Ausgezeichnet: Herausragendes Design und vorbildliche Architektur
Tradition und Moderne trafen am 5. November 2019 im frisch eröffneten East Side Fab im Saarbrücker Osten zusammen: Im Rahmen einer Feierstunde wurden zum 14. Mal der Saarländische Staatspreis für Design und erstmals der Nachwuchspreis für Architektur gemeinsam verliehen.
Beim Nachwuchspreis Architektur, den das Wirtschaftsministerium zusammen mit der Architektenkammer des Saarlandes und der htw saar erstmalig auslobte, wurden 22 Projekte eingereicht, von denen die Jury fünf auszeichnete. Unter dem Titel „Arbeitswelten der Zukunft“ konnten sich Architektur-Studierende und -Graduierte der htw saar bewerben, deren Bachelor‐ bzw. Master-Abschluss nicht länger als fünf Jahre zurückliegt. Eine sechsköpfige Fachjury bewertete die eingereichten Projekte im Hinblick auf gestalterische Qualität, Innovationscharakter, ihre architektonische und städtebauliche Einbindung in das bestehende Umfeld, Nachhaltigkeit und Flexibilität bzw. Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Bedürfnisse.
„Die Förderung des Architektur-Nachwuchses liegt uns als Kammer naturgemäß sehr am Herzen. Während des Studiums werden die Köpfe ausgebildet, die in Zukunft unsere Städte, unsere Dörfer, ja unsere Umwelt gestalten sollen und werden. Damit die zukünftigen Architekten diese Ziele bestmöglich umsetzen können, brauchen sie die bestmögliche Ausbildung. Unser Anspruch ist es, dass diese Ausbildung die Kreativität und den Gestaltungswillen der Studierenden stimuliert, ihnen aber auch die Grundlagen und das Rüstzeug für die Mitarbeit in einem Büro oder einer Behörde vermittelt“, so Jens UKFW Stahnke, Vizepräsident der Architektenkammer des Saarlandes.
Der 1. Preis ging an Nicolas Andre für sein Projekt “HOLY HILL – Mixed use datacenter“, das als ein Gedankenexperiment begonnen hat und sich mit der Rolle des Menschen im Zeitalter vom Internet der Dinge auseinandersetzt. Vom Wortsinn her dient der Holy Hill dabei als Metapher für eine Pilgerstätte der User, die sich mit dem Verlust ihrer Privatsphäre und der Durchdringung ihres Alltags durch das Internet abgefunden haben. Als Austragungsort für dieses Szenario wählte Andre die Bergehalden des Saarlandes, die das Bundesland bei genauerer Betrachtung wie ein Netz überspannen. Aus dieser Überlegung hat sich der Begriff Saarlandcloud entwickelt. Die Jury würdigte den konzeptionellen, innovativen Ansatz zur Lösung der noch neuen Bauaufgabe ‚Rechenzentrum‘, die gestalterische Qualität, den geschickten Umgang mit der Topographie ebenso wie den feinsinnigen Ortsbezug und die gelungene Einbindung und Verankerung in den weiträumigen Kontext der saarländischen Haldenlandschaft.
„Die Schule für Architektur Saar freut sich über den erstmals ausgelobten Nachwuchspreis Architektur, der das Engagement der Studierenden und Lehrenden in der Bearbeitung von Zukunftsthemen würdigt und einer breiten Öffentlichkeit bekanntmacht. Die Qualität der Einreichungen war durchweg hoch und bildet die Bandbreite der unterschiedlichen Maßstabsebenen der ‚Arbeitswelten‘ ab, die auch in Bezug auf künftige Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit gedacht wurden. Darin haben die Preisträgerinnen und Preisträger dann individuelle Schwerpunkte gesetzt, von der Stadt bis zum Möbel, und diese auf überzeugende Art präsentiert“, so Prof. Jens Metz, Prodekan der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der htw saar.
Alle Preisträgerinnen und Preisträger des Nachwuchspreis Architektur im Überblick:
1. Platz
Projekt: HOLY HILL – Mixed use datacenter
Gestaltung: Nicolas Andre
2. Platz
Projekt: Productive City Bruxelles – La Connexion Mabru
Gestaltung: Florian Jesch
3. Platz
Projekt: Subrealität-Raum
Gestaltung: Denys Kovalenko
Nachwuchspreis Architektur: Anerkennung
Projekt: Advanced Office Design
Gestaltung: Marina Henrichs
Projekt: Haus 12
Gestaltung: Naïm Jelinek
Die eingereichten Projekte werden vom bis zum 21. November 2019 in der Architektenkammer des Saarlandes in einer Ausstellung präsentiert. Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um Voranmeldung bei der AKS wird gebeten.
Verantwortlich für die Durchführung und Umsetzung der Wettbewerbe ist seit 2017 die K8 Institut für strategische Ästhetik gGmbH.
Mehr Infos zum Nachwuchspreis Architektur sowie den ausgezeichneten Projekten
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