Der diesjährige Tag der Lehre der htw saar wurde am 27. Juni gemeinsam mit der Hochschule Kaiserslautern (HS KL) in Saarbrücken ausgerichtet. Nach einem ersten gemeinsamen Tag der Lehre 2019 hatte die htw saar ihre Kolleginnen und Kollegen aus Kaiserslautern zum Gegenbesuch eingeladen. Das zentrale Thema der Tagung „Lernen in sozialen Räumen – Präsenzhochschule neu denken!“ bewegte circa 90 Teilnehmende aus beiden Hochschulen an den Campus Rotenbühl. Als weitere Gäste hatten sich Kolleginnen und Kollegen der Berufsakademie der saarländischen Wirtschaft (ASW gGmbH), der Universität des Saarlandes (UdS), der Fachhochschule für Verwaltung des Saarlandes (FHSV) und der Hochschule Trier angemeldet.
Die Veranstaltung begann mit einem interaktiven Kennenlernen, bei dem die Teilnehmenden erste Kontakte knüpfen und sich über ihre Erwartungen und Erfahrungen austauschen konnten. Anschließend eröffneten Prof. Dr. Thomas Bousonville, Vizepräsident für Studium, Internationales und Nachhaltigkeit der htw saar, und Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Schmidt, Präsident der Hochschule Kaiserslautern, offiziell die Tagung. In ihren Ansprachen hoben sie die Bedeutung des Tagungsthemas für die Weiterentwicklung der Hochschulen hervor und betonten die Notwendigkeit, Präsenzhochschulen im Kontext von Lernen als sozialem Vorgang neu zu reflektieren und zu gestalten.

Der inhaltliche Teil der Tagung begann gleich mit einem Highlight: der Podiumsdiskussion. Unter der gekonnten Moderation von Prof. Dr. Petra Garnjost, Studiendekanin der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der htw saar, waren verschiedene Hochschulprotagonisten eingeladen, das Thema Präsenzhochschule aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchteten. Neben den bereits erwähnten Vertretern der beiden Hochschulleitungen saßen Frau Prof. Yvonne Fehling, Studiengangsleiterin im Fachbereich Bauen und Gestalten der HS KL, sowie Jonny Jacob-Minke, AStA-Referent der htw saar für Soziales auf dem Podium. Die an das Fish-Bowl-Format angelehnte Diskussion ließ zahlreiche Stimmen aus dem Publikum zu Wort kommen, deren Beiträge geschickt in die Diskussion einflossen. Alle Teilnehmenden konnten somit inhaltlich in das Thema einsteigen und wertvolle Impulse für den weiteren Tag mitnehmen.

In den anschließenden Kurzvorträgen, den sogenannten Micro-Sessions, wurden konkrete Projekte und Initiativen aus den beiden Hochschulen vorgestellt, im studentischen Diskussionsforum diskutierten Studierende und Lehrende über den Hörsaal 2.0 und entwarfen eigene Visionen eines angenehmen physischen Lernraums. Diese Formate boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich detailliert über innovative Ansätze und Best Practices zu informieren und sich aktiv in die Diskussionen einzubringen. Parallel dazu konnten die Teilnehmenden eine Vorführung der Modellfabrik des Studienbereichs Wirtschaftsingenieurwesen besuchen, die die Möglichkeit bietet, Produktions- und Optimierungsprozesse modellhaft abzubilden sowie Werkzeuge und Methoden aus den Bereichen Produktion, Management und Qualitätssicherung zu erproben und einzuüben.

Als Übergang von der Mittagspause zum Nachmittagsprogramm organisierten Studierende eine kleine Führung über den Campus, die entlang neu ausgestatteter Lernräume sowie Orten führte, die mit Blick auf die Steigerung der Aufenthaltsqualität gestaltet wurden. Poster und ein Fairtrade-Stand informierten über laufende Lehrprojekte und boten Anlass zum anregenden Austausch.

In der Aula ging es anschließend mit einem World-Café weiter.
In Kleingruppen, die in den neuen abgeschirmten Sitzgruppen Platz fanden, wurde zu den Themen rund um die Präsenzhochschule (Kommunikationsraum, Lernraum, Kulturraum und Kompetenzraum) intensiv diskutiert. In diesem informellen Rahmen konnten die Teilnehmenden ihre Gedanken vertiefen, neue Perspektiven gewinnen und gemeinsam Ideen für die Weiterentwicklung der Lehre und Campusgestaltung an ihren Hochschulen erarbeiten.

Im anschließenden Take-Away wünschten sich viele Teilnehmenden, dass die diskutierten Themen und Handlungsansätze in Prozesse der Hochschulen einfließen sollten. In der interaktiven Pigeonhole-Abfrage wurden unter anderem Wünsche nach mehr Berücksichtigung der Studierendensicht bei zukünftigen Planungen, die Stärkung der Campuskultur und Steigerung der Aufenthaltsqualität mit am höchsten gerankt. Als Antwort auf eine beim Podium zu Beginn aufgeworfenen Frage wurde bekräftigt, dass agiles Arbeiten in die Hochschullehre passt.

Die Veranstaltung wurde durch ein abschließendes Get-Together auf der Terrasse abgerundet. Es wurde gegrillt, und man konnte den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen lassen und sich weiter austauschen. Musikalisch untermalt wurde das Get-Together durch den Hochschulchor „half tone waves“, der mit seinem Auftritt einen unterhaltsamen und stimmungsvollen Rahmen bot.

Besonders positiv hervorzuheben ist die aktive Beteiligung der Studierenden an der Tagung. Durch ihre aktive Mitwirkung bei der Planung und Gestaltung des Tagungsprogramms sowie ihre zahlreiche Teilnahme brachten sie sich auf Augenhöhe mit allen Beteiligten ein. Bezeichnend könnte man die Thementische beim World-Café anführen, an denen Hochschul- und Fakultätsleitungen, Abteilungsleitende, Professor*innen, Lehrkräfte für besondere Aufgaben und Mitarbeitende aus der Qualitätssicherung von Studierenden moderiert wurden. Diese Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Lehrenden und Gästen trug maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung bei und verdeutlichte die Relevanz des Themas „Lernen in sozialen Räumen“ in der aktuellen Hochschulbildung.

Die Tagungsevaluation spiegelte wider, dass die Teilnehmenden viel aus der Tagung mitnehmen konnten. Thema, Ort und Formatvielfalt wurden positiv hervorgehoben; die Teilnehmenden wünschten sich eine jährliche Wiederholung, und die Durchführung mit der Nachbarhochschule empfanden sie überwiegend als Gewinn. Ein Teil der präsentierten und erarbeiteten Materialen steht auf der Webseite zum Tag der Lehre zum Download bereit.

Vielen Dank an alle Beteiligten – der gemeinsame Tag der Lehre mit der Hochschule Kaiserslautern war ein voller Erfolg und bot den Teilnehmenden wertvolle Impulse und Anregungen für die Weiterentwicklung der Lehre an ihren Hochschulen.

Tagungsdokumentation Tag der Lehre 2024