten dabei nicht nur unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten, sondern auch kulturelle Hintergründe, Geschlechterrollen und familiäre Lebensformen, um eine Kultur der Offenheit und Akzeptanz zu entwickeln. Im Mittelpunkt stand die Aussage „Kinder möchten ihre eigene Lebensgeschichte schreiben und nicht eine andere übernehmen.“

In einer inklusiven Kita wird jedes Kind in seiner Einzigartigkeit gesehen und wertgeschätzt. „Denn Inklusion bedeutet Gleichberechtigung, jedoch nicht Gleichbehandlung.“ Das Problem seien nicht die Unterschiede, sondern die gegenseitigen Bewertungen und Beurteilungen unter Menschen.

Durch den Workshop wurde den Teilnehmenden klar, dass Inklusion als Haltung den Alltag bereichert und jedem Kind ermöglicht, sich willkommen und zugehörig zu fühlen, was eine Grundvoraussetzung für Bildung im Allgemeinen darstellt.

 

Workshop: Lust auf Sprache durch „Erlebnisorientiertes Bilderbuch“

Im theaterpädagogischen Worshop kam das Bilderbuch „Die Schnetts und die Schmoos“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson zum Einsatz. Foto: Mike Herrmann/htw saar

Im Rahmen dieses theaterpädagogisch interaktiven Workshops beschäftigten sich die Teilnehmenden mit dem Bilderbuch „Die Schnetts und die Schmoos“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson. Dabei wurde das Potential des Buches genutzt, um zentrale Themen wie Literacy, phonologische Bewusstheit, Inklusion und Sprachförderstrategien lebendig und praxisnah zu vermitteln. Digitale Helfer, wie zum Beispiel ein digitaler Stift, die interaktive Leseeule und das kreative Storyboard zeigten eindrucksvoll, wie digitale Medien gezielt eingesetzt werden können, um Kinder noch stärker in Geschichten einzubinden und damit spielerisch in ihren Sprachkompetenzen gefördert werden können.

Die Teilnehmenden waren begeistert von der Vielfalt an theater- und medienpädagogischen Methoden und nahmen zahlreiche Anregungen für ihre Praxis mit.

 

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