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#LecturesForFuture  

„Fridays For Future“ – unter diesem Slogan fordern seit Monaten Schülerinnen und Schüler in aller Welt dazu auf, aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen. Nun stand am 29. November 2019 der nächste große Klimastreik weltweit, in Deutschland und auch im Saarland an. Mit ca. 3.500 Teilnehmern zog am Freitagnachmittag der Protestzug aus Schülern, Studierenden und engagierten Bürgern durch die Saarbrücker Innenstadt. Unterstützt wird die Bewegung durch die Initiative „Scientists For Future“ deren Aufrufe zu #LecturesForFuture um den 14. Juni 2019 bereits mehr als 230 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 89 Universitäten und Hochschulen gefolgt sind. Auch an den Tagen um den 29. November fanden an der htw saar Veranstaltungen zum Thema Klimawandel statt:

 

Was können Kultur und Kulturmanager gegen den Klimawandel tun?

Eine Lecture For Future fand zum Thema „Kulturbetrieb und Klimawandel – gesellschaftliche, organisationale und individuelle Handlungsperspektiven“ statt. Prof. Dr. Hellen Gross, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaft und Nonprofit Management, zeigte in ihrer Vorlesung im Rahmen des Master-Studienganges Kulturmanagement die Hintergründe zur Nachhaltigkeit und dem eignen Zutun aus verhaltenswissenschaftlicher Forschung auf. Zusammen mit den Studierenden diskutierte sie, wie Kulturorganisationen den Klimawandel in ihren Kulturauftrag integrieren können, sie als Organisationen den eigenen Einfluss auf das Klima mindern können und wie Kulturmanagerinnen und  -manager ihr eigenes Verhalten auf den Prüfstand stellen können. Konkrete Dilemmata aus dem beruflichen Alltag einer Kulturmanagerin / eines Kulturmanagers stellten die Studierenden vor herausfordernde Entscheidungen für oder gegen klimafreundliches Handeln. Darauf aufbauend, erarbeiteten die Studierenden gemeinsam Ideen zur Vermittlung und Verhandlung des Klimawandels in Theatern und Museen und zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks des Kulturbetriebs. Die Master-Studentin Sandra Sudmöller zog nach der Vorlesung Bilanz: ‘Eine sehr gute Vorlesung. Ich finde es sehr gut, dass das Thema Klimawandel offensiv an der Hochschule behandelt wird. Dadurch habe ich gemerkt, dass es Menschen gibt, die in dem Bereich aktiv sind und wir auch ausgebildet werden, in dem Bereich sensibel zu handeln.‘ 

Mit dem Campus Radio sprach Prof. Dr. Hellen Gross über das Thema Lectures for Future im Podcast.

 

Wie können Unternehmen Umweltthemen im betrieblichen Alltag verankern?

Dem Thema „Umweltmanagementsystem als Teil eines integrierten Managementsystems“ widmeten sich Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen und des Technischen Projektmanagements in einer weiteren Lecture For Future von Prof. Dr. Christian Köhler am 6. Dezember 2019.

Unternehmen betreiben Managementsysteme, um in Schwerpunktbereichen angestrebte Ziele zu erreichen und ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Viele Industrieunternehmen lassen sich ihre Managementsysteme nach internationalen Standards zertifizieren. Der bekannteste und verbreitetste in dieser Reihe ist die ISO 9000 Normenfamilie zum Qualitätsmanagement. In vergleichbarer Art und Weise existieren aber auch international standardisierte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem. Die Grundlage hierfür wurde 1992 auf der „United Nations Conference on Environment and Development“ in Rio de Janeiro gelegt. Inzwischen haben sich zwei Standards für Umweltmanagementsysteme etabliert: die ISO 14.000 Normenfamilie und EMAS.

In dieser Lecture for Future wurden beide Rahmenwerke vorgestellt, diskutiert und überprüft, wie diese mit weiteren Managementsystemen zu einem integrierten Managementsystem verschmelzen können. Wesentlicher Aspekt der Diskussion war die Verantwortung der Unternehmen für die Umweltauswirkungen ihrer Produkte in deren Lebenszyklus. Ebenso wurde intensiv über den Energiebedarf und CO2-Ausstoß von kostenfreien Angeboten im Internet, wie z.B. Internetsuche, Cloud- und Messengerdienste gesprochen.

Die beiden Lectures for Future haben gezeigt, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, mit denen auch unterschiedliche Fachrichtungen und Studiengänge sich in die Abschwächung der Folgen des Klimawandels einbringen können. Ob nun in der Wirtschaft oder der Kultur – jeder kann etwas für das Klima tun. Bereits im Studium dafür sensibilisiert, können die Studierende später im beruflichen Umfeld nicht nur auf das Thema aufmerksam machen, sondern die Dinge auch selbst, praktisch in die Hand nehmen.

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