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Erstes Mega-Knowledgecamp an der htw saar

Ehrlich gesagt wusste ich nicht wirklich, was mich erwartet, aber als ich das Mensagebäude betreten habe, wurde mir schnell klar, dass hier etwas Besonderes passiert. Erstmal wurde ich am Front Desk (oder offiziell: Everything Desk, weil einem hier mit allem geholfen wird) eingecheckt und habe ein schickes Bändchen erhalten.

Es war noch Zeit bis zur Eröffnung, also bin ich erst einmal in die Mensa gegangen. Die war kaum wiederzuerkennen! So viel zu entdecken: Eine Bar, an der man Getränke kaufen konnte, wo es später aber auch Crêpes gab. Ein „ewiges Frühstück“ über den ganzen Tag. In einer anderen Ecke alles voller Sitzsäcke, wo man einfach mal chillen kann. Dort ein Tisch voller Wolle und gehäkelter Tiere; es gibt wohl auch einen Handarbeitskreis. Und es gab eine „Chaos-Post“: Ein Tisch übervoll mit kreativen Postkarten, die man jederzeit gestalten und schreiben kann – und einwerfen: Post an Teilnehmende wird sofort ausgeliefert, wenn sie nach Australien gehen soll, muss man sich wohl ein bisschen gedulden.

Überall sitzen natürlich Menschen mit Laptops, tauschen sich aus über Software und Hardware und alles andere. Ich hatte sofort das Gefühl, hier könnte ich den ganzen Tag verbringen. Und dabei gab es ja auch noch ein umfassendes Programm daneben! Workshops, Vorträge und Projekte: Sehr bunt gemischt und oft parallel in verschiedenen Räumen. Da fiel die Wahl schwer: Möchte ich jetzt lieber einen Einblick hinter die (technischen) Kulissen eines Geisterhauses bekommen, oder die 3D-gedruckte Gitarre sehen? Will ich wissen, wie man mit selbstgebauter Hardware die Signale von Wettersatelliten abgreifen und in Bilder der Erde umwandeln kann, oder doch lieber mit Leuten vom Weltveränderer e.V. über die Klimakrise diskutieren? Möchte ich lernen, wie man einen Waschbären häkelt, oder lieber, wie ich meinen alten Laptop mit Linux wieder brauchbar machen kann?

 

 

 

Alle haben einfach präsentiert oder angeboten, worauf man Lust hatte. Ich selbst habe, wie immer, Lust auf Evolution und habe daher eine geführte Bahnreise durch den Stammbaum des Lebens angeboten – Dinosaurier inklusive. Das hat sehr viel Spaß gemacht und die Teilnehmenden waren voll dabei; überhaupt war die Atmosphäre extrem positiv: Jede*r durfte und sollte so sein, wie man ist. Alle waren willkommen, alle waren motiviert, alle waren offen. Das Wort bunt drängt sich einem auf, und das passte auch sehr gut zum Veranstaltungsort. Die Poster des Mega-Knowledgecamps waren so bunt wie die Leute und wie die Farben der htw saar.

Am Abend gab es dann eine Party inklusive PowerPoint-Karaoke und am nächsten Tag waren alle wieder da für das vegane Chili und die letzten Programmpunkte. Nach dem Abschlussplenum wurde zusammen aufgeräumt und eingepackt – das ging so schnell, man dreht sich einmal um und die Mensa sah wieder so aus wie immer. Sobald ein Termin für das nächste Mega-Knowledgecamp feststeht, werde ich mir den sofort im Kalender blockieren.

Das Mega-Knowledgecamp steht in der Tradition der sogenannten Chaos-Events in Verbindung mit dem Chaos Computer Club. Dieses Jahr wurde es zum ersten Mal an der htw saar ausgerichtet, denn der alte Veranstaltungsort für den Vorgänger „Knowledgecamp“ war zu klein geworden. Es wurde veranstaltet vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der htw saar gemeinsam mit dem Hacksaar (Saarbrücker Hackerspace des Technik Kultur Saar e.V.) unter dem Motto „Begeisterung teilen“. Mission erfüllt! Auch dabei waren der Weltveränderer e.V. („Bits & Bäume Saar“) und Chaos West TV, durch deren Hilfe viele Vorträge professionell aufgezeichnet und während des Events live gestreamt wurden. Die Aufzeichnungen können zeitnah hier gefunden werden: https://media.ccc.de/c/events/megakc25 und https://megakc.hacksaar.de

Sebastian Markert, Nachwuchsprofessur Interaktion zwischen neuronalem Gewebe und technischen Systemen

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