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Wirtschaftsminister Barke informiert sich über laufende EFRE-Projekte an der htw saar

Am 30. Januar 2025 besuchte Wirtschafts- und Innovationsminister Jürgen Barke saarländische Forschungsprojekte, die derzeit durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert werden. Am Hochschultechnologiezentrum informierte er sich über das Projekt FASTer und am Nachmittag im Technikum der htw saar am Campus Alt-Saarbrücken über die Projekte LPA2PECM und PSS4CE . Die Projekte im Detail:

FASTer
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Forschungsprojekts FAST setzt das Nachfolgeprojekt FASTer auf die konsequente Weiterentwicklung des automatisierten Fahrens – mit besonderem Fokus auf kooperative Umfelderkennung, präzise Manöverplanung und den Schutz vulnerabler Verkehrsteilnehmer.

Im Vorgängerprojekt FAST wurde ein batterieelektrisches Fahrzeug automatisiert und für Testfahrten genutzt. Dabei konnten grundlegende Automatisierungsfragen untersucht und ein tiefes Systemverständnis aufgebaut werden. Das Fahrzeug führte einfache Fahrmanöver aus, erkannte Hindernisse und bremste selbstständig. Das Projekt FASTer baute auf diesen Erkenntnissen auf und erweiterte das bestehende System mit neuen Funktionalitäten. Ein Schwerpunkt lag auf der Weiterentwicklung von KI-Algorithmen zur Verbesserung der Fahrstrategie. Diese wurden zunächst in Simulationen getestet und optimiert, bevor sie auf reale Plattformen übertragen und in praxisnahen Szenarien evaluiert wurden.

Darüber hinaus wurde ein Zwillingsfahrzeug aufgebaut, um insbesondere die Aspekte „kooperative Wahrnehmung“ und „kooperative Manöver“ auf Basis von V2X-Kommunikation zu untersuchen. Das Projekt verfolgt einen offenen Ansatz um eine transparente Bereitstellung der Methoden und Ergebnisse zu ermöglichen und so die Zusammenarbeit mit der Forschungsgemeinschaft zu fördern.

„Im Projekt FASTer wollen wir das End-to-End Know-How zum Thema „Automatisiertes und Vernetztes Fahren“ am Hochschul- und Industriestandort weiter ausbauen. Nur wer die Systeme von Sensorik über Algorithmen und Fahrdynamik versteht, kann einen signifikanten Beitrag zu zukünftigen Entwicklungen leisten, erklärt Prof. Dr.-Ing. Hans-Werner Groh. „Im Mittelpunkt stehen dabei kooperative Wahrnehmung und Manöver, insbesondere zum Schutz verletzlicher Verkehrsteilnehmer, unter Nutzung einer im Projekt entwickelten Erprobungsplattform,“ ergänzt Projektmitarbeiter Florian Petry, M.Sc.

 

Foto: MWIDE/C.S.

 

Foto: MWIDE/C.S.

 

Foto: MWIDE/C.S.

 

LPA2PECM
Im EFRE-Projekt LPA2PECM kombinieren die htw saar und die Universität des Saarlandes Laserpulverauftragsschweißen (LPA) mit präziser elektrochemischer Metallbearbeitung (PECM). Ziel ist die effiziente Herstellung von Bauteilen aus einem Hochleistungswerkstoff. Dieser bietet hohe Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit, stellt jedoch konventionelle Nachbearbeitungsverfahren wie Fräsen vor Herausforderungen. Durch die innovative Prozesskette, in der PECM das Fräsen ersetzt, konnten Material- und Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Mithilfe von KI-gestützter Optimierung der LPA-Prozessparameter wurden defektfreie Ergebnisse und eine wirtschaftliche und dabei ressourceneffiziente Fertigung erreicht. Im letzten Projektjahr konzentrieren sich die Forscher auf die Weiterentwicklung des PECM-Prozesses zur Kostenreduktion bei verbesserter Oberflächengüte.

„Wenn Wissenschaft und Wirtschaft zusammenkommen, braucht es eine Brücke, um Innovationen in Umsätze zu verwandeln. Unsere Forscher übernehmen diese Aufgabe und schaffen mit den Fördermitteln für die regionale Wirtschaft einen niederschwelligen Zugang zu neuen Technologien und Wirtschaftsmodellen“ erklärt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Griebsch.

 

Foto: MWIDE/C.S.

 

Foto: MWIDE/C.S.

 

PSS4CE
Das EFRE-Kooperationsprojekt PSS4CE zwischen der Universität des Saarlandes (Lehrstühle für Konstruktions- und Fertigungstechnik) und der htw saar (Professuren für Wirtschaftsingenieurwesen und Fertigungstechnik) unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im Saarland bei der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft. Ziel ist es, durch Leitlinien, Workshops und Best-Practice-Beispiele den Wandel vom linearen „Produzieren-Nutzen-Entsorgen“-Modell hin zu nachhaltigen Produkt-Service-Systemen zu fördern. Eine erste Bestandsaufnahme zeigte: Während Reparatur und Wartung bereits in vielen Betrieben etabliert sind, bleiben andere Möglichkeiten der zirkulären Wertschöpfung wie Recycling und Wiederverwendung oft ungenutzt. Haupthemmnisse sind Zeitmangel, fehlendes Personal und Abhängigkeiten von Zulieferern.

Um Unternehmen bei diesem Wandel zu unterstützen, hat das Projektteam ein mehrstufiges Leitmodell mit praxisnahen Methoden entwickelt. Eine begleitende Workshopreihe vermittelt theoretische Grundlagen und neue Denkansätze der Kreislaufwirtschaft. Erste Durchführungen zeigen: Die praxisorientierte Unterstützung hilft Unternehmen, ihre Umweltbilanz zu verbessern und wirtschaftlich tragfähige, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Damit leistet „PSS4CE“ einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Nachhaltigkeit in der saarländischen Wirtschaft.

„Durch die Förderung konnten wichtige Erkenntnisse im Bereich der Etablierung zirkulärer Wertschöpfung gewonnen sowie bestehende Kenntnisse in diesem Bereich und im Bereich der Entwicklung von Produkt-Service-Systemen weiter ausgebaut werden. Durch gemeinsame Workshops und Kooperationen mit saarländischen Unternehmen konnten zudem Transferimpulse in die Saarwirtschaft gesetzt werden,“ erklärt Prof. Dr. Christian Köhler.

 

Foto: MWIDE / C.S.

 

Foto: MWIDE / C.S.

 

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