AStA der htw saar vergibt erstmals studentischen Lehrpreis
Am 16. Januar 2025 wurde an der htw saar erstmals der studentische Lehrpreis verliehen. Mit diesem Preis, der vom Allgemeinen Studierendenausschuss der htw saar (AStA) vergeben wird, werden Lehrende ausgezeichnet, die durch außergewöhnliches Engagement, innovative Lehrmethoden und inspirierende Lehre überzeugen. Unterstützt wird der AStA dabei vom Vizepräsidenten für Studium, Internationales und Nachhaltigkeit sowie dem Projekt DIGITAM.
Die Besonderheit: Der Preis wird direkt von der Studierendenschaft vergeben, auch wurden die Lehrenden von Studierenden nominiert. Bis zum 30. September 2024 gingen 63 Nominierungen ein. 26 Lehrende reichten daraufhin ihre Bewerbungen ein, bestehend aus einem Lehrkonzept, und einem Kurzvideo zur Motivation und Gestaltung der eingereichten Lehrveranstaltung.
„Zwar ging die Initiative zum studentischen Lehrpreis von DIGITAM aus, und wir Mitarbeitende konnten unser Know-How in die Konzeption und Organisation einbringen. Die entscheidenden Prozessschritte wurden jedoch von Studierenden selbst gestaltet und durchgeführt: Bewerbungsverfahren, Festlegung der Kriterien, Jury-Auswahl, Bewertung und Vergabe. Die Zusammenarbeit mit den AStA-Vertreterinnen und studentischen DIGITAM-Hilfskräften gestaltete sich außerordentlich konstruktiv.“, hob Dr. Markus Ehses, Projektkoordinator von DIGITAM hervor.
Die Preisträgerinnen und Preisträger wählte eine ausschließlich studentische Jury anhand eines festgelegten Kriterienkatalogs aus, der von einem paritätisch besetzten Team aus Studierendenvertreter*innen und Mitarbeitenden entwickelt wurde. Besondere Berücksichtigung in der Bewertung fanden kreative Lehrmethoden, der Einsatz digitaler Elemente, inspirierende Lehre, die Förderung überfachlicher Kompetenzen und das Engagement für Studierende. Die Preisträger erhalten neben einer Urkunde auch einen Geldpreis in Höhe von jeweils 1.000 Euro zur lehrbezogenen Verwendung.

Prof. Dr. Thomas Bousonville, Vizepräsident für Studium, Internationalisierung und Nachhaltigkeit: „Es freut mich, dass heute die Lehre im Mittelpunkt steht. Mit 63 Nominierungen wird eindrucksvoll sichtbar, dass an unserer Hochschule eine ausgezeichnete und attraktive Lehre vermittelt wird. Mein Dank gilt den Studierenden und den Lehrenden, nur das besondere Engagement und die gegenseitige Wertschätzung beider Gruppen hat diesen Preis ermöglicht.“
AStA, Ressort Lehre und Projekt DIGITAM bemühen sich, den Preis zu verstetigen und planen bereits eine zweite Vergaberunde noch in 2025.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2024:
Prof. Dr.-Ing. Maximilian Altmeyer, die Lehrkraft für besondere Aufgaben, Yvonne Ewen, M.Sc. und Prof. Dr. Frank Hälsig überzeugten die Jury durch herausragendes Engagement. Ihre Bewerbungen demonstrierten laut Jury eindrucksvoll Kompetenz, Zielstrebigkeit und Motivation.
Prof. Dr.-Ing. Maximilian Altmeyer
Die Vorlesung „User Experience Design“ von Prof. Altmeyer führt Studierende in die Gestaltung nutzerfreundlicher Produkte ein. Sie lernen den User-Centered Design-Prozess kennen, ergänzt durch Themen wie Gamification und Deceptive Design, die absichtliche Irreführung des Nutzers.
In interaktiven Workshops nach dem Design Thinking Ansatz setzen die Studierenden das Gelernte direkt um. Sie bearbeiten reale Projekte, von der Nutzerforschung u.a. auf dem Campus über Design-Workshops bis zum Testen von Prototypen. Diese praxisorientierte Herangehensweise bildet die Studierenden zu kompetenten UX-Designerinnen und -Designern aus, die Nutzererfahrungen nachhaltig verbessern können.
Aus einer studentischen Nominierung: „Herr Altmeyer zeichnet sich durch seine Pädagogik und sein Engagement aus, den Studierenden wichtige und verständliche Inhalte zu vermitteln. Am Ende seiner Vorlesungen hat man das Gefühl, die gelernten Inhalte bereits in die Praxis umsetzen zu können.“
Yvonne Ewen, M.Sc.
In der Veranstaltung „Vertiefung Logistik“ im 5. Semester des CEC-Studiengangs Betriebswirtschaft erhalten Studierende umfassende Einblicke in Supply Chain Management. Sie analysieren konkrete Produkte und bewerten Strategien wie Outsourcing. Eine Vielzahl didaktischer Methoden – von Gruppenarbeiten über Simulationen bis zu Quizzes – machen die Lehrinhalte lebendig.
Highlight: Das „Beergame“ zeigt anschaulich die Dynamik von Lieferketten. Studierende schlüpfen in die Rolle eines Bierherstellers, erleben Lieferschwankungen und lernen, strategische Entscheidungen zu treffen – ohne Kommunikation, um deren Wichtigkeit zu verdeutlichen. Zusätzlich vermittelt Yvonne Ewen tiefere Kenntnisse zu Verkehrsträgern und Lagerhaltungsmodellen. Ein „Logistik-Café“ am Semesterende bietet die Möglichkeit, offene Fragen in entspannter Atmosphäre zu klären.
In der Nominierung hoben die Studierenden hervor, dass sie von Yvonne Ewen jederzeit mit einbezogen wurden und so ein offenes und interaktives Lernumfeld geschaffen wurde. Auch die extrem gut aufbereiteten Unterlagen, die verständliche Erklärung komplexer Sachverhalte und die kompetente Betreuung werden in der Nominierung ausdrücklich erwähnt.
Prof. Dr. Frank Hälsig
Die Vorlesung „Internationales Marketing“ im Master-Studiengang „International Management“ bietet eine außergewöhnliche Lernumgebung für Studierende aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Bachelor-Abschlüssen. Zu Beginn des Semesters gleicht Prof. Hälsig die unterschiedlichen Vorkenntnisse aus. Seine Lehrveranstaltung ist geprägt von praxisnahen Beispielen aus seiner langjährigen internationalen Berufserfahrung in Betrieben in über zehn Ländern. Im weiteren Verlauf fördert Hälsig gezielt Gruppenarbeit und setzt auf die heterogene Zusammensetzung der Teams. So stärkt er die interkulturellen Kompetenzen der Studierenden und bereitet sie auf die Arbeit in globalen Teams vor. Anhand realer Unternehmensfälle entwickeln die Studierenden Präsentationen und Fallstudien, die sowohl ihre analytischen als auch ihre kommunikativen Fähigkeiten schärfen.
Aus der Nominierung von Prof. Hälsig: His way of teaching is quite unique. He combines practical experiences and theory in a very effective way. At the same time, he gives challenging tasks to the students and motivates and engages them in bringing theory into practice.
Zum Projekt DIGITAM
Im Fokus des Vorhabens „Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt von morgen (DIGITAM)“ steht die Förderung von Future Skills in anwendungsbezogenen digitalen Settings. Einerseits werden hybride und virtuelle Lehr,- Lern- und Prüfungsszenarien in und mit einer smarten Modellfabrik sowie mit einer Plattform für Real- und Echtzeitdaten entwickelt, erprobt und skaliert, die auf die Vermittlung von Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt von morgen abzielen. Andererseits werden hochschulweite Maßnahmen umgesetzt, wie die Verbesserung der technischen Ausstattung und die Konzeption und Implementierung des „Future Skills-Modell Saar“ auf curricularer und individueller Ebene. Flächendeckend werden digitale Lernplätze eingerichtet, Schulungen für Lehrende und der studentische Lehrpreis ergänzen das Maßnahmenbündel.
DIGITAM wird gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
Im Projektantrag findet sich die Maßnahme M5: Förderung der Sichtbarkeit und Würdigung guter virtueller/hybrider Lehrideen
Ein wichtiges Element zur Schaffung von Anreizen und Würdigung des Engagements der Lehrenden sowie zur Förderung der Übertragung von Best-Practice-Beispielen in neue Kontexte ist die Etablierung eines hochschulinternen studentischen Lehrpreises. Hiermit sollen innovative, virtuelle und hybride Lehr-, Lern- und Prüfungskonzepte ausgezeichnet werden, die einen klaren Bezug zu den Förderzielen des Programms „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ haben und der Vermittlung von Future Skills dienen.
Weitere Informationen unter www.htwsaar.de/digitam
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