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ACEEPT Week 2024 – Crans Montana, Schweiz

Im dem englischsprachigen Modul Management in der Tourismuswirtschaft in den Studiengängen Internationales Tourismus-Management (htw saar) und Internationales Tourismus-Management (DFHI) haben Studierende unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Rockenbauch und mit der Unterstützung von Dr. Andrea Krecu-Mitovski sowie Prof. Dr. Achim Schröder „selbstorganisiertes Lernen“ in der Praxis angewandt.

Die internationale ACEEPT-Projekt-Woche wurde in diesem Semester in der Schweiz umgesetzt – mit 80 Studierenden aus 9 Partnerhochschulen. Das Gesamtprojekt in Verbindung mit der internationalen Exkursion in die Schweiz dient dazu, den Studierenden das Organisieren, Planen und strukturierte Arbeiten praktisch näher zu bringen. Hierbei dienen theoretische Kenntnisse, die in den englischsprachigen Vorlesungen erarbeitet werden, als Vorlage und Unterstützung für die Studierenden. Insbesondere die Anwendung der professionellen Managementmethoden (Projektdefinition, Kreativitätstechniken, Scoring-Modelle, Aktivitätenpläne, Stakeholdermanagement, Status-Blätter, Jour-Fixe etc.) verbessern den Praxistransfer und steigern den Erfolg der Studierenden.

Bei dem Projekt ACEEPT ergibt sich zusätzlich die Möglichkeit zum Austausch mit Praxisvertretern, was zur Vertiefung von Fach- und Methodenwissen führt – insbesondere im Bereich Destinationsmanagement, MICE-Management und Nachhaltigkeit im Tourismus.

Zur Planung haben die Studierenden etwa zwei Monate Zeit, in denen sie zusammenarbeiteten, um die vermittelten fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen anzuwenden. Einerseits wird dadurch das theoretisch erlernte Wissen der Teilnehmenden mit der Praxis verknüpft und andererseits die Projektmanagementerfahrung des Organisationsteams erweitert. Hierfür nutzen die Studierenden fundierte Projektmanagementtools, um die operative Planung mit ihrem akademischen Wissen zu verbinden. Dieser Ansatz von „SEGELN“ (Selbstgesteuertem Lernen) stellt einen weiteren prägnanten Schritt zur Weiterentwicklung der fachlichen, methodischen und persönlichen Kompetenzen dar. Der folgende Bericht skizziert die wesentlichen Schritte aus Sicht des Projektteams. Die umfassendere Projektdokumentation, die auch als ein weiterer Teil des Leistungsnachweises gilt, kann bei dem Modulverantwortlichen (Prof. Dr. Ralf Rockenbauch) eingesehen werden.

Ein Reiseziel, das Touristen zu jeder Jahreszeit anlockt, sei es im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter. Eine Destination, die Urlaubern das ganze Jahr über etwas zu bieten hat – ob dies für Reiseziele in Europa reine Wunschvorstellung bleibt, oder wie dies Realität werden könnte, das war die Fragestellung, mit der sich rund 80 Studierende von neun Hochschulen auf der ACEEPT Projektwoche im Wintersemester 2024/2025 auseinandersetzten. Organisiert wurde das Event von der HES-SO, unserer Partnerhochschule in der Schweiz. Das offizielle Motto der Woche lautete “Tourism 360° – Creating value over the four seasons in traditional seasonal destinations”.

Wir, 12 Tourismus-Studentinnen der htw saar und des DFHI, konnten es kaum erwarten, als „Team Germany“ eine Woche lang im schönen Crans-Montana zusammen mit anderen Studierenden aus ganz Europa an dem Projekt zu arbeiten und Neues über die Kultur und den Tourismus im Wallis zu erfahren. Doch vor der Arbeit in internationalen Teams in der Schweiz mussten wir zunächst unsere Meilensteine an der htw saar fristgerecht bearbeiten. Voraussetzung für die Teilnahme an der Projektwoche war nämlich die Ausarbeitung von vier Aufgabenstellungen zur Vorbereitung, den sogenannten Pre-Tasks (https://aceept.jimdofree.com/previous-aceept-project-weeks/sierre-crans-montana-sui-2024/).

Mit Vorlesungsbeginn wurden uns hierfür die notwendigen Managementmethoden von Prof. Dr. Ralf Rockenbauch vorgestellt und wir teilten die verschiedenen Tools und Aufgaben untereinander auf, um im Seminar unter der Leitung von Dr. Andrea Krecu-Mitovski mit der Bearbeitung loslegen zu können. Es galt die Meilensteine und Termine für Jour-Fixe und die Abgaben der Pre-Tasks einzuhalten. In einem Video sollten wir auf kreative Weise unser Team, unsere Hochschule und unsere Region vorstellen. In zwei Präsentationen standen wir vor der Aufgabe, Best Practice Beispiele in Deutschland und der Schweiz zu finden und zu analysieren, wie es dort gelang, die touristische Saison deutlich auszudehnen. Außerdem hatten wir für die International Fair einen Messestand zu konzipieren, der den anderen Teilnehmenden die Kultur unseres Landes vorstellen sollte.

Nach fünf intensiven Wochen der Vorbereitung, in denen wir bewiesen haben, wie produktiv, effizient und harmonisch wir als Team zusammenarbeiten können, ging es endlich los in die Schweiz.

 

ACEEPT-Projekt-Team Germany. Foto: Team Germany/htw saar

 

Nach einer erlebnisreichen Anreise mit der Bahn, wurden wir von dem Organisator der Projektwoche, Prof. Manu Broccard von der HES-SO und dem Präsidenten von ACEEPT, Prof. Dr. Achim Schröder am Sonntagabend in unserer Unterkunft in Crans-Montana begrüßt. Hier lernten wir auch die Teilnehmenden und unsere baldigen Teammitglieder der anderen Hochschulen bei einer Ice-Breaking-Aktivität besser kennen.

Am Montagmorgen begaben sich in der Früh alle Teams zur Schrägbahn, die uns von Crans-Montana nach Sierre brachte, wo sich die Hochschule befindet. Während der Fahrt mit der Bahn erhielten wir einen ersten Eindruck von der atemberaubenden Landschaft des Wallis. Am Campus angekommen ging es gleich los: Corine Genoud, Head of Markets West der Schweiz Tourismus und Christian Schwaab, Head of Product&Markets von Valais/Wallis Promotion berichteten über ihre Arbeit und die Vermarktung der Region. Am Nachmittag betraten wir und die anderen Teams die Bühne, um unsere vorbereiteten Präsentationen und unsere Erkenntnisse den rund hundert Zuhörenden im Publikum vorzustellen.

 

Schrägbahn Crans-Montana – Sierre. Foto: Team Germany/htw saar

 

Am Abend stand ein weiteres Highlight auf dem Programm, die International Fair. Alle Teams hatten Stände mit Spezialitäten aus dem eigenen Land vorbereitet. Und so konnten wir die kulinarischen Spezialitäten aus verschiedenen vertretenen Ländern probieren – beispielsweise Raclette aus der Schweiz, Wurstspezialitäten aus Spanien, Aperol aus Italien und vieles, vieles mehr. Es war für jeden etwas dabei und es war eine tolle Erfahrung, durch diese kulinarischen Spezialitäten die anderen Länder und Studierenden besser kennenzulernen. Für unseren Stand hatten wir das Thema „Karneval“ gewählt. Passend zum Thema der Woche stellten wir die „fünfte Jahreszeit“ Deutschlands vor. Hierzu verkleideten wir uns mit Karnevalskostümen und boten passende Süßigkeiten und Getränke an. Durch die bunten Farben und unseren einstudierten Karnevalstanz war der „German Booth“ ein echter Blickfänger.

 

International Fair – Stand htw saar mit dem Thema Karneval. Foto: Team Germany/htw saar

 

Der Dienstag begann für uns mit einem Besuch des Kongresszentrums „Le Régent“. Bruno Huggler, CEO von Crans-Montana Tourism& Congress stellte die Maßnahmen der städtischen Tourismusabteilung vor, um Crans-Montana – unter dem Motto „Crans Montana Absolutely“ – vom traditionellen Image einer reinen Ski-Destination zu befreien und die touristische Saison auf die weiteren Jahreszeiten auszudehnen. Gregoire Mattey, Head of Marketing&Events von Crans-Montana Tourism & Congress und Pascal Schmalen, General Manager des Golf Club Crans-sur-Sierre hielten Vorträge zu den Themen MICE- und Golftourismus. Wir erfuhren, dass auch Prominente wie Brad Pitt von der Schönheit der Region überzeugt wurden. Danach erhielten wir eine Führung durch die Räumlichkeiten des Tagungscenters.

 

Besuch des Kongresszentrums. Foto: Team Germany/htw saar

 

Im Anschluss ging es weiter zur Besichtigung des Crans-Montana Sportzentrums. Am Beispiel der ehemaligen Tennishalle erfuhren wir, wie sich Anbieter auf Nachfrageänderung und neue Trends einstellen. Heute umfasst die ehemalige Tennishalle neben Tennisplätzen eine Kletterwand sowie Badminton- und Padel Felder, und viele Freizeitaktivitäten mehr. Am Abend setzten wir uns in unseren internationalen Teams zusammen, um an unserer Hauptaufgabe zu arbeiten, deren Präsentation freitags anstand. Unsere Aufgabe war es, ein innovatives Tourismusprodukt für die Wallis Region zu entwickeln, passend zur Tourism 360° Idee.

 

Der Mittwoch stand ganz unter dem Motto Wein und dem damit verbundenen Önotourismus. Aufgrund des einsetzenden Schneeregens konnten wir die geplante Weinwanderung leider nicht durchführen, aber die spontan organisierte Alternative machte dies schnell vergessen: Wir fuhren zur Landwirtschaftsschule in Sion, einem Nachbarort Crans-Montanas, und erfuhren dort mehr über die Bedeutung und die Facetten des Weintourismus im Wallis. Danach durften wir mehrere Sorten der nahegelegenen Weinregion „Châteauneuf“ verkosten. In den „Les Celliers de Sion“, einem modernen Showroom für Weine, hörten wir weitere spannende Vorträge über die Geschichte und Herkunft, die Produktion und natürlich den Geschmack der dort angebotenen Weine. Zurück in Crans-Montana arbeiteten wir, mit den neu gewonnenen Eindrücken, abends weiter an unserer Wochenaufgabe.

 

Weinprobe. Foto: Team Germany/htw saar

 

Donnerstags war dann Kultur angesagt. Unser Tag begann mit einer Führung durch die französisch angehauchte Altstadt Sions. Wir besichtigten ein Schloss, dessen Standort uns einen eindrucksvollen Ausblick auf die Stadt und die angrenzenden Berge ermöglichte. Mit dem Bus ging es dann rund 1.000 Höhenmeter aufwärts zur „Leukerbad Therme“, die nicht nur eine Therme, sondern ein fünfstöckiges Erlebnisbad ist und somit eine beliebte Tourismusattraktion darstellt. Nach einem Vortrag von Urs Zurbriggen, dem CEO der My Leukerbad AG über die Geschichte der Therme und ihrer Bedeutung für das Wallis, durften wir selbst erleben, warum sie so viele Menschen begeistert: das Bad in den warmen Thermalbecken im Außenbereich bei heftigem Schneefall war definitiv ein weiteres Highlight unserer Exkursion.

 

Ausblick vom Schloss. Foto: Team Germany/htw saar

 

Der letzte Tag der Projektwoche war hauptsächlich den Abschlusspräsentationen unserer Projektideen gewidmet. Am Mittag begannen die Vorstellungen der Tourismusprodukte, die wir in acht internationalen Teams während dieser Woche entwickelt hatten. Die präsentierten Ideen, um der Saisonalität der traditionellen Winterdestination des Wallis entgegenzuwirken, waren sehr vielfältig. Für alle Altersgruppen und in verschiedensten Bereichen des Tourismus wurden neue Produktideen entwickelt und dafür Promovideos erstellt. Die Bandbreite reichte von Wein- und Food-Tourismus über ein Festival im Tal bis hin zu diversen „Retreats“ und (Wellness-) Ausflügen in die Region. Nach den Vorträgen zogen sich die drei Jurys, bestehend aus Praktikern, Dozierenden und Studierenden zurück, um sich auf die drei besten Ideen der internationalen Teams zu einigen.

 

Präsentationen der Tourismusprodukte. Foto: Saskia Schneider

 

Das Galadinner am Abend eröffnete Prof. Manu Broccard, der Leiter dieses Projekts. Prof. Dr. Achim Schröder fasste in seiner Rede als Präsident von ACEEPT die Woche zusammen. Besonders gespannt waren wir natürlich auf die Verkündung der Preisträger.

Am Ende waren in allen Gewinnerteams Studentinnen des Teams Germany der htw saar vertreten. Voller Stolz konnten wir somit insgesamt fünf Medaillen mit nach Hause bringen. Mit Fondue und Wein wurde der erfolgreiche Abschluss der Projektwoche gefeiert. Eine Woche mit vielen Erlebnissen, Erkenntnissen und Erfahrungen, die wir sicher noch lange in Erinnerung behalten werden!

 

Gala-Dinner und Award-Zeremonie. Foto: ACEEPT Organisatoren

 

Abschließend bedankt sich das ACEEPT-Projekt-Team bei allen Teilnehmenden, Unterstützenden sowie der gesamten htw saar und dem ACEEPT-Netzwerk für die Möglichkeit zum erfolgreichen Edutainment mit effektiver internationaler Netzwerkbildung zwischen Studierenden und Praxisvertretern. Wir wünschen dem ACEEPT-Netzwerk weiterhin viel Erfolg.

 

 

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