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Fontane di Roma für junge Besucher

Am 18. Januar 2018 fand im Konzertsaal der Hochschule für Musik (HfM Saar) eine Veranstaltung der besonderen Art statt. Auf dem ersten Blick schien es sich um ein ganz normales Konzert zu handeln: Der Saal präsentierte sich leicht gedimmt, auf der Bühne fanden sich ein komplettes Orchester sowie ein Dirigent und auf den Postern am Eingang verkündete ein Schriftzug die Aufführung der symphonischen Dichtung „Fontante di Roma“ des italienischen Komponisten Ottorino Respighi. Doch als schließlich die geladenen Gäste durch die Türen und auf ihre Plätze strömten wurde klar, dass dieses Konzert keinesfalls der Kategorie „gewöhnlich“ zugeordnet werden konnte. Die sich versammelnde Zuhörerschaft bestand nämlich hauptsächlich aus etwa 150 Schülern der ersten und zweiten Klasse verschiedener saarländischer Grundschulen.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Dartsch hatten Studierende der Master-Studiengänge Kulturmanagement (htw saar) und Orchestermusik (HfM Saar) über das gesamte Wintersemester 2017/18 genau diese Veranstaltung konzipiert, organisiert und schließlich realisiert. Die vier Sätze des Werks Respighis wurden nicht nur durch das von Toshiyuki Kamioka dirigierte Orchester der Hochschule für Musik Saar professionell und eindrucksvoll aufgeführt, sondern zudem durch Schauspiel und Tanz von Studierenden sowie großer Partizipation der anwesenden Kinder inszeniert. „Fontane die Roma“ führt die Zuhörer zu den schönsten Brunnen Roms und gibt die jeweilige Atmosphäre musikalisch wieder. Das Konzept der Studierenden sah demnach eine fiktionale Stadtführung durch die italienische Hauptstadt vor. Diese ermöglichte den Kindern, das Thema mit allen Sinnen zu erfahren und dabei viel über Komposition, Orchestermusik und das Werk selbst zu lernen. So halfen sie etwa dem zu Beginn des dritten Satzes auf einer Sänfte in den Konzertsaal getragenen Neptun dabei, einzelne Instrumente zu benennen und ihren Klang zu erproben.

Wer bei der Kombination von Orchestermusik einerseits und 150 Grundschülern andererseits an Chaos und Unaufmerksamkeit dachte, wurde auf Anhieb eines Besseren belehrt. Diszipliniert und aufmerksam verfolgten die Kinder dem Veranstaltungsablauf, erkannten Möglichkeiten der Partizipation und nutzen diese aufgeschlossen und mit großer Begeisterung. Dies sei gerade bei einer solch großen Anzahl von Kindern in einem Raum höchst erstaunlich, meint Dartsch. Sowohl von den Kindern als auch von den Erwachsenen seien sehr viele positive Rückmeldungen gekommen und auch Dirigent Kamioka habe sich höchst angetan gezeigt. Dieses Lob nehmen alle an dem Projekt Beteiligten natürlich gerne an. Doch gibt es noch einen weiteren tollen Effekt, wie eine Studentin festhält: Die Freude und Begeisterung der Kinder habe gezeigt, welchen wichtigen Beitrag die Arbeit eines Kulturmanagers leisten kann. Und so kann Dartsch das Projekt als vollen Erfolg verbuchen: „Ich finde, wir haben ein sehr schönes Projekt auf die Beine gestellt. Mir hat es Spaß gemacht!“

 

Impressionen vom Kinderkonzert

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