Zu Besuch an der Universität der Ägäis
Im Rahmen eines Teamprojekts im Master-Studiengang Bauingenieurwesen besuchten Studierende im Wintersemester 2022/23 die Universität der Ägäis in Griechenland. Sie bearbeiteten gemeinsam mit ihren Kommiliton*innen der Partner-Universität Projekte aus den Bereichen Mobilität und Verkehrssicherheit sowie Bioökönomie in Deutschland und Griechenland. Für den durch das Erasmus-Programm geförderten internationalen Austausch und Besichtigungen vor Ort flogen die Master-Studierenden mit Prof. Thorsten Cypra und Bernhard Wern vom IZES, dem Institut für Zukunftsenergie und Stoffstromsysteme, für einen einwöchigen Aufenthalt zu den Standorten der Universität der Ägäis auf die Inseln Lesbos und Chios. Die Zusammenarbeit mit der Universität der Ägäis ist durch eine langjährige Kooperation zwischen Prof. Frank Baur (htw saar) und Prof. Lekkas (Universität der Ägäis) zustande gekommen.
Im Bereich Verkehrswesen erarbeiteten die Studierenden zum einen Möglichkeiten einer verbesserten Radverkehrsführung in St. Ingbert. Zum anderen setzten sie sich mit dem Thema Verkehrssicherheit auf der Insel Chios auseinander. Gemeinsam mit den griechischen Kolleg*innen Prof. Amalia Polydoropoulou und ihrem Team des Departments of Shipping, Trade & Transport an der Universität der Ägäis standen Präsentationstermine mit interessanten Diskussionen sowohl mit der Stadtverwaltung der Stadt Chios als auch mit der Regionalverwaltung der Insel Chios auf dem Programm. Die Studierenden konnten Einblick in die zahlreichen, teilweise internationalen Forschungstätigkeiten des Fachgebiets um Prof. Polydoropoulou gewinnen.
Besonders interessant waren auch Vorstellungen aus dem Forschungsprojekt EN.I.R.I.S.S.T. (Intelligent Research Infrastructure for Shipping, Supply chain, Transport and Logistics). Hierzu gehört eine Datenbank mit u.a. griechenlandweiten, detaillierten Unfalldaten, in der die Studierenden Auswertungen für die Insel Chios durchführten. Natürlich gehörten auch zahlreiche Besichtigungen auf der Insel zum Aufenthaltsprogramm.
Im Bereich der Bioökonomie erarbeiteten die Master-Studierenden die verschiedenen Ansätze einer Bioökonomie auf der Insel Lesbos. Im Zentrum standen die Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft biogener Ressourcen aus dem Hotelgewerbe, der Ouzo- und Olivenölproduktion sowie biogener Reststoffe, die derzeit noch auf einer Deponie eingelagert werden. Von Deutschland aus arbeiteten sich die Studierenden zusammen mit einer Doktorandin der Universität der Ägäis in Methoden der bioökonomischen Analysen ein und bereiteten Befragungen und statistische Recherchen auf Lesbos vor. Vor Ort wurden die Deponie, ein Hotel, eine Ouzo-Destillerie, eine Olivenölproduktion und eine Verwertung der Pressrückstände des Olivenöls besichtigt. Die Betreiber der jeweiligen Unternehmen wurden hinsichtlich ihrer Ideen und Möglichkeiten bzgl. einer Kreislaufwirtschaft befragt. Zusätzlich konnten im Bioökonomielabor Analysen bzgl. des Heizwertes einzelner Stoffe durchgeführt werden.
Zum Abschluss präsentierten die Studierenden beider Gruppen ihre Ergebnisse bei einer hybriden Konferenz auf den Insel Lesbos und Chios vor einem breiten Publikum in Englisch.
Auf Grundlage vieler Gespräche und dieses Besuches wurde eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der htw saar und beider Fachgebiete der Universität der Ägäis vereinbart. Der Austausch mit Studierenden im Rahmen des Teamprojekts im Master-Studium Bauingenieurwesen soll nun jährlich stattfinden.
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