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Mehr als 3 Gewinner beim Gründungsprojekt 5 Euro StartUp

Bereits zum sechsten Mal haben Studierende der htw saar im Rahmen des Gründungsprojektes 5 Euro StartUp eigene Geschäftsideen entwickelt und probeweise in die Praxis umgesetzt. 2019/2020 verteilten sich insgesamt 23 Studierende auf 7 Projekte. Dabei stand das Thema Nachhaltigkeit bei vielen Projekten im Mittelpunkt.

Ausgestattet mit einem symbolischen Startkapital von fünf Euro und mit reichlich Unterstützung durch das Team der htw saar (Ulrike Reintanz, Prof. Dr. Malte Beinhauer, Prof. Dr. Holger Buck, Prof. Dr. Stefan Georg und Prof. Wilhelm Hauser) sowie durch Coaches aus dem Umfeld der regionalen Wirtschaft und der Sponsoren, gelang es den studentischen Teams, überzeugende Ideen in die Praxis umzusetzen.

Das Team Pack’N’Back bei der Präsentation ihrer Idee

Foto: BeckerBredel

Höhepunkt des Praxiswettbewerbs, der in Kooperation mit dem Projekt 5 Euro Startup (www.5eurostartup.de) durchgeführt wird, ist stets die Abschlussveranstaltung vor einer namhaft besetzten Jury, die erstmals in den Räumlichkeiten der Fase 15 – Coworking Space and Hub stattfand. Die Sponsoren des Projektes – die Sparkasse Saarbrücken und die Saarländische Investitionskreditbank SIKB – stellten wie jedes Jahr Preisgelder in Höhe von 2.500 Euro zur Verfügung.

Einige Teams konnten gleich zwei Preise gewinnen: So teilen sich Bocamia und Pack’n’Back sowohl den Preis für den besten Geschäftsbericht (jeweils 250 Euro pro Siegerteam) als auch den Nachhaltigkeitspreis (ebenfalls jeweils 250 Euro). Beide Gruppen erarbeiteten eine nachhaltige Verpackungslösung. Pack’n’Back (Annika Mohr, Michele Montag, Julia Kraß und Nathalie Schumacher) ersetzen das klassische Geschenkpapier, das nach einmaliger Verwendung in der Regel im Müll landet, durch einen Geschenkestoff, der von mobilen Magneten und Kordeln zusammengehalten wird, so dass der Stoff als Papierersatz immer wieder verwendbar ist. Bocamia (Xenia Hülsmann und Lukas Malzanini) entwickelten dagegen eine Alternative zur Kunststoffbox für die Aufbewahrung von Lebensmitteln zur Mitnahme, z.B. für das Frühstück auf der Arbeit oder in der Schule. Ihr Frühstücksbeutel, den es in vielen Farb- und Designvarianten gibt, ist innen mit lebensmittelechter Folie ausgestattet, so dass er hygienisch, leicht abwaschbar und wiederverwendbar ist.

Auch das Team SFH2Motion (Christopher Schneider, Marius Michael Fischer, Benedikt Haab und Lars Helfenstein) gewann zwei Preise: Einerseits wurden sie für die beste Geschäftsidee ausgezeichnet (500 Euro Preisgeld), andererseits gewannen sie auch den größten Preis für das beste Marketingkonzept (1.000 Euro). SFH2Motion bieten eine intelligente Lösung für das Faszientraining an. Während man bisher die (harte) Faszienrolle zum Training auf den Boden legen musste und so unbequem und durchaus auch schmerzhaft üben musste, hat das Team die Trainingsrolle beweglich auf eine Spreizstange gelagert, die mit wenigen Handgriffen zwischen den Türrahmen jeder gängigen Zimmertür gespannt werden kann. Dadurch drückt weniger Gewicht auf die harte Rolle, und das Training wird leichter, angenehmer und bleibt effektiv. Doch SFH2Motion haben nicht nur diese beiden Preise gewonnen: die 4 Studierenden haben bereits direkt nach Ende der Projektphase ihr eigenes Unternehmen gegründet! Schon am 3. Februar hat die Saarbrücker Zeitung über den Erfolg der Unternehmensgründung großflächig berichtet.

Doch auch alle anderen Teams, die keinen der Geldpreise gewonnen haben, zählen letztlich zu den Gewinnern. Denn sie haben bewiesen, dass sie in der Lage sind, hervorragende Leistungen zu erbringen. Dies hat die Vorstandsvorsitzende der SIKB Doris Woll stellvertretend für die gesamte Jury in ihrer Schlussrede betont, als sie das hohe Niveau der Teamleistungen festgestellt hat. Ergänzend hat Uwe Johmann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Saarbrücken, dargelegt, wie eng die Entscheidung zwischen den Teams ausgefallen ist. Außerdem gehen aus den vier Teams, die keinen Preis gewonnen haben, zwei weitere Unternehmensgründungen hervor. So haben CableCare noch im Februar ihren Notartermin, um ihr Unternehmen als UG anzumelden. Und Babagold stehen in den letzten Zügen der Vorbereitung ihrer Gründung, die ebenfalls noch im ersten Quartal 2020 erfolgen soll.

CableCare (Christian Paulssen und Marius Vermeulen) haben einen Kabelschutz entwickelt, mit dem sich die typischen Bruchstellen verschiedener Ladekabel von Smartphones und Laptops für kleines Geld vermeiden lassen. Auf diese Weise können Smartphone- und Laptopnutzer mit einem Investment von wenigen Euro auf den teuren Ersatz der Kabel verzichten, den sich der Hersteller mit bis zu 80 Euro bezahlen lässt. So tragen auch CableCare zu mehr Nachhaltigkeit bei.

Das Team Babagold, bestehend aus Julian Müller und Fabio Leidner, nutzt die (von den Bäumen herabfallende) Frucht der Babacu-Palme, die vor allem in Südamerika und in Indien genutzt wird, um aus den Samen der Frucht Öl zu gewinnen. Doch die Samen machen nur wenige Prozent der Frucht aus, die im Wesentlichen aus einem Holz besteht, das bessere Brennwerte aufweist, als das in Europa typischerweise verwendete Grillholz. Und so sorgen Babagold mit ihrer Idee dafür, dass das Holz der Frucht nicht mehr – wie bisher üblich – als Müll angesehen wird, sondern als Grillholzersatz seinen Platz in Feuerschalen von Grills, Schwenkern und sogar Smokern findet.

Das Team Babagold will das Schwenken revolutionieren

Foto: BeckerBredel

Spannend bleibt auch, wie die Teams von Bike Secure und Tire Up in Zukunft ihre vielversprechenden Ideen weiterverfolgen. Bike Secure (Sarah Michel, Constantin Fast, Johannes Diewald, Ornéla Yamaleu und Hind Saffi Edine) haben ein Fahrradschloss entwickelt, das ordentlich Lärm macht, wenn es geknackt wird, um so vor Diebstählen zu schützen. Tire Up (Ali Osseili, Berivan Barisik, Lara Zimmer und Michelle Kindel) verfolgen die Idee des Upcyclings. Sie nutzen alte Autoreifen, um schicke Sitzmöbel in trendigem Design und mit bequemem Sitzpolster zu gestalten, so dass die Reifen nicht mehr im Müll landen müssen.

Für das kommende Wintersemester 2020/2021 ist ein weiterer Durchlauf des Erfolgsprojektes 5 Euro StartUp geplant. Dann sind wieder alle Studierenden der htw saar und der Universität des Saarlandes dazu eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen und die Gründung ihres eigenen Unternehmens zu simulieren.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Jurymitglieder des diesjährigen 5 Euro StartUp

Foto: BeckerBredel

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