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Tag der Lehre im Zeichen der ‚Blended University‘

Beim Tag der Lehre tauschen sich Hochschulangehörige an der htw saar über neue Entwicklungen in der Lehre sowie über neue Lehr- und Lernformate aus. Am 30. November 2022 stand der Tag der Lehre diesmal ganz im Zeichen der ‚Blended University‘, die digitale-und Präsenzelemente in allen Teilbereichen der Hochschule miteinander verbindet. Unter dem Motto ‚Blended University htw saar – die Zukunft hat begonnen‘ kamen zahlreiche Lehrende, Beschäftigte und Gäste am Campus Göttelborn und online zusammen, um darüber zu diskutieren, welche Auswirkungen dieser Ansatz auf die Kultur der Hochschule, die Servicestrukturen, die Raumgestaltung, das Rollenverständnis der Lehrenden und Lernenden sowie auf das alltägliche Miteinander aller hat.

Prof. Dr. Andy Junker, Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Internationalisierung, eröffnete den Tag der Lehre 2022. Fotos: Sand/ htw saar

Nach dem pandemiebedingten Online-Unterricht fragen sich viele Hochschulen, wie sie ihre Lehre zukünftig ausrichten sollen. Dabei zeichnet sich übergreifend und breit ein Trend ab: Blended Learning, das geschickte Verknüpfen von Präsenzphasen und digitalen Angeboten. Dabei wird „das Beste aus zwei Welten“ miteinander kombiniert: Die Präsenzzeiten für Kontakt, Austausch, Feedback, Diskurs sowie Gruppenarbeiten und die digitalen Angebote synchron oder asynchron zum flexiblen Lernen von zu Hause aus. Das betrifft jedoch nicht nur die Lehre, sondern auch ihre Organisation z.B. in Form von Stundenplangestaltung oder dem Bereithalten von Lernräumen für Studierende. So wird aus dem Blended Learning die Blended University.

Vom Blended Learning zur Blended University

Nach der Begrüßung durch den Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Internationalisierung, Prof. Dr. Andy Junker, und den Moderator, Dr. Konrad Faber, Geschäftsführer des Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz, startete das Programm mit der Keynote von Dr. Andreas Fleischmann von der TU München. Er reflektierte die Eindrücke aus den pandemiebedingten digitalen Semestern, das Potenzial von Onlinelehre, aber auch den besonderen Wert von Präsenzlehre. Fleischmann ging auf die Begriffe des Hybrid- und Blended Learning als vielversprechende Zukunftsformate ein. An der TU München gehe die Entwicklung eher in Richtung Blended Learning, verbunden mit der Frage, wie man Lehrende bestmöglich bei der Ausrichtung ihrer Veranstaltungen hierbei unterstützen könne. Auf die Frage, wie Lehrende mit der wachsenden Fülle an Aufgaben – insbesondere angesichts der Ausgestaltung neuer Lehrformate – umgehen sollten, antwortete er, dass sich Lehrende lieber auf weniger konzentrieren, das aber gut umsetzen sollten.

Online zugeschaltet war Dr. Andreas Fleischmann von der TU München. . Er reflektierte die Eindrücke aus den pandemiebedingten digitalen Semestern, das Potenzial von Onlinelehre, aber auch den besonderen Wert von Präsenzlehre.

PD Dr. Malte Persike von der RWTH Aachen fragte nach dem Mehrwert digitaler Lehre. Was bringen digitale Formate Studierenden, Lehrenden und Hochschulen? Bei einigen Formaten sei der Nutzen nicht in jedem Falle offensichtlich und nachweisbar. Aber es gebe Formate, die sich eindeutig und belegbar vorteilhaft auf den Lernerfolg von Studierenden auswirkten. Er nennt u.a. den Einsatz von Virtual Reality, Gruppenarbeitsformen und Quizzing. Gleichzeitig veränderten neue Lehrformate laut Persike auch die Rolle der Lehrenden. Noch vor digitaler Kompetenz stünden kommunikative und soziale Fähigkeiten von Lehrenden, um mit Studierenden nunmehr auf Augenhöhe kommunizieren zu können.

PD Dr. Malte Persike von der RWTH Aachen fragte nach dem Mehrwert digitaler Lehre.

In ihrem Vortrag „Campus Living – das Verhältnis von Raumangebot und kreativem Lernen“ gab Prof. Dipl.-Ing. Eve Hartnack, Studiendekanin Schule für Architektur Saar, Impulse, wie Lernräume gestaltet werden können, dass Studierende sich dort wohlfühlen und optimal arbeiten können. „Eine Hochschule muss mehr bieten und interessanter sein als ein Homeoffice-Arbeitsplatz“, sagt sie. In der Diskussion um Präsenz und Homeoffice würden Hochschulen Studierende gewinnen, die hier flexibel entscheiden können und Räume für die Besprechung fachlicher Inhalte, Teamarbeit und für informelle Treffen zur Verfügung haben. Neu sei, dass diese Räume einen einfachen Zugang haben, für die digitale Arbeit und Kommunikation ausgestattet sind und eine Wohlfühl-Atmosphäre entsprechend dem Homeoffice haben.

In ihrem Vortrag „Campus Living – das Verhältnis von Raumangebot und kreativem Lernen“ gab Prof. Dipl.-Ing. Eve Hartnack, Studiendekanin Schule für Architektur Saar, Impulse, wie Lernräume gestaltet werden können, dass Studierende sich dort wohlfühlen und optimal arbeiten können.

In drei parallelen Workshops konnten sich die Gäste dann über die Themen Blended Learning, Blended University und Lernräume austauschen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vizepräsident Andy Junker und den Studiendekan*innen zeigte sich wie im Jahr davor, dass der Wunsch nach didaktischen Innovationen und die unterschiedlichen Forderungen verschiedenster Akteure durchaus in einem Spannungsverhältnis stehen können. Allgemeiner Konsens herrschte aber darüber, dass Kommunikation und eine offene Gesprächskultur unerlässlich sind für ein funktionierendes Miteinander.

Podiumsdiskussion mit den Studiendekan*innen.

Verleihung Lehrpreise

Einer der Höhepunkte war sicher die Verleihung der Lehrpreise am Ende der Veranstaltung. Der aus Mitteln des Projektes DIGITAM finanzierte Preis würdigt innovative Lehrprojekte und -konzepte – in diesem Jahr unter dem Motto ‚Erfolgreiche Schritte auf dem Weg zur Blended University‘.

Ausgezeichnet wurde das Projekt Digitaler Holzbau von Prof. Dr.-Ing. Ulrike Fischer, Prof. Matthias Michel und Gaston Glatz M.Sc. Überzeugen konnte auch Prof. Dr. Susan Pulham gemeinsam mit dem Zentrum für MINT und didaktische Methoden (Kompetenzzentrum MIND.htwsaar) mit dem Projekt ‚Virtuelles und Blended Lernteamcoaching‘. Und ebenfalls mit dem Lehrpreis der htw saar prämiert wurde das Projekt ‚ViJoMo – Virtual Joint Modules‘ von Prof. Dr. Achim Schröder und Xenia Hülsmann M.A.. Weitere Infos zu den einzelnen Projekten

 

Organisiert wurde der Tag der Lehre von Esther Detemple, Marion Douba, Sebastian Schlawski und Beate Winterholler mit Unterstützung durch die Medienwerkstatt mit Ulrich Bruch und zahlreichen Helferinnen und Helfern.

Herzlichen Dank an das Orga-Team und alle Teilnehmer*innen!

 

>> Weitere Infos zum Tag der Lehre 2022

 

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