Praxis vor der Haustür: Bauwerksprüfung an der Westspangenbrücke
Am 6. Mai 2025 erfolgte im Rahmen des Moduls Betoninstandsetzung ein Ortstermin/Exkursionstermin zur Bauwerksprüfung an der Westspangenbrücke in unmittelbarer Nähe zur htw saar. Bei dem Modul handelt sich um eine Wahlpflichtveranstaltung im Masterstudiengang Bauingenieurwesen, die insbesondere die Vertiefer des Konstruktiven Ingenieurbaus ansprechen soll. Die Veranstaltung wurde im Wesentlichen durch den externen Lehrbauftragten Dipl.-Ing. (FH) Thomas Wollscheidt (SBU Ingenieure GmbH) konzipiert und organisiert – in enger Abstimmung und Anbindung an das Fachgebiet Baustatik vertreten durch Prof. Dr.-Ing. Christian Lang – und setzt sich aus Vorlesungsblöcken und praktischen Labor- und Feldübungen unter Beteiligung verschiedenster namhafter Fachleute aus der regionalen Baupraxis zusammen. Im Rahmen dieser Vorlesungsveranstaltung stehen eine Reihe von Zukunftsthemen auf der Agenda, die sich mit der Bauwerksdiagnostik, dem Erhalt, der Sanierung und Ertüchtigung von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken des Konstruktiven Ingenieurbaus beschäftigen und somit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Betonbau liefern. Dies stellt eines der wichtigsten Zukunftsthemen im Bauingenieurwesen dar, wenn es um den Erhalt der kritischen Infrastruktur geht.
Im Rahmen des Ortstermins an der Westspangenbrücke wurden durch den Bauwerksdiagnostikexperten Dr.-Ing. Frank Schuler (bsm² Kaiserslautern) verschiedenste zerstörungsfreie Prüfverfahren wie induktive Bewehrungsortung, Radar, Echoimpakt und Potenzialfeldmessung mit Erläuterung der zum Einsatz kommenden Prüfgeräte und Ergebnisauswertung aufgezeigt. Weiterhin wurden mittels Stemmproben und Phenolphtaleintest vor Ort Carbonatisierungstiefen gemessen. Der Ortstermin wurde durch eine Begutachtung der Auflagerbank mit den Kalottenlagern und Begehung des Betonhohlkastens des Brückenquerschnitts mit Begutachtung der Spanngliedverankerungen und diverser Bewehrungskorrosionsschäden unter fachkündigen Ausführungen des Lehrbeauftragten Thomas Wollscheidt abgerundet.


Es zeigt sich im Rahmen dieser neuen und erstmalig abgehaltenen Veranstaltungsreihe wieder, wie wichtig der Austausch und die Gewinnung von externen Lehrbeauftragten und Fachleuten aus der regionalen Baupraxis und Planungsbüros ist. Den interessierten Studierenden wird ein wichtiges Betätigungsfeld mit Zukunftspotenzial zum nachhaltigen Erhalt der Infrastruktur des Konstruktiven Ingenieurbaus eröffnet. Gegebenenfalls wird für die Zukunft angedacht, die Veranstaltung auch für externe Gasthörer als Weiterbildungsmaßnahme zu öffnen und dementsprechend über die berufsständischen Vereinigungen zu bewerben.
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