Sie lesen gerade: Ankommen – Perspektiven der Flucht in einer flüchtigen Gesellschaft

Ankommen – Perspektiven der Flucht in einer flüchtigen Gesellschaft

Die Flüchtlingssituation in Europa wurde von den Architekten der htw saar zum Thema gemacht, bevor sich die heute vorhandene Dramatik in Europa abzeichnete. Vor circa einem Jahr begann die Kooperation zwischen Prof. Georg Winter von der HBKsaar, Prof. Dr. Amalia Barboza von der Universität des Saarlandes und Prof. Stefanie Eberding und Prof. Dr. Ulrich Pantle von der Schule für Architektur Saar der htw saar. Die Kooperationspartner nahmen die Situation der Flüchtlinge zum Anlass, um gemeinsam über Rahmenbedingungen und Strukturen nachzudenken, die einen „culture clash“ verursachen beziehungsweise eine „Willkommenskultur“ ermöglichen können. Zu Beginn des vergangenen Sommersemesters starteten sie mit dem durch den Kulturwissenschaftler Thomas Kaestle moderierten Symposium „Ankommen! Perspektiven der Flucht in einer flüchtigen Gesellschaft“. In diesem öffentlichen Symposium wurde unter Beteiligung zahlreicher Fachleute über soziale, künstlerische, städtebauliche und architektonische Aspekte des Themenspektrums Flucht, Migration und Asyl referiert und diskutiert.

Parallel begann ein Projekt, in dem Studierende des Master-Studiengangs Architektur auf Anregung von Tomas Wald vom Roma Büro e.V. in Freiburg im Breisgau ein Ankunftsquartier in der Stadt Freiburg entwarfen. Betreut von den Professoren Stefanie Eberding (Projektleitung), Georg Winter und Ulrich Pantle entstanden neun Entwürfe, die zum Ende des Semesters hochschulöffentlich vorgestellt wurden. In der vorletzten Woche wurden die Arbeiten mit einer Auswahl der Pläne im Museum für Neue Kunst in Freiburg ausgestellt und unter anderem Roland Jerusalem, dem Leiter des Stadtplanungsamtes der Stadt Freiburg, vorgestellt. Er war sehr beeindruckt von den Ergebnissen, so dass er die studentischen Beiträge in den nächsten Wochen nochmals in den Räumen des Stadtplanungsamtes ausstellen will, um ihnen eine noch größere Öffentlichkeit zu geben.

Das mobile Holzhaus, ein Projekt von Esther Recktenwald, bezog sich nicht auf das konkrete Grundstück in Freiburg, sondern versuchte eine allgemeine, experimentelle Antwort auf den Bedarf von Notwohnungen für Flüchtlinge zu geben. Mit Unterstützung von Sponsoren und durch tatkräftige Studierende der htw saar und der hbk saar konnte das Versuchshaus aus Europaletten in der Projektwoche zu Beginn des Wintersemesters als Prototyp in der Handwerkergasse auf dem Areal der Weltkulturerbe Völklinger Hütte errichtet werden.

Lesen Sie hier den Bericht über den Bau des mobilen Holzhauses für Flüchtlinge im Rahmen der Projektwoche der Schule für Architektur Saar.

Die Kooperationspartner arbeiten zurzeit an einem Buch, das Einblicke in die Geschichte und Gegenwart von Flüchtlings- und Ankommensräumen gewährt und die Frage stellt, inwieweit neue Räume des Ankommens in unserer Gesellschaft möglich sind. Es wird voraussichtlich im Frühjahr 2016 erscheinen.

Artikel drucken

0 Kommentare in “Ankommen – Perspektiven der Flucht in einer flüchtigen Gesellschaft”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert