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„Meet new people – personal development – improve English skills – beautiful country“

Gemeinsam mit den finnischen Kolleginnen Irina Tiainen, Dr. Tarja Tapio, Sari Kokkonen und Tiina Väänänen haben Prof. Dr. Johannes Gräske und Dr. Dagmar Renaud vom Department Gesundheit und Pflege der Fakultät für Sozialwissenschaften der htw saar eine Summer School in Lappeenranta durchgeführt. Dies war die erste gemeinsame Summer School der Saimaa University of Applied Science in Lappeenranta Finnland und der htw saar.

25 Studierende des Studiengangs Management und Expertise im Pflege- und Gesundheitswesen haben den weiten Weg ins südöstliche Finnland nach Lappeenranta nahe der russischen Grenze auf sich genommen. Gemeinsam mit finnischen Studierenden der Saimaa University haben sie sich im Laufe der Woche mit dem Thema einer demenzfreundlichen Gesellschaft auseinandergesetzt. Nach freundlichem Empfang durch die Präsidentin der Hochschule, Anneli Pirttilä, und der Dekanin der Fakultät, Pirjo Vaittinen, wurden internationale Perspektiven unter Beteiligung schottischer Forscherinnen aufgezeigt. Nach eher theoretischen Einführungen zum Thema soziale Inklusion und Bedeutung der häuslichen Betreuung für an Demenz erkrankten Menschen durch Dr. Tarja Tapio, wurden die Studierenden von Dr. Louise McCabe und Dr. Jane Robertson (University of Sterling, Schottland) sowohl in theoretische Perspektiven als auch ins praktische Arbeiten anhand einer Fallstudie in Schottland eingeführt. Die regionale Versorgungssituation in Finnland wurde im Laufe der Woche in verschiedenen Vorträgen aus physiotherapeutischer und medizinischer Sicht dargestellt. Bemerkenswert ist die gelebte interdisziplinäre Zusammenarbeit in der häuslichen Versorgung von Menschen mit Demenz. Nach dem theoretischen Input erfolgte die Einführung in innovative Versorgungsarrangements wie Versorgung auf dem Bauernhof durch Prof. Dr. Gräske sowie die kontrovers diskutierte Thematik zur Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen in deutschen Pflegeeinrichtungen durch Dr. Dagmar Renaud.

Neben den fachlichen Vorträgen wurden Workshops zu kreativen Ansätzen wie Tanz- und Kunsttherapie in der Versorgungspraxis durchgeführt. Zudem erfolgte der Besuch von Praxiseinrichtungen in der Region. Hierbei lernten die Studierenden die tägliche Arbeit in der Versorgung von Menschen mit Demenz in der Region Südkarelien kennen und hatten die Gelegenheit, viele ihrer Fragen direkt an die Praxis richten zu können. Für deutsche Verhältnisse ist sicher die in jeder Einrichtung befindliche Sauna ungewöhnlich. Diese wird von den Bewohnern regelmäßig unter Aufsicht von Pflegekräften genutzt. Neben diesen ungewöhnlichen Elementen konnten die Studierenden mit Deutschland vergleichbare Problemlagen wie demografischer Wandel und Pflegenotstand identifizieren. Durch die Unterschiede in der pflegerischen Ausbildung (Akademisierung vs. Berufsausbildung) übernehmen Pflegekräfte häufig mehr eigenverantwortliche Aufgaben als dies in Deutschland erlaubt wird. Dazu zählt beispielsweise die Gabe von Schmerzmittel und die Bestellung von pflegerischen Hilfsmitteln (Rollstuhl etc.).

Im Laufe der Woche haben die Studierenden sich in internationalen Gruppenarbeiten besonderen pflegerischen Herausforderungen wie der Kommunikation mit an Demenz erkrankten Menschen und Entlastung der pflegenden Angehörigen gewidmet. Zu diesen Herausforderungen wurden in der jeweiligen Gruppe eigenständig eine Literatursuche durchgeführt, um möglichst hochgradig evidenzbasierte Interventionen zu identifizieren. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden am Abschlusstag in einem „gallery walk“ gegenseitig als Poster präsentiert.

Neben dem sehr engen Zeitplan und der damit verbundenen Arbeit hatten die Studierenden dennoch viel Freude, sich den Herausforderungen einer internationalen Summer School zu stellen. Viel Spaß bereitete ihnen zudem auch eine Einladung der finnischen Gastgeber zum Barbecue-Abend am schönen Saimaa See, natürlich mit der Gelegenheit zur finnischen Sauna und anschließendem Bad im See. Es wurden darüber hinaus Kontakte zu finnischen Studierenden geknüpft, die im kommenden Herbst durch ein Praktikum einer finnischen Studierenden in einer saarländischen Klinik intensiviert werden.

Auch die wissenschaftlichen Kolleginnen und Kollegen haben an einem Runden Tisch eine neue internationale Forschungszusammenarbeit begründet. Beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Finnland, Deutschland, Schottland und Russland, die online zugeschaltet war. Zunächst soll ein Artikel entstehen. Die Zusammenarbeit soll bestenfalls in einem gemeinsamen Forschungsantrag münden.

In einer Abschlussrunde zum Ende der Summer School haben die Studierenden verschiedene positive Elemente hervorgehoben. Besonders betont wurde, man habe interessante und freundliche Menschen getroffen und die englischen Sprachkenntnisse verbessert. Neue Vorlieben für die finnische Sauna und das Fischen wurden entdeckt und die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung der Studierenden wurde geschätzt. Die finnischen Studierenden zeigten in dieser Runde Interesse an einem Besuch in Deutschland und auch die deutschen Studierenden wollen nach Finnland wiederkommen.

Im kommenden Jahr wird die erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen der Summer School an der htw saar fortgesetzt.

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