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Internationale Auslandsaufenthalte für Beschäftigte

Internationale akademische Mobilität wird immer wichtiger. Daher fördert ERASMUS+ Auslandsaufenthalte von Studierenden, Dozierenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Rahmen einer ERASMUS+ STT-Personalmobilität haben Beschäftigte der htw saar die Möglichkeit, eine Woche an einer europäischen Partnerhochschule verbringen und dort hinter die Kulissen zu schauen. Marcus Bauer, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich Tourismus an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, hat kürzlich an einer ERASMUS+ Staff Mobility teilgenommen und berichtet im Interview von seinem einwöchigen Aufenthalt an der Saxion University of Applied Sciences in den Niederlanden.

 

Herr Bauer, haben Sie zum ersten Mal an einer Staff Mobility teilgenommen? Wie kamen Sie dazu?
Internationale Wochen, die unsere Partnerhochschule anbieten, habe ich schon mehrfach besucht. Ich war bisher zweimal in Finnland und einmal in Holland. An einer Staff Mobility habe ich vor Kurzem zum ersten Mal teilgenommen. Letztes Jahr war ich als Teilnehmer bei der ersten Staff Week der htw saar dabei – da wurde ich auch auf das Programm aufmerksam.

Wie kann man sich eine Staff Mobility vorstellen?
Es war eine Lernwoche auf Arbeitsebene. Man ist mit Leuten zusammen, die gleiche oder ähnliche Aufgabenfelder haben und man tauscht sich mit ihnen über seine Arbeitserfahrungen aus. Ich war aber nicht nur dort, um von meinen Ansprechpartnern zu lernen. Im Dialog sind auch viele gemeinsame Ideen entstanden.

Wie läuft die Vorbereitung für die ERASMUS+ Personalmobilität?
Ich musste einen Englisch-Test ablegen und einen Programmentwurf für die Woche einreichen: Wen möchte ich treffen? Was will ich besprechen? Wie gestalte ich diese Woche? Um was geht es mir? Ich habe dann auch passende Ansprechpartner gesucht und vorab Termine mit ihnen ausgemacht. Es war eine volle Arbeitswoche. Es ist aber auch ein großes Entgegenkommen der Gasthochschule, denn die Dozierenden, die ich dort getroffen habe, haben mich nicht nur in ihrer normalen Arbeitszeit begleitet, sondern teilweise auch in ihrer Freizeit.

Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt?
Spannend fand ich vor allem zu sehen, wie an der Hochschule Unterricht gestaltet wird. Es wird vorwiegend in Englisch unterrichtet und das für Leute, die aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern kommen. Es war ganz spannend zu beobachten, wie sie Gruppen mischen, wie sie Teamarbeit oder Projektarbeiten aufbauen. Da hat ja jeder seine eigenen Erfahrungen – da gibt es nicht den einen Weg. Toll ist auch die Möglichkeit, hinterher mit den Leuten dazusitzen und sich auszutauschen: Warum machst du das so? Wie machst du das? Was hast du für Erfahrungen gemacht. Und dieser Austausch war ziemlich wertvoll – für mich und auch für die Kollegen vor Ort. Ein zweiter Schwerpunkt war bei mir der Bereich eLearning, innovatives Lernen und Gamification: Wie bringen sie diese digitale Welt mit in den Unterricht rein, wie schaffen sie eine Lernumgebung, in der Lernen ermutigt wird und in der Kompetenzen und Wissen mitgedacht werden.

 

 

Welche Unterschiede konnten Sie bei der Unterrichtsgestaltung beobachten?
An der Saxion UAS beginnen sie, die Module aufzudröseln. Sie gehen weg von Modulen und nennen große Themen. In diesen großen Themen arbeiten die Dozierenden so verzahnt zusammen, dass es für die Studenten ein Buch mit verschiedenen Handlungssträngen gibt, die alle zusammenlaufen. Das ist spannend. Beispiel: Das Thema heißt dann nicht Kostenrechnung oder Recht, sondern heißt z.B. Tourism Impacts. Und dieses Thema wird dann aus unterschiedlichen Perspektiven angeschaut – aus der juristischen, aus der betriebswirtschaftlichen etc. Dann ist das kein Modul mehr, sondern ein großer Block mit verschiedenen Bereichen, die unter diesen großen Regenschirm gepackt werden und dann wird es wie eine Story. Das war ein weiterer Punkt meines Job Shadowings: Wie erstelle ich eine Lerngeschichte für die Studierenden, dass sie im ersten Kapitel anfangen und am Ende von ihrem Studium bei Kapitel 8 aufhören und dann sagen „Cool, das hat alles Sinn gemacht.“

Welche Vorteile sehen Sie durch einen Auslandsaufenthalt im Rahmen einer Staff Mobility?
Erstens ist es angewandtes Englisch – man tauscht sich fachlich mit Kollegen aus und das über Englischbuch-Englisch hinausgehend. Zweitens war es ein sehr gutes Networking. Man lernt die Kolleginnen und Kollegen und ihre fachlichen Schwerpunkte kennen. Ich habe jetzt Gesichter und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch an der Saxion. Dann möchte ich mit einer Kollegin ein kleines eLearning-Modul entwickeln, das man hochschulübergreifend zusammen bespielen kann – das ist aktives Networking, das ist Stärkung von Partnerschaften.

Würden Sie eine ERASMUS+ Personalmobilität weiterempfehlen?
Auf jeden Fall! Es war eine sehr interessante Woche. Man muss sich selbst organisieren (es ist nicht wie eine internationale Woche, wo es ein organisiertes Programm gibt), dafür ist es sehr individuell.

 

Interessieren auch Sie sich für eine ERASMUS+ Personalmobilität?

Die nächste Informationsveranstaltung findet am 23. Mai 2019 von 11:00 bis 12:30 Uhr am Campus Alt-Saarbrücken in Raum 4119 statt. Anmeldung bis 9. Mai 2019 unter team-weiterbildung@htwsaar.de

Für weitere Fragen steht Ihnen Matthias Mallmann telefonisch (0681 58 67 764) oder per E-Mail gerne zur Verfügung.

Weitere Informationen zur ERASMUS+ Personalmobilität

 

ERASMUS+ Staff Week 2019 an der htw saar

Vom 25. bis 29. November 2019 findet an der htw saar die zweite ERASMUS+ Staff Week zum Thema „Let´s care about us: Creating an Environment for the Perfect Study-Work-Life Fit“ statt. Die drei Hauptthemen sind Lern-Lehrräume, Gesundheitsförderung sowie Aktivitäten zur Förderung und Motivation der Beschäftigten. In gemeinsamen Workshops, Vorträgen, Präsentationen und Abendveranstaltungen wird es reichlich Gelegenheit geben, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer internationalen Partnerhochschulen Erfahrungen auszutauschen, gemeinsame Ideen zu entwickeln und neue Kontakte zu knüpfen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Alle Informationen zur ERASMUS+ Staff Week 2019

 

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