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Starthilfe für starke Ideen: Neun Projekte erhalten Forschungsförderung an der htw saar

Wie lassen sich neue, zukunftsweisende Forschungsfelder erschließen? Welche Themen haben das Potenzial, größere externe Fördermittel einzuwerben, das Forschungsprofil der htw saar zu stärken und zugleich den wissenschaftlichen Nachwuchs einzubinden?
Mit der forschungsfoerderung@htw saar stellt die Hochschule jedes Jahr ein Instrument bereit, das genau hier ansetzt: eine Anschubfinanzierung für thematisch und zeitlich begrenzte Forschungsvorhaben.

Forschungsförderung als Motor für Profilbildung

Zur Förderrunde 2025/2026 haben sich am 23. September 2025 insgesamt 15 Forschungsprojekte aus den vier Fakultäten beworben – darunter 13 klassische Initialförderanträge von einzelnen Wissenschaftler*innen sowie zwei Anträge der Kooperativen Initialförderung (>> zum Blogbeitrag).

Bewertet wurden insbesondere:

  • der Innovationsgehalt der Vorhaben,
  • ihre gesellschaftliche Relevanz,
  • die Anschlussfähigkeit, etwa im Hinblick auf Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft oder die Vorbereitung größerer Forschungsanträge,
  • sowie der Beitrag zu den Forschungsschwerpunkten und zur Profilbildung der htw saar.

Zusätzliche Pluspunkte gab es für Projekte, die einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten, etwa von Gesundheitsversorgung über Energiewende bis hin zu nachhaltigen Wohn- und Wirtschaftsstrukturen.

„Mit der forschungsfoerderung@htw saar geben wir unseren Forschenden ganz bewusst den Raum, neue Ideen auszuprobieren“, betont Prof. Dr. Charis Förster, Vizepräsidentin für Forschung, Wissens- und Technologietransfer der htw saar. „Die geförderten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie stark unsere Hochschule in Themen aufgestellt ist, die für unsere Region ebenso wichtig sind wie für die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt: von Gesundheit und Klimaschutz über Mobilität und Wohnen bis hin zu neuen Technologien und Geschäftsmodellen.“

Beim Dialog Forschung am 4. November 2025 wurden nun die geförderten Projekte bekanntgegeben: Neun Vorhaben erhalten eine Unterstützung durch die forschungsfoerderung@htw saar.

 

Beim Dialog Forschung wurden die geförderten Projekte bekanntgegeben: Neun Vorhaben erhalten eine Unterstützung durch die forschungsfoerderung@htw saar. Fotos: Christiane Petzold/ htw saar
Beim Dialog Forschung wurden die geförderten Projekte bekanntgegeben: Neun Vorhaben erhalten eine Unterstützung durch die forschungsfoerderung@htw saar. Fotos: Christiane Petzold/ htw saar

 

Die geförderten Projekte im Überblick

Gesundheitsversorgung gerecht gestalten: SHARE-GKV

Projektleitung: Prof. Dr. Michael Bergmann
Das Projekt verknüpft erstmals Abrechnungsdaten von Kranken- und Pflegekassen mit den europäischen SHARE-Umfragedaten. So soll sichtbar werden, wo Unter- oder Überversorgung entsteht und wie soziale Faktoren die Gesundheitsversorgung beeinflussen. Ziel ist eine evidenzbasierte Grundlage für eine gerechte Versorgung sowie die Vorbereitung eines DFG-Antrags.

 

Verkehr von morgen: Digitaler Zwilling des ITS-Testfelds Merzig (ZwITeM)

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Horst Wieker
ZwITeM entwickelt einen digitalen Zwilling des ITS-Testfelds Merzig, der Verkehrsdaten zentral bündelt und in Echtzeit abbildet. Damit werden präzise Analysen, Simulationen und neue Mobilitätsanwendungen möglich: von smarter Verkehrssteuerung bis zu KI-basierten Auswertungen.

 

Mikroplastik im Blick: Prozessanalytik für Filtrationseffizienz (MP-Inline)

Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Faust, Prof. Dr. Löffler-Mang
Das Projekt prüft Messverfahren, um Mikroplastik direkt im Filtrationsprozess zuverlässig zu erkennen. Auf dieser Basis soll ein Inline-Messgerät entstehen, das Filterdurchbrüche früh erkennt und zum Schutz von Gewässern und Trinkwasser beiträgt.

 

Wohnen neu denken: RE:HOME

Projektleitung: Dipl.-Ing. Philipp Reinhard, Prof. Dipl.-Ing. Jens Metz
RE:HOME entwickelt Modelle zur Transformation bestehender Einfamilienhausgebiete – etwa durch Umbau, Nachverdichtung und neue Mobilitätskonzepte. Digitale Methoden beschleunigen Bestandsanalysen. Ziel ist eine nachhaltige, sozial verträgliche Weiterentwicklung urbaner Wohnstrukturen.

 

KI für Personas: KI-PERSONA

Projektleitung: Prof. Dr. Maximilian Altmeyer
Im menschenzentrierten Designprozess spielen Personas (datenbasierte, fiktive Nutzerprofile) eine zentrale Rolle. Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen haben jedoch oft nicht die Ressourcen, um aufwendige Nutzer*innenstudien durchzuführen.

KI-PERSONA automatisiert den Prozess der Persona-Erstellung: Ein KI-Voice-Bot führt Interviews, transkribiert Antworten und leitet User Needs ab, aus denen KI gestützte Personas generiert werden. Ein Proof-of-Concept demonstriert, wie der Ansatz Effizienz und Datenqualität verbindet.

 

Risiken im Außenhandel & Kosten der grünen Transformation: IntTrade

Projektleitung: Prof. Dr. Markus Hertrich
IntTrade vereint Handel, Klimapolitik und Finanzmarktanalyse. Es entwickelt einen Frühindikator für Außenhandelsrisiken besonders für KMU und untersucht, wie CO₂-Preisänderungen Inflationserwartungen und Finanzierungskosten beeinflussen. Ziel ist mehr Transparenz und Resilienz in internationalen Lieferketten.

 

Energie aus der Flussströmung: EiFlutS

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Dirk H. Hübner
EiFlutS erforscht Turbinenkonzepte, die auch bei niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten Energie erzeugen. Die ökologisch verträglichen Systeme sollen in Pilotstudien getestet und als flexible, konstante Energiequellen in Binnengewässern nutzbar gemacht werden.

 

Qualität im 3D-Druck sichern: ZuPrüMa_3D

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Andrea Bohn
ZuPrüMa_3D entwickelt eine kostengünstige Prüfmaschine, die Eigenschaften 3D-gedruckter Bauteile direkt nach dem Druck und im Zeitverlauf bewertet. Eine systematische Datenbasis soll verlässliche Qualitätsstandards ermöglichen und den industriellen Einsatz unterstützen.

 

Geschmack ohne Alkohol: WhisDelight

Projektleitung: Prof. Dr. Timo Gehring
Das Projekt entwickelt eine alkoholfreie Whisky-Alternative auf Basis von Mikroverkapselung, bei der Aromastoffe gezielt freigesetzt werden. Ergänzt durch sensorische Tests und Produktdesign entsteht ein neues Getränk speziell für Cocktails und Longdrinks.

 

Gemeinsam Zukunft gestalten – die Teilnehmenden des Dialogs Forschung 2025 an der htw saar.
Gemeinsam Zukunft gestalten – die Teilnehmenden des Dialogs Forschung 2025 an der htw saar.

 

Forschungsförderung als Sprungbrett

Die forschungsfoerderung@htw saar zeigt auch in dieser Runde, wie breit und zugleich fokussiert die Forschungsaktivitäten an der Hochschule aufgestellt sind: von Gesundheitsversorgung über Mobilität, Wohnen, Außenhandel, Energie- und Materialtechnik bis hin zu Konsumtrends.

Die neun Projekte verbindet ein gemeinsames Ziel:
Sie wollen gesellschaftliche Herausforderungen mit wissenschaftlicher Exzellenz und praxisnahen Lösungen zusammenbringen – und damit die Basis für weitere Drittmittelprojekte, Kooperationen und Innovationen legen.

>> Weitere Informationen zur Forschungsförderung unter https://www.htwsaar.de/forschung/aktuelles/veranstaltungen/forschungsfoerderung-at-htwsaar

 

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Ein Kommentar in “Starthilfe für starke Ideen: Neun Projekte erhalten Forschungsförderung an der htw saar”

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  1. Was für eine beeindruckende Auswahl an Projekten! Von Mikroplastik im Wasser bis zu alkoholfreiem Whisky – die htw saar scheint wirklich alles zu tun, was unsere Gesellschaft dringend braucht: Gesundheitsversorgung, saubere Gewässer, nachhaltiges Wohnen und sogar die Zukunft des Cocktails! Beeindruckend, wie viel Kreativität und Expertise unter einem Dach zusammengefasst ist. Die Forchungsförderung ist wirklich eine Sprungbrett für Innovationen, von denen man am Ende vielleicht auch noch ein alkoholfreies Doppelkorn trinken kann. Hut ab!