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Wirtschaftsingenieurwesen und Pflege, wie passt das zusammen?

In der Abschlussveranstaltung der Vorlesungsreihe Technologie- und Innovationsmanagement des Master-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen steht der Einsatz von Technologien in der Arbeitswelt und die damit verbundenen Auswirkungen im Fokus.

Um den Studierenden Beispiele für einen innovativen Einsatz von Technologien aufzuzeigen, bereiteten Aileen Schwinn und Lukas Lang, Mitarbeiter des Projektes DIGITAM in der Forschungsgruppe von Prof. Dr.-Ing. Christian Köhler, eine Technologievorführung in der smarten Modellfabrik am Campus Rotenbühl vor. Die Technologievorführung beinhaltete eine Müdigkeitserkennung und eine automatisierte Medikamentenausgabe. Die Müdigkeitserkennung wurde an einem Montagearbeitsplatz installiert und von den Studierenden getestet. Sobald eine Müdigkeit erkannt wurde, sperrte sich der Bildschirm des Arbeitsplatzes und zeigt provokative Aussagen wie „Gestern wieder zu lange gefeiert?“ oder „Die Personalabteilung wurde über Ihre Müdigkeit informiert!“ an und regte somit die Studierenden zur kritischen Diskussion an.

 

Technologievorführung zur Müdigkeitserkennung an Montageplätze. Foto: AIleen Schwinn/htw saar

 

Im Anschluss wurden die Einsatzmöglichkeiten von Robotern in der Pflege anhand einer automatisierten Medikamentenausgabe für mobilitätsbeeinträchtigte Personen veranschaulicht. Mithilfe eines Tablets konnte der Vorgang zur Medikamentenausgabe gestartet werden, sodass ein fahrerloses Transportsystem inklusive kollaborativem Roboter ein Medikamentenbehältnis mittels integrierter Kameraerkennung aus dem Lager nimmt und zur Medikamentenausgabe fährt und ablegt.

 

Vorführung der automatisierten Medikamentenausgabe mithilfe eines fahrerlosen Transportsystem inkl. kollaborativem Roboter. Foto: Aileen Schwinn/htw saar

 

Das Einsatz von Robotern in der Pflege. Foto: Aileen Schwinn/htw saar

 

Abschließend wurde eine Technologiedebatte über die Aussage „Pflegerobotik ist die beste Maßnahme gegen Pflegenotstand“ von den Studierenden durchgeführt. Dafür wurden die Studierenden in eine Pro- und eine Contra-Partei aufgeteilt. Bevor die Debatte startete, konnten die Gruppen sich getrennt voneinander vorbereiten und ihre Sprecher auswählen. Während der Debatte durften pro Partei drei Sprecher entscheidende Argumente für ihre Partei hervorbringen und der Gegenpartei schlagfertig kontern.

 

Technologiedebatte der Studierenden des Moduls Technologie und Innovationsmanagement. Foto: Aileen Schwinn/htw saar

 

Die Veranstaltung wurde zum Abschluss zusammengefasst und beide Argumente der Partei sowie die Komplexität der Pflegerobotik besprochen.

Das Lehrkonzept dieser Abschlussveranstaltung wurde von Prof. Dr.-Ing. Christian Köhler im Rahmen des Projektes „DIGITAM –Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt von morgen“ entwickelt und nun zum zweiten Mal veranstaltet und evaluiert. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, neben den Fachkompetenzen für das Technologie- und Innovationsmanagement auch überfachliche Kompetenzen, sog. Future Skills, wie kritisches und systemisches Denken sowie Kommunikationsfähigkeit integriert zu fördern. Die Evaluationsergebnisse der Veranstaltung zeigten eine positive Rückmeldung mit interessanten Verbesserungsvorschlägen von den Studierenden und für das Konzept. Die Technologiedebatte wird für das Wintersemester 24/25 weiterentwickelt und die Verbesserungsvorschläge der Studierenden hierbei berücksichtigt.

Das Projekt DIGITAM wird aus Mitteln der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert.

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