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Kommunikation zwischen Mensch und Maschine

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr war die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am 11. Juni 2019 zu Gast im Saarland. Im Rahmen ihrer Länderreise besuchte sie dieses Mal neben dem Helmholtz-Institut an der Saar-Uni auch die htw saar.

Dabei bot das Technikum die ideale Räumlichkeit für den Anlass. Vor der fast surreal anmutenden Kulisse einer Industrie 4.0-Modellfabrik mit Robotern, Förderbändern und unzähligen Bildschirmen sowie einem mehrere Meter hohen, raumschiffgleichen Simulator für autonomes Fahren – beides ausgestattet mit einer Vielzahl von medizinischen Messgeräten und Spezialkameras – begrüßte htw saar-Präsident Prof. Dr.-Ing. Dieter Leonhard gemeinsam mit dem Vizepräsidenten für Verwaltung und Wirtschaftsführung Georg Maringer und dem Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Internationalisierung Prof. Dr. Andy Junker die Bundesministerin und stellte die Hochschule kurz vor. Es folgte ein inhaltlicher Austausch über die Wichtigkeit der Kombination aus Theorie und Praxis. Die Bundesministerin Karliczek lobte dabei die gelungene Umsetzung an der htw saar in diesem Bereich: „Hier an der htw saar können wir sehr schön sehen, wie Praxis und Theorie zusammenwächst.“

Dieses Zusammenspiel wurde auch durch das weitere Programm abgebildet: Prof. Dr. Dr. Daniel Strauss, Leiter der Systems Neuroscience & Neurotechnology Unit (SNNU) an der htw saar und der Universität des Saarlandes, sowie Prof. Dr. Martina Lehser, Leiterin des Embedded Robotics Labs (EmRoLab) an der htw saar, stellten in einem gemeinsamen Vortrag zunächst die tiefgreifenden Veränderungen der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine durch die digitale Transformation dar. Der Mensch steht im Mittelpunkt und die Maschine leistet Assistenz mit künstlicher Intelligenz. Dies wurde eindrucksvoll an einigen BMBF-geförderten Projekten vorgeführt, z.B. einem „gedankenlesenden“ System für eine hochspezialisierte medizinische Anwendung mit Unternehmen in Deutschland und Eliteuniversitäten in den USA als Partner. Darüber hinaus bestimmte im Rahmen einer Live-Demonstration ein kontaktloses, mit speziellen Kameras und „emotionaler Intelligenz“ ausgestattetes System den Stresslevel des jeweils Vortragenden – in Echtzeit! Den Professoren liegt zudem insbesondere die Aufklärung der Bevölkerung über diese neuen Technologiefelder am Herzen – sie beginnen damit bei den Schulkindern.

 

 

Im „praktischen Teil“ des Programms wurde der Einsatz der zuvor dargestellten Technologien zum neuroergonomischen Design des Arbeitsplatzes der Zukunft in der Industrie-4.0-Modellfabrik und zur optimalen Symbiose von humaner und künstlicher Intelligenz beim hochautomatisierten Fahren im Simulator demonstriert. Die dafür notwendige und weltweit einzigartige Forschungsinfrastruktur geht vor allem auch auf die drei in den letzten Jahren erfolgreich eingeworbenen Projekte MINDSCAN, MIND2CAR und Testfeld Digitalisierung im Rahmen eines kompetitiven Infrastrukturprogramms des BMBF mit Kofinanzierung durch die Industrie und das Saarland zurück.

Bundesministerin Karliczek zeigte sich überaus beeindruckt von diesen innovativen Ansätzen, die von der Regierung ausgelobte Forschungsvorhaben so in die Praxis umsetzen, „dass Mensch-Technik-Interaktion immer neue Dimensionen des Könnens erreicht“. Sie bescheinigt, dass die Fachhochschulen „zwischen regionalem Bezugspunkt und internationaler Forschung einen guten Ausgleich leisten können“.

Genau diese Bereiche wolle die Regierung weiterhin fördern, um die internationale Spitzenposition des Bildungs- und Technologiestandorts Deutschland langfristig zu erhalten. Die htw saar konnte somit an diesem Nachmittag auf ganzer Linie überzeugen und auf Bundesebene einen positiven Eindruck etablieren. Die Saarländerin Nadine Schön, MdB, die den Besuch begleitete, hat bereits einen weiteren Besuch angekündigt, um sich für die spannenden Projekte des EmRoLabs und der SNNU noch mehr Zeit nehmen zu können.

 

Prof. Dr. Martina Lehser und Prof. Dr. Dr. Daniel Strauss mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek
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