Spielen zu Hause
Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar), erhielten kürzlich für ihre Teilnahme am Pilotprojekt „Spielen zu Hause“ Zertifikate von Vertretern des Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit den beteiligten Eltern und Kindern überreicht.
„Frühe Hilfe hat einen hohen Stellenwert in der Landesregierung“ erklärte Peter Klesen, Referatsleiter im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen, Familie des Saarlandes. Vor dem Projekt „Spielen zu Hause“ gab es kein Angebot der Frühen Hilfen seitens der Landesregierung für Familien, die ihr Kind bei sich zu Hause selbst betreuen möchten. „Da kam das Projekt von SOS Kinderdorf wie gerufen. Wir freuen uns, das Projekt gefunden und gefördert zu haben.“
„Die Idee, das Projekt gemeinsam mit der htw saar zu verwirklichen, ist für beide Seiten ein Gewinn“ ergänzte Albrecht Scherer, Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorf Saarbrücken e.V. Unkompliziert war der Zugang zur Hochschule und die Zusammenarbeit im Projekt, erinnert sich Scherer. Tanja Kindler, Mitarbeiterin im SOS Kinderdorf Saarbrücken und Projektkoordinatorin, sieht in der Vernetzung wertvolle Impulse für die Arbeit mit Eltern. Die Gewinner des Projektes sind mit Sicherheit die Kinder, die sich auf das Spielen zu Hause richtig freuen: „Jetzt ist meine Spielzeit, jetzt geht es los!“
Bei Prof. Dr. Kerstin Rock und Dr. Sandra Hahn von der htw saar stießen Scherer und Kindler auf offene Ohren. Studierende aus dem Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit wurden als Spielbegleiter qualifiziert und bei ihrem Einsatz in den Familien fachlich begleitet. Die Qualifizierung umfasste mehrtägige Seminare sowie regelmäßige Reflexionsgruppen. Neben theoretischem Wissen wurden auch konkrete Spielideen und Fördermöglichkeiten für Kinder im Alter von null bis drei Jahren entwickelt, die dann in 20 Spielbesuchen in den Familien erprobt und angewendet werden konnten.
Die Studierenden waren von der praxisbezogenen Vermittlung von Wissen über kindliche Entwicklung und die Bedeutung von Bindung und Spiel begeistert. Rock sieht in solchen Projekten vor allem die Möglichkeit für die Studierenden, den professionellen Blick und Habitus auszubilden und professionelles Handeln in realen Situationen einzuüben. Aber, so Rock in ihrer Präsentation weiter, „Spielen zu Hause bot den Studierenden natürlich auch Spaß – Spaß gemeinsam mit und voneinander zu lernen, Spaß die rasanten Entwicklungsschritte von Kleinkindern zu beobachten und zu sehen, welche Freude diese an kleinen Dingen haben können.“
Großes entsteht immer im Kleinen – in diesem Projekt auch mit Kleinen. Eine Neuauflage ist daher für das Wintersemester 2016/17 geplant.
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