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Studentinnen unterstützen Beratungsstelle für Prostituierte bei ALDONA e.V.

Die htw saar-Studierenden Sarah Dietrich und Paula Weirich arbeiten im Rahmen des Projekts „Das Saarland rückt zusammen“ bei der Praxiseinrichtung ALDONA e.V. Die Einrichtung ist ein langjähriger Kooperationspartner der Fakultät für Sozialwissenschaften und vereint zwei Beratungsstellen: Zum einen berät sie Frauen mit Migrationshintergrund, die Gewalt erlebt haben, zum anderen fungiert sie als Beratungsstelle für Prostituierte.

Die Studentin Sarah Dietrich befindet sich gerade in ihrem Praxissemester und wird der Einrichtung über das Projekt hinaus erhalten bleiben. Da sie schon etwas länger bei ALDONA e.V. arbeitet, übernimmt sie ein breites Kontingent an Aufgaben und Tätigkeiten wie bspw. Sprechstunden im Gesundheitsamt, Begleitung beim Streetwork (in Bordellen und auf dem Straßenstrich), Protokollieren von Gesprächen mit den Frauen, Unterstützung in Beratungsgesprächen vor Ort.

Paula Weirich und Sarah Dietrich beim Start ins Streetwork. Foto: ALDONA e.V.

Paula Weirich studiert im dritten Semester „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“ und wird unterstützend im Rahmen der Lehr- und Praxisveranstaltung der htw saar „Supervision zur Initiative ‚Das Saarland rückt zusammen‘“ während der Wintermonate zur Übernahme von Aufgaben im Rahmen der WinterAktion Saar eingesetzt. Pünktlich zum Start des Projekts ist sie im Dezember mit ihrer Arbeit eingestiegen. Sie hat bis dato hauptsächlich die Online-Aufsuchende-Arbeit übernommen, in der Sie über das Internet Kontakt zu Prostituierten aufnimmt und ihnen das Angebot der Einrichtung näher bringt. Online Aufsuchende Arbeit wird dann betrieben, wenn der direkte persönliche Kontakt bzw. Zugang zu den Adressat:innen der Sozialen Arbeit nicht möglich ist und daher über das Internet Wege gefunden werden müssen, Menschen zu erreichen um Hilfeleistungen anzubieten.

Paula Weirich bei der Online-Aufsuchenden-Arbeit. Foto: ALDONA e.V.

Auf unsere Nachfrage hin, berichten beide Studierenden zu ihrer Einbindung über die Initiative „Das Saarland rückt zusammen“ folgendes:

 

Was sind die Aufgaben, die ihr zusätzlich übernehmt?

Paula: Wir beide übernehmen eher Aufgaben innerhalb der Beratungsstelle für Prostituierte.

Sarah: Da ich durch mein Praktikum schon vor Dezember 2022 bei Aldona e.V. angefangen habe zu arbeiten, übernehme ich viele Aufgaben. Gerade in der Administration kann ich meine Einrichtung gut unterstützen. Ich habe begonnen, alte Fälle zu digitalisieren und unterstütze einen großen Teil der Öffentlichkeitsarbeit. Zum Beispiel verwalte ich den Instagram-Account @aldona_ev mit. Im Zuge meines Praktikums begleite ich meine Kolleginnen auch bei Beratungsgesprächen und der Streetwork. Hier können ein Paar mehr Augen und Ohren nie schaden.

Paula: Ich unterstütze meine Kolleginnen mit der Online-Aufsuchenden-Arbeit. Ich schreibe Prostituierte aus dem Saarland an und stelle ihnen unseren Verein vor und biete ihnen unsere Beratung an. Außerdem protokolliere ich alles, damit wir den Überblick behalten. Inzwischen recherchiere ich auch in sogenannten Freier-Foren. Dies sind Austauschforen im Internet, in denen sich Freier über die von Ihnen besuchten Prostituierten austauschen.

Was ist das interessanteste Erlebnis im Kontext eurer Mitarbeit bei ALDONA e.V.?

Sarah: Ich habe eine Klientin von Anfang an begleitet. Das war eine sehr wichtige Erfahrung für mich, denn viele Frauen nehmen Aldona e.V. schon lange in Anspruch.

Paula: Ich fand den Unterschied zwischen dem Online-Kontakt zu den Frauen und dem direkten Kontakt sehr bedeutsam, weil man so noch einmal einen anderen Einblick in die Lebenswelt der Klientinnen bekommt.

Welches Ereignis ist dir am stärksten in Erinnerung geblieben?

Paula: Durch meine Recherche in unterschiedlichen Online-Foren, fand ich die Art und Weise der Kommunikation der Freier über die Prostituierten sehr frauenfeindlich und objektifizierend.

Sarah: Ich finde den Kontakt innerhalb des Teams mit den Kolleginnen sehr wertschätzend und man lernt hier echt viel.

Paula: Ja, da kann ich nur zustimmen.

Den beiden Studentinnen gefällt die Arbeit bei Aldona e.V. sehr gut und sie können sich vorstellen, sich auch in Zukunft weiter mit diesem Arbeitsfeld auseinanderzusetzen.

Kommentar von ALDONA e.V.:

Für den Verein Aldona e.V. stellt die Einbindung der beiden Studierenden im Rahmen des Praxissemesters sowie durch die Initiative des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit eine Entlastung im Arbeitsalltag der Sozialarbeiterinnen dar. Bezüglich der Online Aufsuchenden Arbeit ist es von Vorteil, wenn diese konzentriert mehrere Stunden am Stück stattfinden kann und nicht aufgrund anderer Aufgaben – oftmals auch spontan – unterbrochen werden muss.

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