Grenzen überschreiten mit und im Tourismus
Nachdem im Juni dieses Jahres Elena de Prada, Vize-Dekanin für Internationales der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Tourismus der Universidad de Vigo, mit 12 Studierenden aus Ourense zu Gast im Saarland war, konnten in der ersten Oktoberwoche 17 Studierende der Studiengänge Internationales Tourismus-Management und DFHI Internationales Tourismus-Management unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Heuwinkel an die Partnerhochschule Universidad de Vigo in Ourense reisen.
Die Studierenden verbrachten insgesamt eine Woche in Galicien. Nach zwei Tagen in Santiago de Compostela und La Coruna fuhren sie nach Ourense. Den Kern des Programms bildete das akademische Programm gemeinsam mit den Studierenden der Fakultät für Tourismus. Zu diesem gehörten eine theoretische Einführung in das Kulturmanagement, Gruppenarbeiten und eine abschließende Präsentation der gemeinsam erarbeiten Ergebnisse.
Für die Vizedekanin Elena de Prada ist dieses Seminar ein Baustein der „Internationalisation at Home“. „Wir müssen insbesondere für Studierende, die nicht im Ausland studierenden können, internationale Erfahrungen im akademischen Umfeld anbieten. Die Workshops mit der htw saar in Saarbrücken und hier in Ourense sind ein innovatives Angebot, das stark nachgefragt wird“, stellt Elena de Prada fest, die für die Internationalisierungsstrategie zuständig ist.
Die Exkursion führte an und über Grenzen – beispielsweise über die spanisch-portugiesische Grenze nach Valença und dann zurück nach Tui. Diese ganztägige Veranstaltung fand gemeinsam mit den spanischen Studierenden statt.
Grenzen verstanden als Begrenzung und Regulierung des Tourismus ist eine Problematik, die unter dem schillernden Begriff des Overtourism medienwirksam diskutiert wird. Die Tragfähigkeit touristischer Zielgebiete (carrying capacity) ist begrenzt. In Santiago zeigen sich schon seit längerem die Folgen. Das Gebiet Ribera Sacra bemüht sich um die Nominierung als UNESCO Weltkulturerbe 2021. Schon jetzt rechnen Einheimische mit Besucherströmen, die nicht gelenkt werden können. Das Gebiet verfügt bisher über kein entsprechendes Mobilitätskonzept. Eine gute Planung und die Schaffung alternativer Transportmöglichkeiten würde helfen. Unklar sind – wie so oft im Tourismus – die Zuständigkeiten.
Eine letzte Form von Grenze resp. Beschränkungen bemerkten alle Teilnehmenden, wenn es um kulturelle Unterschiede ging. Die Herangehensweise an die Arbeiten, die sprachlichen Kompetenzen und fachspezifisches Wissen unterschieden sich. Wesentlich war die Erfahrung, dass Wege zur Zusammenarbeit gefunden werden konnten.
Für das nächste Jahr ist ein Gegenbesuch der spanischen Studierenden im Mai oder Juni an der htw saar geplant.
0 Kommentare in “Grenzen überschreiten mit und im Tourismus”