Ministerpräsidentin besucht den neuen htw saar-Campus Göttelborn
Seit April 2016 lehrt und forscht die Schule für Architektur Saar (SAS) der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) an dem neuen Standort Göttelborn. Dieser wurde als Interimsstandort aufgrund des noch nicht bezugsfertigen htw saar-Hochhauses für fünf Jahre angemietet. Nach knapp zwei Monaten Nutzung, davon sechs Wochen im Vorlesungsbetrieb, besuchte heute Ministerpräsidentin und Wissenschaftsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den Campus Göttelborn, um sich persönlich ein Bild von den Lehr- und Arbeitsbedingungen dort zu machen. Bei dem Besuch konnten Lehrende und Studierende ihre ersten Eindrücke und Erfahrungen des neuen Campus direkt mit der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer austauschen.
Prof. Dr. Wolrad Rommel, Rektor der htw saar, und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Pantle, Prodekan der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen, schätzen den Besuch der Ministerpräsidentin sehr. „Der Besuch und der direkte Austausch mit Studierenden, Professoren und Mitarbeitern zeigt dass wir eine Ministerpräsidentin und Wissenschaftsministerin haben, der eine sehr gute Infrastruktur für den Lehr- und Forschungsbetrieb der htw saar am Herzen liegt,“ so Rektor Rommel.
Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer zeigte sich bei ihrem Rundgang erfreut über die neuen Arbeitsbedingungen auf dem Gelände. „Schon bei den ersten Schritten auf dem neuen Interimscampus spürt man, hier wird Kreativität gelebt. Anstatt Kohle werden nunmehr in Göttelborn Wissen und Ideen gefördert, das ist eine spannende Entwicklung dieses Zukunftsstandortes. Für uns als Landesregierung war immer wichtig, dass auch bei einer Interimslösung keine Abstriche an die Qualität der Lehr- und Studiensituation gemacht werden. Im Gegenteil: Wir wollten für alle Beteiligten die besseren Lehr-, Lern- und Arbeitsbedingungen wie sie auch im Hochhaus vorgesehen waren.“
Die Schule für Architektur Saar – Entscheidungsprozess für Interimsstandort Göttelborn
Die bisherige Lage der SAS am Campus Rotenbühl war vom Mangel an studentischen Arbeitsplätzen und den normalen Öffnungszeiten einer Hochschule geprägt. Für das Studium der Architektur keine optimalen Rahmenbedingungen. Das zeigte sich beim aktuellen Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Hier sicherte sich der SAS bei den Einzelwertungskriterien drei erste Plätze mit ihrem Lehrangebot, mit der Betreuung durch Lehrende sowie bei der Unterstützung im Studium. Potenzial nach oben wurde der SAS aber für ihre Räume und Arbeitsplätze und die Studiensituation attestiert. Umso wichtiger war es, eine angemessene Infrastruktur zu gewährleisten die positive Leistungen möglich macht, was bereits im Hochhaus vorgesehen war.
Um Forschung und Lehre ordnungsgemäß sicherzustellen, kann eine Forschungs- und Lehreinheit nicht kurzfristig mehrfach umziehen. Deshalb waren sich Land und Hochschule einig, eine Interimslösung von fünf Jahren zu suchen. Eine von der Landesregierung gemeinsam mit der htw saar eingerichtete Arbeitsgruppe prüfte daher nach einheitlichen Kriterien viele alternative Standorte in- und außerhalb Saarbrückens auf Ihre Eignungsfähigkeit für die SAS. Keine der geprüften potenziellen Unterbringungsmöglichkeiten konnte allerdings die für einen Forschungs- und Lehrbetrieb erforderlichen Anforderungen vollständig erfüllen. Deshalb blieb als einzige Option die vorübergehende Unterbringung der Schule für Architektur auf dem Campus Göttelborn. Dort kann die erforderliche gute Infrastruktur für Lehrende und Studierende gewährleistet werden.
Von Anfang an wurde bei der Verkehrsanbindung des Campus Göttelborn an den öffentlichen Nahverkehr nach Saarbrücken den Anforderungen des Studienbetriebs Rechnung getragen – durch eine Taktverdichtung der Buslinie 172 sowie durch einen zusätzlichen Busshuttleverkehr zwischen dem Campus Göttelborn und dem Bahnhof Quierschied. Mit diesen Maßnahmen ist eine nahezu halbstündige Anbindung von und nach Saarbrücken von Montag bis Freitag sichergestellt. Auch die Essensversorgung der Studierenden und des Personals ist geregelt.
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer: „Für uns als Landesregierung war es immer wichtig, dass sich die Lehr- und Lernsituation für die Schule der Architektur grundsätzlich verbessert. Dies haben wir mit dem vorübergehenden Umzug nach Göttelborn erreicht, der wegen der verzögerten Hochhausfertigstellung erforderlich geworden war. Ich bin sicher, dass die Studien- und Arbeitsmöglichkeiten an diesem Campus mit seinem inspirierenden Umfeld – trotz der bei manchen Studierenden vor dem Umzug vorhandene Skepsis – nunmehr auf breiter Linie überzeugen.“
Der Campus Göttelborn im Detail
Mit seiner Infrastruktur und seiner besonderen Studienatmosphäre ist der neue Campus rund um die Uhr belebt und ist Treffpunkt für Architekturstudierende aller Semester. Er bietet in der „Werkstatt der Industriekultur“ Arbeitsräume, in denen die Studierenden zusammen arbeiten, Modelle und Materialien unterbringen können und in denen ein kreatives und ungestörtes Arbeiten sowie ein umfassender Austausch möglich sind. Hier wird die meiste Zeit (Tage und manchmal auch Nächte) verbracht, gezeichnet und Modell gebaut. Auch die Besprechungen mit den Professoren finden hier statt. Durch das Zusammenarbeiten an einem Ort entwickelt sich eine besondere Dynamik, anders als wenn die Studierenden in ihren „stillen Kämmerlein“ alleine arbeiten müssten. Die Begeisterung und Motivation der anderen wirkt ansteckend.
Ein Highlight am neuen Campus: Die Arbeitsplätze in der „Werkstatt der Industriekultur“ sind für alle Architekturstudierenden rund um die Uhr (24/7) zugänglich. In unmittelbarer Nähe zum großen Arbeitssaal sind das Sekretariat und die Büros der Professorinnen und Professoren untergebracht. Dies fördert den aktiven Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden und ermöglicht eine noch intensivere Betreuung.
Das CAD- Labor der SAS ist die Werkstatt zur Erforschung computergenerierter Formen und Strukturen, digitaler Fabrikation und „rapid proto-typing“. Die Studierenden werden motiviert, mit diesen digitalen Technologien zu experimentieren.
Auf dem Campus Göttelborn verfügt die SAS außerdem über eine sehr gut ausgestattete Modellbauwerkstatt mit dem Schwerpunkt Holzverarbeitung. Hier sind lehr- und forschungsbezogene Maschinenbereiche und Arbeitsplätze für Studierende untergebracht.
Das industrielle Umfeld des Campus Göttelborn bietet nicht nur industriekulturelle Gebäude, die für die Bedürfnisse der Architekturausbildung hergerichtet werden konnten. Der Charme des durch den Kohleabbau geprägten Geländes und die Gebäudeinfrastruktur erlaubt es der SAS, großformatige und renommierte Workshops ins Saarland zu holen. Das festigt das Netzwerk und die Zusammenarbeit mit den bedeutenden europäischen Architekturfakultäten wie Nancy, Brünn, Florenz und Sevilla. Es sichert den hohen Standard der Qualität der Lehre der SAS auch in dieser Interimsphase.
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